Götze und Schweinsteiger: Gips und Gaudi

MÜNCHEN Oans, zwo, gwunna. Den Wiesn-Vierkampf entschied Javi Martínez.
Zur Präsentation des neuen Auswärtstrikots im Trachtenlook (weißes Shirt, braune Short in Lederhosen-Anmutung) hatte Ausrüster Adidas zwei Tage nach dem Supercup-Erfolg gegen Chelsea (7:6 n.E.) auf dem Gelände an der Säbener Straße einen Parcours mit typischen Oktoberfest-Disziplinen aufgebaut. Antreten zum Duell Oberbayer gegen Baske: Hau den Lukas, (Baumstamm-)Nageln, Dosenwerfen, Spickern. Endstand 4:0. „Ich muss noch viel üben”, sagte Martínez, „das ist alles eine Frage der Technik.” Und der Konstitution. Mit oder ohne Wiesn-Maß? Martínez auf Deutsch: „Ich kann nur ein Bier trinken, denn die sind sehr groß.”
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Die beiden hatten auf jeden Fall eine Mordsgaudi – trotz ihrer Verletzungen. Martínez erlitt in Prag eine Innenbandzerrung am Knie, kann aber in ein paar Tagen wieder trainieren. Vize-Kapitän Schweinsteiger, der nur als Zuschauer auf der Tribüne gesessen hatte, musste Bundestrainer Joachim Löw absagen. Die Stauchung samt Kapselzerrung im Sprunggelenk, die er in Freiburg erlitten hatte, ist noch akut. Von zwölf Länderspielen seit der EM 2012 konnte er nur drei bestreiten. „Ich hätte sehr gerne gespielt, aber es geht leider nicht. Ich muss schauen, dass ich wieder auf hundert Prozent komme”, meinte Schweinsteiger (29) am Sonntag. Fraglich ist sogar sein Mitwirken beim nächsten Pflichtspiel der Bayern am 14. September gegen Hannover.
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Bei der Premiere des neuen Wiesn-Outfits sieben Tage vor dem Oktoberfest-Start kann Mario Götze” schrieb er: „I'll be back soon” („Ich werde bald zurück sein”). Gerade erst war Götze nach seinem Muskelbündelriss zurück, hatte inklusive Supercup drei Einsätze binnen sieben Tagen im Bayern-Trikot hinter sich – doch nach der Ramires-Grätsche (sah Gelb-Rot) muss er erneut pausieren. Ein weiterer Rückschlag für Götze, dessen Dienstbeginn bei Bayern steht (noch) unter keinem guten Stern. Die Bayern im September 2013: Gips und Gaudi.
Wenigstens einmal eine kurze Anreise hat der Rest der DFB-Bayern: Thomas Müller gegen Österreich.