Gegen Dortmund: Bayerns Offensive ist bereit für die nächste Abreibung

Oweh, BVB! Pünktlich zum deutschen Klassiker steht bei den Bayern wieder die komplette Offensive zur Verfügung - auch Vorlagen-König Müller. Coach Flick freut's: "Jeder Spieler ist motiviert und heiß genug."
von  Patrick Strasser
Feiert der FC Bayern wie zuletzt so häufig in der Allianz Arena ein Schützenfest gegen den BVB?
Feiert der FC Bayern wie zuletzt so häufig in der Allianz Arena ein Schützenfest gegen den BVB? © IMAGO / Sven Simon

München - Sein Vorname steht für Qualität, für Titel, für einen Sixpack. Die Rede ist von Flick, Hans-Dieter Flick. Geht es gegen die Dortmunder mit dem "Vornamen" Borussia, hat Flick eine weiße Weste, dann steht sein Rufname für High Definition. Vier Mal traten die Bayern unter der Regie des Cheftrainers gegen die Schwarz-Gelben an, vier Mal gewannen sie. Weil er sie scharf gemacht hat und seine Spieler hochauflösend glänzen konnten.

In der Hinrunde gab's im November ein 3:2 in Dortmund, Ende September den Supercup-Erfolg in München mit demselben Ergebnis. Vorige Saison lupfte Joshua Kimmich die Bayern auswärts mit dem 1:0 Richtung Vorentscheidung in der Meisterschaft (Mai 2020). Und da war noch der 9. November 2019, Flicks Bundesliga-Debüt gegen den BVB nach der Beförderung zum Cheftrainer - genau eine Woche nach der Entlassung von Niko Kovac im Anschluss an das 1:5 in Frankfurt.

Flick feierte gegen Dortmund sein Bundesliga-Debüt als Trainer

Aus heutiger Sicht mutet es witzig und grotesk an, dass die Vereinsführung dem bisherigen Assistenztrainer lediglich zwei Spiele auf Bewährung gegeben hatte. Zum Einstand siegte Hansi, wie er lieber gerufen wird, in der Champions League 2:0 gegen Olympiakos Piräus, zerlegte dann die Dortmunder mit 4:0. Von den mittlerweile 72 Pflichtspielen konnte Flick 60 gewinnen, bei je nur sechs Remis und sechs Pleiten. Eine echte HD-Bilanz.

Vergangenes ist nicht sein Ding, darin möchte Flick "nicht herumkramen". Der 56-Jährige sagte am Freitag: "Ich beschäftige mich lieber mit dem Hier und Jetzt. Wir sind Tabellenführer und wollen dies verteidigen." Gegen den Fünften, den Underperformer, allerdings zuletzt wieder im Aufwind. Es ist und bleibt der deutsche Clásico, ein Evergreen der sich nicht immer grünen Vereine. Aber eben unter aktuell klaren Machtverhältnissen. Also macht Flick das Duell größer, als es derzeit ist, es sei "ähnlich wie ein Champions-League-Spiel etwas Besonderes. Da ist jeder Spieler motiviert und heiß genug." Aber bitte.

Gegen Dortmund: Müller für Musiala in der Startelf

Wenn er denn nicht auf die Bank gesetzt wird. Denn der Cheftrainer hat die volle Kapelle zur Verfügung. Erste-Geige-Spieler Thomas Müller kehrt nach seinem Kurz-Einsatz beim 5:1 gegen Köln im Anschluss an die Corona-Infektion samt Quarantäne wieder in die Startelf zurück, dafür muss der Tinte-trocken-Kicker Jamal Musiala weichen.

Auf der linken Außenbahn dürfte der zuletzt geschonte Kingsley Coman anfangen, auf rechts wohl der formverbesserte Leroy Sané gegenüber Serge Gnabry, erst von einem Muskelfaserriss genesen, den Vorzug erhalten. Sie alle sollen Top-Torjäger Robert Lewandowski, der in 13 Liga-Duellen gegen seinen Ex-Klub satte 17 Mal traf, füttern. Volle Lotte also fürs angepeilte nächste Schützenfest. Zuletzt gab es in Fröttmaning aus Bayern-Sicht ein 4:0, 5:0 (auch 2019), 6:0 (2018), 4:1 (2017) und 5:1 (2015). Nicht gegen den HSV, gegen den BVB!

FC Bayern: Benjamin Pavard fällt gegen Borussia Dortmund aus

Blickt man auf die Startformation des erwähnten 4:0 vom November 2019, fällt auf: Flick vertraut mindestens acht, vielleicht sogar neun Profis (falls Gnabry und doch nicht Sané beginnt) von damals. Einzig Javi Martínez (aktuell Ergänzungsspieler) und Benjamin Pavard werden nicht beginnen.

Der Franzose wird nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht im Kader sein, auch wenn er unter der Woche das Training aufnehmen konnte. "Nach so einer Erkrankung braucht man einen Fahrplan und muss erstmal langsam die Belastung steigern, um zu sehen, wie er regeneriert", erklärte Flick, "der Plan ist, dass er nächste Woche wieder voll integriert werden kann."

Gegen den BVB fordert Flick von den Seinen, "Bestleistung abzurufen" und erklärte, es sei "wichtig, dass wir das Spiel annehmen gegen eine Mannschaft, die absolute Klasse hat. Wir wollen gegen Dortmund gewinnen - und so gehen wir in das Spiel." Was sonst? Schließlich will Bayern unter HD Flick nicht in die Röhre schauen.

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