Götze trifft zum Bayern-Sieg - "Das tut ihm gut"

Mario Götze schießt den FC Bayern zum 1:0-Sieg gegen Inter Mailand – und bekommt Lob von Philipp Lahm. Mal wieder überzeugend: Der brasilianische Neuzugang Douglas Costa
SHANGHAI - Wieder eine Neuauflage eines Champions-League-Finals. Letzten Samstag gegen den FC Valencia, gestern Abend ging’s in Shanghai beim zweiten „Audi Football Summit“ gegen Inter Mailand. Und da waren noch einige Akteure bei Bayern dabei, die sich mit Bauchschmerzen an das 0:2 des Endspiels 2010 erinnern.
Einen Titel, einen Sektglas-ähnlichen Silberpokal, hatte man also schon fürs (Rück-) Reisegepäck klargemacht. Zu verdanken haben ihn die Bayern Mario Götze – und an dieser Stelle passt „ausgerechnet“ perfekt. Götze, in Peking noch Zuschauer in Turnschuhen, kam zur zweiten Halbzeit, dribbelte in der 80. Minute nach Pass von Sebastian Rode Inter-Torwart Handanovic aus und schob locker zum 1:0 ein. Trainer Pep Guardiola riss schon während der Bewegung von Götze die Arme hoch.
„Das hat er super gemacht, der Treffer tut ihm sicher gut“. sagte Kapitän Philipp Lahm über Götze, der zuletzt viel kritisiert wurde. „Bei uns stand er aber nie in der Kritik, er muss uns nichts beweisen. Wir wissen, dass er ein guter Fußballer ist.“ Götze selbst meinte: „Jeder ist froh, wenn er ein Tor macht und der Mannschaft helfen kann. Ein positives Gefühl.“
Guardiola ließ – anders als in Peking – die aktuell beste Formation auflaufen, also auch mit Torhüter Manuel Neuer und Jérome Boateng, die gegen Valencia noch geschont wurden. Aus dem China-Reise-Kader fehlte lediglich Javi Martínez, der wegen Beschwerden am linken Knie derzeit nicht trainieren konnte. Besonders auffällig gegen Inter (ohne Ex-Bayer Xherdan Shaqiri) war wie schon in Peking Neuzugang Douglas Costa, der meist über links drauflos dribbelte und prächtig mit Philipp Lahm und Thomas Müller harmonierte. Die beste Chance in Halbzeit eins: Costa legte ab auf Müller, der verzog knapp (45.). 0:0 – Halbzeit.
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Zeit für die Bayern-Fans unter 37 000 Zuschauern (nur 42 000 waren in der 60 000-Arena mit Laufbahn zugelassen), ihre Lieder anzustimmen: Der „Stern des Südens“ in China, „Forever Number One“ auf Englisch. Die Partie war nicht ausverkauft, weil die billigsten Tickets 600 Yuan, knapp 100 Euro, kosteten.
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Schrecksekunde kurz vor der Pause, als Lahm aus dem Spiel musste, (für ihn kam Pierre-Emile Höjbjerg). Der Kapitän bekam einen Schlag auf den rechten Unterschenkel, erlitt eine leichte Prellung. Die Auswechslung war eine „Vorsichtsmaßnahme“, so der FC Bayern. In der Halbzeit wechselte Guardiola weitere vier Mal aus, nun wurde es ein echtes Testspiel – im Gegensatz zum Härtetest der ersten Halbzeit. Neuer, Bernat, Alonso und Müller durften durchatmen. Ins Spiel kamen Mario Götze, Keeper Ulreich, Neuzugang Kimmich und Talent Benko. Der Spielfluss versandete nach all den Wechseln auf beiden Seiten. Bei Bayern durften später auch Rode, Gaudino und Rafinha sowie Green und Steinhart mitmachen. Eine fröhliche Wechselei. Zehn Mann! Nur David Alaba, am Ende Kapitän, spielte durch.
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Zum Abschluss der neuntägigen Tour spielen die Bayern am 23. Juli in Guanghzou gegen den viermaligen chinesischen Meister Guanghzou Evergrande (19.35 Uhr Ortszeit, 13.35 Uhr MESZ, live bei Sport1).