Gehalts-Zoff: Wie eine Rummenigge-Aussage den FC Bayern jetzt in Schwierigkeiten bringt

München - "Ich glaube, sehr wenige Menschen haben in dieser existenziellen Krise Verständnis, wenn ein Fußballprofi schon 15 Millionen im Jahr verdient und dann mit 19,5 Millionen nicht zufrieden ist."
Diese Aussage hatte Bayerns damaliger Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge Anfang Juni im "kicker" getätigt. Bezogen war sie auf David Alaba, mit dem die Verhandlungen bezüglichen einer Vertragsverlängerung letztendlich platzten. Die Bayern wollten die Forderungen der Alaba-Seite nicht erfüllen, der Abwehr-Boss wechselte daraufhin zu Real Madrid.
Funkstille zwischen Goretzka und Bayern
Mittlerweile ist Rummenigge nicht mehr der Vorstandsvorsitzende, zum 1. Juli hatte er den Posten an Oliver Kahn übergeben. Seine Alaba-Aussage könnte seinen Nachfolger sowie Sportvorstand Hasan Salihamidzic jetzt dennoch in Schwierigkeiten bringen.
Aktuellster Fall: Leon Goretzka. Der Mittelfeldspieler fordert laut einem Bericht der "Sport Bild" rund 20 Millionen Euro Jahresgehalt. Auch wenn diese Summe nach AZ-Informationen nie konkret genannt wurde, liegen die Verhandlungen derzeit auf Eis. Goretzkas Vertrag in München läuft im kommenden Sommer aus – zwischen beiden Seiten herrscht jedoch Funkstille, den Bayern droht ein zweiter Fall Alaba!
Wie lange können die Bosse ihren Kurs noch halten?
Das Problem besteht allerdings trotzdem: Rummenigge hatte das Bayern-Angebot durch seine Aussage öffentlich gemacht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben also auch die Bayern-Kollegen Alabas mitbekommen, mit welchen Beträgen teilweise an der Säbener Straße verhandelt wird. Leistungsträger, wie eben Goretzka, fordern im Zuge der Verhandlungen und im Vergleich zu anderen Spielern nun eine (faire) Anpassung ihres Gehalts. Ein üblicher Vorgang, der so in dieser Form allerdings hätte vermieden werden können – wenn Rummenigge keine konkreten Zahlen genannt hätte.
Während der Alaba-Verhandlungen betonten die Bayern-Bosse immer wieder, Spieler nicht um jeden Preis halten zu wollen. Wie schnell das gehen kann, wurde am Beispiel des Österreichers deutlich. Die Frage ist nur, wie lange die Verantwortlichen diesen Kurs noch weiterfahren können...