„Gladiolen oder Tod!“ Louis van Gaal sagt’s mit Blumen

Bayerns Trainer hakte die eigene Pleite in Frankfurt schnell ab und hatte schon wieder Spott für die schwächelnde Konkurrenz übrig. Den Druck vor den K.o.-Wochen findet er herrlich – behauptet er jedenfalls.
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Louis van Gaal blickt den Wochen der Wahrheit entgegen.
dpa Louis van Gaal blickt den Wochen der Wahrheit entgegen.

MÜNCHEN - Bayerns Trainer hakte die eigene Pleite in Frankfurt schnell ab und hatte schon wieder Spott für die schwächelnde Konkurrenz übrig. Den Druck vor den K.o.-Wochen findet er herrlich – behauptet er jedenfalls.

MÜNCHEN Am Samstag in Frankfurt war Louis van Gaal der beste Verteidiger seiner Mannschaft: Der Trainer ging sehr milde mit den Punktverschenkern nach dem 1:2 um.

Es gehört aber zum modernen Fußball, möglichst rasch umschalten zu können. Und so war van Gaal schon am Montagmorgen wieder angriffslustig, tadelte das eigene Team („Schlecht gespielt! Viel zu viele Ballverluste!“) und stichelte in Richtung Konkurrenz. Soll ja keiner glauben, es krisele.

Schon gar nicht jetzt. Innerhalb von drei Wochen fallen in allen drei Wettbewerben Entscheidungen. Am Mittwoch geht’s auf Schalke ums Pokalfinale (20.30 Uhr, live bei Sky und in der ARD), in den Duellen mit Manchester United (30.3. und 7.4.) um das Halbfinale der Champions League und in der Meisterschaft an den nächsten drei Spieltagen (gegen Stuttgart am27.3., in Schalke am 3.4. und in Leverkusen 10./11.4.) um den Titeltrend. Was für ein Stress! Und dieser Druck! Nein, nein, sagt van Gaal: Was für Chancen, welch Glück! „Das ist das Beste, was über uns kommen kann“, meinte der Bayern-Coach am Montag, „das ist das Schönste für einen Spieler, und das ist wunderbar, auch für einen Trainer.“ Wenn die Ergebnisse stimmen.

Immerhin: Das Selbstvertrauen, das Mia-san-mia, stimmt – obwohl der Trend der letzten Wochen deutlich negativ ist. Van Gaal hat Großes vor: „Ich will alle drei Titel gewinnen. Ich denke, für Bayern ist der Meistertitel das größte Ziel. Aber alle Spieler wollen auch den Pokal gewinnen und die Champions League.“ Mit Blick auf die K.o.-Wochen bediente er sich eines niederländischen Sprichworts und übersetzte es ins Deutsche: „Wir bekommen Gladiolen, oder wir sind tot.“

Im Original heißt es: ,,Het is voor ons dan meteen de dood of de gladiolen.“ Der Spruch kommt vom Nijmegenmarsch („De Nijmeegse Vierdaagse“). Bei dieser viertägigen Volkswanderung, die jährlich in der dritten Juliwoche in Nijmegen stattfindet, werden den Teilnehmern, die das Ziel nach bis zu 50 Kilometern täglich erreichen, Gladiolen (Schwertblumen) überreicht. 2006 kamen bei enormer Hitze 30 Teilnehmer ins Krankenhaus, zwei Personen starben.

Zum Glück geht’s für die Bayern nur um Ruhm und Titel. Damit haben sie Routine, andere nicht. „Wir haben wieder gesehen, dass es nicht so einfach ist für die anderen, Tabellenführer zu werden“, stichelte van Gaal gegen Schalke und Leverkusen, „wir konnten auch eine Niederlage erleiden, weil die anderen nicht mit dem Druck umgehen können.“ Felix Magath, der Schalker und frühere Bayern-Trainer, wohl schon. Vorm Pokal-Hit meinte er: „Ich will den Pokalsieg, das ist das klare Ziel. Wenn wir die Bayern schlagen können, dann zu Hause. Sie sind mir jetzt lieber als im Finale. Zumal sie noch in der Dreifachbelastung stecken.“ Wie blumig.

Patrick Strasser

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