Gnabry verlängert bei Bayern - und Mané hat daran seinen Anteil
München - Im Bayern-Training wurde es in dieser Woche einmal besonders laut: Serge Gnabry hatte Geburtstag, der Offensivstar wurde 27 Jahre alt - und bekam von seinen Teamkollegen ganz viel Applaus. Gnabry lachte, bedankte sich, er ist gerade sowieso ziemlich gut drauf. Denn er weiß: Das beste Fußballeralter fängt jetzt erst an.
Nach einer schwierigen Saison, in der Gnabry nicht konstant auf seinem Topniveau spielte, aber trotzdem auf 27 Torbeteiligungen in 45 Partien kam, wirkt er in dieser Vorbereitung extrem motiviert und angestachelt.
Karriereende in München für Gnabry vorstellbar
Bei einer Einheit erzielte Gnabry nach Vorlage von Jamal Musiala (19) ein schönes Tor - mit links flach in die Ecke, vorbei an Torhüter Manuel Neuer (36). Diese Dynamik und Abschlussstärke braucht Bayern, auch über 2023 hinaus. Dann läuft Gnabrys Vertrag aus, und nach einigen Unstimmigkeiten in den vergangenen Monaten hat er sich nun für eine Verlängerung entschieden. Gnabry wird einen Vertrag bis 2026 unterschreiben, sogar ein Karriereende in München ist vorstellbar. Nur die offizielle Bestätigung stand am Freitag noch aus. "Du solltest deinen Vertrag verlängern", hatte Neuzugang Sadio Mané (30) kürzlich zu Gnabry gesagt.
In den Gesprächen mit Bayern spürte der Außenstürmer zuletzt die Wertschätzung, die er lange vermisst hatte. Finanziell wird Gnabry in die Gehaltsklasse von Leroy Sané (26) und Kingsley Coman (26) klettern, zwischen 17 und 19 Millionen Euro brutto jährlich verdienen. Bei Bayern hofft man, dass die Verpflichtung von Mané Gnabry zusätzlich antreibt.
"Wir wollten bewusst mit Sadio Mané den Konkurrenzkampf im Team beleben. Der ist vom ersten Tag an eröffnet, schon im Training", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic: "Die Karten von jedem Spieler in der Offensive werden neu gemischt. Wir lassen das bewusst laufen."
Saison könnte für Sané kompliziert werden
Gnabry und der Faktor Mané - es sieht derzeit so aus, als würde der Bayern-Plan funktionieren. Beide Angreifer könnten in der neuen Saison gemeinsam in der Startelf stehen, Mané als vorderste Spitze, falls Robert Lewandowski (33) wechselt, Gnabry als Linksaußen. Oder eben umgekehrt. Cheftrainer Julian Nagelsmann sieht Mané und Gnabry nach AZ-Informationen als beste Optionen fürs Sturmzentrum. Die Suche nach einem echten Neuner gestaltet sich weiter schwierig.
Weil Coman und Thomas Müller (32) ihre Stammplätze zum Saisonstart wohl sicher haben und Musiala immer stärker wird, deutet sich für Sané eine komplizierte Saison an. Der Flügelstar schafft es zu selten, sein riesiges Potenzial in Leistung umzusetzen, Nagelsmann zeigte sich daher in der Vergangenheit ratlos. Sanés teils zu lasche Einstellung im Training und in den Spielen sorgte im Mannschaftskreis für Verstimmungen.

Die spanische Zeitung "Marca" berichtete, dass Sané bei Real Madrid angeboten worden sei. Die Königlichen sollen derzeit aber nicht interessiert sein, da das Angebot auf der offensiven Außenbahn groß ist und es zunächst darum geht, Spieler zu verkaufen. Und auch bei Bayern weiß man nach AZ-Infos nichts von einem möglichen Sané-Abgang - er soll bleiben. Stand jetzt.