"Geld wird mich nicht verändern"

Seit Mittwoch ist es fix: Torwart Manuel Neuer wechselt zum FC Bayern. Im Interview spricht er über seinen neuen Verein, über den Vergleich mit Oliver Kahn und seine Ziele.
von  SID
Manuel Neuer: Vor dem Länderspiel gegenb Österreich gab der Torhüter seinen Wechsel zum FC Bayern München offiziell bekannt.
Manuel Neuer: Vor dem Länderspiel gegenb Österreich gab der Torhüter seinen Wechsel zum FC Bayern München offiziell bekannt. © dpa

Seit Mittwoch ist es fix: Nationaltorwart Manuel Neuer wechselt zu Bayern München. Im Interview spricht der 25-Jährige über seinen neuen Verein, über den Vergleich mit Oliver Kahn und seine Ziele.

Wien - Er soll beim FC  Bayern München der neue Oliver Kahn werden – doch Manuel Neuer wehrt sich gegen alle Vergleiche mit dem Torwart-Titan. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich will erfolgreich Fußball spielen und Titel gewinnen. Wenn das alles klappt, mache ich nicht so viel falsch“, sagte der 25-Jährige, der wie Kahn oder die Legende Sepp Maier bei den Bayern eine Ära prägen soll, im SID-Interview.

Dass auf ihm nach seinem Wechsel von Schalke 04 zum deutschen Rekordmeister deshalb ein besonderer Druck lastet, weiß Neuer: „Man befasst sich natürlich damit. Ich hatte aber schon einige Drucksituationen, zuletzt durch die Bekanntgabe des Wechsels, außerdem als junger Kapitän auf Schalke“, sagte er, und ist sich sicher, dass er auch der großen Herausforderung beim FC Bayern gewachsen sein wird: „Ich bin stabil genug, um mit dieser Situation richtig umzugehen.“

Neuer erhält bei den Bayern einen Fünfjahresvertrag bis 2016 und kostet die Münchner bis zu 25 Millionen Euro (18 Millionen Euro fix plus Erfolgsprämien) Ablöse. Sein künftiges Gehalt wird auf mehr als sechs Millionen Euro geschätzt. Doch Neuer will sich von den veränderten Umständen und seinem Aufstieg „nicht beeinflussen lassen. Ich habe nach wie vor dieselben Freunde, werde in München sicherlich einige dazu bekommen. Das wird mich aber ebenso wenig verändern wie das Geld.“


Deutschlands Nummer eins kommt mit klaren Vorstellungen nach München. „Vergangene Saison war für die Bayern als Bundesligadritter ja nicht so toll. Ich will mit den Bayern im nächsten Jahr natürlich deutscher Meister werden und möglichst auch ins Finale der Champions League
einziehen, das ja in München stattfindet. Diesen Anspruch müssen wir haben“, betonte Neuer. Als Vorteil für die kommenden Jahre sieht er, „dass wir viele deutsche Nationalspieler haben. Da können wir eine Achse bilden und eine gute Mannschaft aufbauen.“

Angebote aus dem Ausland, etwa von Manchester United, hatten Neuer auch deshalb nicht gereizt: „Ich will als Nationaltorwart bei der besten deutschen Mannschaft spielen. Ich finde die Bundesliga klasse, und ich wollte auch weiter in Deutschland leben.“

Dass er in München auf gewisse Vorbehalte einiger Bayern-Ultras treffen wird, ist Neuer bewusst. Die Skeptiker will der 19-malige Nationalspieler aber mit Leistung überzeugen: „Das liegt alleine an mir und der Mannschaft. Wenn wir Leistung bringen und Erfolg haben, wird es wenige Leute geben, die sich negativ äußern.“


Vor dem Saisonstart werde er zudem versuchen, „mit den Fans ein offenes Gespräch zu führen“. Zuvor steht aber noch zum Abschluss dieser Saison das EM-Qualifikationsspiel
am Dienstag (19.00 Uhr MESZ/ARD) in Baku gegen Aserbaidschan auf dem Programm. Neuer lässt trotz aller Probleme keine Ausreden zu. „Wichtig ist, dass wir zwei Tage gut regenerieren. Dann können wir uns freuen, dass wir zusammen noch einmal ein Spiel haben. Wir wollen die Saison erfolgreich beenden. Dem steht nichts im Wege“, sagte er.

Nach seiner Rückkehr aus Baku muss Neuer noch den obligatorischen Medizincheck bei den Bayern absolvieren, bevor er in den Urlaub gehen kann. Erst danach steht der Umzug in die bayerische Landeshauptstadt an, wobei ihm seine Freundin, die aus München kommt, behilflich sein wird: „Sie kennt sich besser aus.“

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