Generation Cool

Was ist das schon, ein Auswärtssieg beim Champions-League-Gewinner? Die Müllers, Krafts und Gomez’ nehmen’s locker.
Patrick Strasser |
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Thomas Kraft ließ sich in Mailand weder von 80.000 Tifosi noch von Esteban Cambiasso und all den anderen Inter-Stars beeindrucken.
dpa Thomas Kraft ließ sich in Mailand weder von 80.000 Tifosi noch von Esteban Cambiasso und all den anderen Inter-Stars beeindrucken.

Was ist das schon, ein Auswärtssieg beim Champions-League-Gewinner? Die Müllers, Krafts und Gomez’ nehmen’s locker.
Hoeneß lobt „positive Wurstigkeit”

Mailand - Das Buffet war eröffnet. Jetzt aber schnell, zum Fahrstuhl, ab auf die Hotelzimmer. Die Bayern-Profis hatten auf die Busse mit den Sponsoren und Vips über eine halbe Stunde warten müssen und schon zugegriffen bei den Köstlichkeiten. Zum Feiern war ihnen auch nicht zu Mute. Ein 1:0 bei Inter Mailand? Pah! Ist doch nur ein Hinspiel! Was ist das schon? Kategorie Normal.

Sie wissen um ihre Stärke, da nimmt man einen solchen Auswärtssieg beim Titelverteidiger der Champions League mal eben so hin. Die meist gebrauchte Einschätzung zum 1:0-Sieg: „Ganz ordentlich.” So ist sie, die Generation Cool um ihren eher stillen, strategischen Anführer Philipp Lahm. So sind die Müllers, Badstubers oder die Herren Gomez und Kraft – wenig zu beeindrucken, nicht einmal von sich selbst.

„Ja, wir sind zufrieden, waren der glücklichere Sieger”, bilanzierte Thomas Müller und meinte trocken: „Aber wir haben ja noch nichts erreicht. Wir haben uns reingehauen, als Team ganz ordentlich verteidigt, und unser Torwart hat dann auch noch ein paar Dinger gehalten. Wenn ein Ball kommt, will er ihn halten. Fertig. Das erwarte ich auch von einem, der bei Bayern die Nummer eins ist.”

Speziell Kraft macht den Eindruck, als hätte er beim Shopping Einkaufstüten gehalten und keine Eto’o-Schüsse vor 80.000 Tifosi im altehrwürdigen San Siro. „Verunsichert war ich nicht, beeindruckt auch nicht. Warum?” Und weiter auf euphorische Fragen der Reporter: „Das perfekte Spiel war es nicht, nein. Da gehört schon mehr dazu. Ich habe den ein oder anderen schlechten Ball gespielt.” Aber gegen Inter, mamma mia! Kraft: „Spiel ist Spiel, auch mit der zweiten Mannschaft habe ich schon wichtige Spiele gehabt.” Vor ein paar Hundert Fans im Grünwalder Stadion. Die Gefahr, dass der durchdreht ist gering, sehr gering. Da würde Oliver Kahn eher einen Kursus zum Zen-Buddhisten machen.

Die Sprücheklopfer von früher haben ausgedient, die Generation Cool lässt Taten sprechen. Wie das späte 1:0 von Gomez. Gutes Ding. Oder, Herr Müller? „Ja mei, Mario und ich gehen immer auf die zweiten Bälle, falls der Torwart mal einen prallen lässt. Als guter Stürmer musst du das machen, so gehört sich das auch.”
Besonders Präsident Uli Hoeneß freut sich über diese Entwicklung: „Heute stehen die jungen Spieler doch viel mehr in der Öffentlichkeit, sind präsenter in den Medien. Die sind mit 20 fast schon alles gewohnt. Die machen sich noch nicht so viele Gedanken, das kommt erst noch. Ich nenne das: positive Wurstigkeit.” Eben. Wer ist schon Dortmund!

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