Gegen Bremen: Bayerns B-Probe

Gegen Bremen wird Heynckes den Stars der A-Mannschaft eine Pause gönnen – nicht nur Gomez, Robben und Gustavo profitieren. Die AZ zeigt, wer ab sofort welche Startelf-Chancen hat.
von  Florian Bogner

Gegen Werder Bremen wird Trainer Jupp Heynckes den Stars der A-Mannschaft des FC Bayern eine Pause gönnen – nicht nur Mario Gomez, Arjen Robben und Luiz Gustavo profitieren. Die AZ zeigt, wer ab sofort welche Startelf-Chancen hat.

München - "Dumm gelaufen" könnte man über den London-Trip des Jérôme Agyenim Boateng schreiben.

Der Innenverteidiger durfte trotz Rotsperre mit ins frühlingshafte London reisen, fing sich auf der Insel jedoch eine Erkältung ein – Einsatz gegen Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr, Sky & Liga total!) ungewiss. Dabei wäre es für ihn ein guter Anlass gewesen, mal wieder Pluspunkte im Zweikampf mit Daniel Van Buyten zu sammeln.

Denn Trainer Jupp Heynckes wird die Partie zwischen Champions-League-Achtelfinale und dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Dortmund angesichts von 15 Punkten Vorsprung ziemlich sicher dazu nutzen, einigen Stammspielern eine Pause zu gönnen. Das Bremen-Spiel wird zur großen B-Probe.

Der Trainer dachte nach der rauschenden Nacht in London schnell weiter. "Solche Spiele kann man gar nicht mehr genießen", sagte er, "man macht sich sofort wieder Gedanken, wie es weitergeht." Dass Arjen Robben gegen Bremen wieder ran darf, hatte Heynckes da aber schon publik gemacht.

Toni Kroos ist nach 32 Einsätzen und 2499 Spielminuten (siehe Tabelle links) ein Ausruhkandidat, eine Pause hätten sich auch Philipp Lahm und Dante verdient. Franck Ribéry wird dagegen erst gegen Dortmund pausieren – die Rote Karte aus dem Augsburg-Spiel zwingt ihn dazu.

Die AZ zeigt, wer sich ab jetzt Startelf-Hoffnungen machen darf – und wer bis Ende der Saison eher schlechte Karten auf Einsatzminuten hat.

Die Degradierten:

Mario Gomez, Arjen Robben, Boateng und Luiz Gustavo. Letzterer hat seinen Stammplatz an Javi Martínez verloren, Boateng an Van Buyten, Gomez an Mario Mandzukic. Der Kroate, mit 15 Toren Führender der Torjägerliste, hat zwar durchaus Mitgefühl für Gomez, sagt aber auch: "Soll ich sagen, dass ich auf die Bank will? Was soll ich machen?"

Sich im schlimmsten Fall verletzen: Nach einem Foul von Arsenals Mikel Arteta ist Mandzukic mit Knöchelproblemen fraglich. Robben ist dagegen Opfer des Leistungssprungs von Thomas Müller und Kroos. Weil er mit der Situation am wenigsten zurecht kommt, nimmt er eine Sonderrolle ein – hohes Konfliktpotenzial! Schwacher Trost: Sobald Heynckes ans Rotieren denkt, sind die vier die ersten, die ran dürfen.

Eiserne Reserve:

Xherdan Shaqiri, Claudio Pizarro, Anatoliy Tymoshchuk, Rafinha und Diego Contento. Shaqiri muss sich nach einer Knöchelverletzung wieder hinter Robben einreihen. Pizarro ist im Sturm – allen Beteuerungen des Trainers zum Trotz – nur noch dritte, Tymoshchuk im defensiven Mittelfeld nur noch vierte Wahl.

Rafinha und Contento kommen einfach nicht an Philipp Lahm und David Alaba vorbei. Contento spielte vergangene Saison noch im Champions-League-Finale, schaffte es diese Saison aber nur neunmal in den Kader. Tymoshchuk und Rafinha schmorten diese Spielzeit dafür schon 17-mal die kompletten 90 Minuten auf der Bank.

Die Teenies:

Emre Can, Patrick Weihrauch und Pierre-Emile Höjbjerg. Can riet Heynckes vom Wechsel nach Leverkusen ab, Höjbjerg trainiert auf Geheiß des Trainers nun bei den Profis. Spielen dürfen sie aber allenfalls erst, wenn die Meisterschaft gesichert ist.

Neuers Statthalter:

Tom Starke. In der Hinrunde sagte Heynckes noch: „Vielleicht pausiert auch mal Neuer.” Starke durfte bis dato aber nur einmal im DFB-Pokal ran.

Der Comebacker:

Holger Badstuber. Der am Kreuzband verletzte Innenverteidiger schuftet in der Reha, würde gerne Ende April wieder spielen – was ihm Heynckes auch versprochen hat.

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