Gerland: „Wenn ich oben helfen soll, dann mache ich das“

Wird Hermann Gerland van Gaals Assistent? Beim AZ-Fanstammtisch spricht er über diesen Job, sein Dreamteam und den Rathausbalkon.
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Diskussion mit den Fans: Hermann  Gerland.
Gregor Feindt Diskussion mit den Fans: Hermann Gerland.

Wird Hermann Gerland van Gaals Assistent? Beim AZ-Fanstammtisch spricht er über diesen Job, sein Dreamteam und den Rathausbalkon.

AZ:: Herr Gerland, haben Sie am Samstag um 20.30 Uhr etwas Besseres vor als auf dem Rathausbalkon zu stehen?

HERMANN GERLAND: Ich hab noch nie da oben gestanden, vielleicht werde ich auch nie da stehen. Ich dürfte gar nicht nach vorne gehen, weil ich mit meinem Gewicht vorne rüber fallen würde (lacht). Ich müsste schön hinten bleiben. Aber wenn es wirklich so sein sollte, weiß ich gar nicht, ob ich noch im Stande wäre, da hoch zu kommen.

ALFRED SCHACHTNER: Wie ist Ihr Gefühl? Pack mer's am Samstag gegen Stuttgart noch mit der Meisterschaft?

Auf meine Gefühle geb' ich nichts. Nur so viel: Jedes Mal, wenn meine Frau schwanger war, hatte ich ein gutes Gefühl, es würde ein Sohn werden. Jetzt habe ich habe ich drei Töchter (großes Gelächter in der Runde). Wir haben alle Möglichkeiten, wir spielen daheim und sind vor Stuttgart, haben es aber nicht in eigener Hand mit der Meisterschaft. Ich habe zwar Bankkaufmann gelernt, aber zu spekulieren, wie gut unsere Chancen in Prozent sind, bringt es nicht.

AZ: Wäre es für Sie reizvoll gewesen, mit der ersten Mannschaft in der Übergangszeit nach der Klinsmann-Entlassung als Chef zu arbeiten – vielleicht mit Mehmet Scholl an Ihrer Seite?

Ich hätte nein gesagt. Weil ich da keinen Schnuppen (kein Interesse, d. Red.) dran habe. Ich habe eine wunderbare Aufgabe mit den Jungs in der Dritten Liga. Jupp Heynckes ist ein unglaublicher Trainer, der jedem Mitarbeiter des FC Bayern das Gefühl gibt wichtig zu sein. Ich bin jetzt gerade sein Co-Trainer. Und das macht mir großen Spaß. Ich bin Sportler und will, dass die Jungs besser werden, dass sie guten Fußball spielen. Ich hab keine Lust, drei Stunden am Tag mit Journalisten zu sprechen und mit weiß ich was wem essen zu gehen. Das ist nicht mein Leben.

JOACHIM MEIER: Könnten Sie sich vorstellen, in der neuen Saison Assistent von Louis van Gaal zu werden?

Es ist so, dass van Gaal angedeutet hat, er bräuchte einen deutschen Co-Trainer. Mein Job beim FC Bayern II oder im Nachwuchsbereich hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich hab dem Uli (Hoeneß, d.Red.) gesagt: ,Du musst entscheiden, wo ich für euch am wichtigsten bin. Wenn du meinst, ich sollte oben helfen, dann mache ich das, ich habe aber auch kein Problem damit, wieder die Drittliga- Mannschaft zu übernehmen.

ROBERT HAMMERSCHMIDT: Gibt es einen Unterschied im Umgang mit den Spielern – von der zweiten Mannschaft und den Profis?

Ich bin jetzt Co-Trainer. Die Aufgabe des Co-Trainers ist es, wenn der Trainer mal lauter wird und einen zusammen scheißt, dass ich hingehe und sage „Junge, der meint es nur gut mit dir". Also nicht, dass ich dem Spieler auch noch den K.o. gebe. Bei den Profis sind Punkte wichtig. Da bin ich für den Spaß zuständig, dass die Jungs gut drauf sind und motiviert. Das ist ein gewaltiger Unterschied zum Nachwuchsbereich. Da hat die Ausbildung des Spielers Vorrang vor der Meisterschaft.

JOACHIM MEIER: Was sagen Sie zu Toni Kroos? Abgesehen von Ribéry war er der beste Fußballer in den letzten Jahren bei Bayern. Jetzt ist er in Leverkusen.

Eins ist klar: Er ist fußballerisch ein ganz hervorragendes Talent, aber dazu gehört auch eine Leistungsbereitschaft. Und die war bei ihm nicht so ausgeprägt. Sollte er das nicht haben, wird er es immer schwer haben, hier zu spielen.

STEFAN KIRMAIR: Was sieht Ihr persönliches Hermann Gerland-Best Of-Team aus?

Ein Lell auf rechts wäre dabei, der ist besser, als das, was er zuletzt zeigte. Lahm links außen, Innenverteidiger Kuffour und Hummels, im Mittelfeld Ottl, Misimovic, Trochowski, Schweinsteiger, vorne Guerrero und Müller, im Tor Rensing oder Gospodarek.

AZ: Kann Nachwuchskeeper Thomas Kraft einer werden, der mal Bundesliga spielt?

Natürlich. Wenn die in der Dritten Liga halten und gehören zu den Stärksten der Liga - dann heißt das schon was.

DIRK LÜTGEN: Beim Spiel zu Hause gegen Leverkusen war es phänomenal, wie Sie quer über den Platz gerannt sind, um Philipp Lahm eine Wasserflasche zu bringen.

Philipp hatte Durst, also bin ich da rübergelaufen. Warum soll ich da lange rumhantieren? Ich war ja auch ganz nett zum Schiri. Der Philipp hat sein Wasser gekriegt wir haben gewonnen und gut war's. Als die Fans meinen Namen gerufen haben, hab' ich dann gedacht, was wollen die jetzt? Ich hab doch nichts gemacht.

Protokoll: Reinhard Franke

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