Gerd Müller und Co.: Bayern-Star Jamal Musiala tritt in große Fußstapfen

München - Zumindest ein Titel geht dann doch an die Deutschen, die im Viertelfinale am späteren Europameister Spanien dramatisch gescheitert sind: Nationalspieler und Bayern-Star Jamal Musiala darf sich Torschützenkönig dieser Heim-EM 2024 nennen.
Okay, das dürfen sich auch fünf andere Spieler – Harry Kane (England), Dani Olmo (Spanien), Ivan Schranz (Slowakei), Cody Gakpo (Niederlande) und Georges Mikautadze (Georgien) -, aber das soll der Leistung des 21-Jährigen, der wie das andere Kick-Quartett bei diesem Turnier drei Treffer erzielt hat, keinen Abbruch tun.
Vor Jamal Musiala: Vier deutsche gewannen bereits den "Golden Boot"
Musiala darf seine Goldfüße also mit dem "Golden Boot", dem goldenen Schuh, der Trophäe für den besten Torschützen der EM, schmücken.
Damit tritt Musiala in die Fußstapfen von Gerd Müller, der 1972 mit vier Treffern sich zum König der Toremacher (aber auch noch zum Europameister krönte), Dieter Müller (1976/vier), Klaus Allofs (1980/3) und Karl-Heinz Riedle, der sich 1992 die Krone dank seiner drei Tore mit Thomas Brolin (Schweden), Henrik Larsen (Dänemark), Dennis Bergkamp (Niederlande) teilte.
Musiala hat Deutschland zumindest einen Titel beschert
Die Goldschuhe werden jetzt den Königen der Tore hinterhergeschickt, auf gleich sechs Trophäen war die Uefa nicht vorbereitet. Dass es überhaupt ein Torschützenkönig-Sextett gibt, liegt daran, dass der europäische Fußballverband die Regeln geändert hat und die Anzahl der erzielten Tore nun das ausschließliche Kriterium für diese Titelvergabe ist. Torvorlagen oder Einsatzminuten werden nicht mehr berücksichtigt. Ansonsten hätte nämlich der Spanier Olmo dank seiner zwei Torvorlagen die Trophäe alleine gewonnen.
Und so hat Musiala Deutschland zumindest einen Titel beschert. EM-Rekordtorschütze ist übrigens Cristiano Ronaldo (39), der bei insgesamt sechs Europameisterschaften 14 Treffer erzielte, 2021 (5 Tore) und 2012 (3) jeweils Torschützenkönig wurde, bei der EM jetzt ging er leer aus (sein Treffer im Elferschießen gegen Slowenien geht nicht in die Wertung ein). Die unangefochtene Bestmarke für Tore bei einer EM ist übrigens Frankreichs Fußball-Ikone Michel Platini, der 1984 in fünf Spielen neunmal das Netz und die Zuschauer erbeben ließ.