Fußball-Sachverstand: Deshalb ist Ancelotti froh über seine neuen Bosse

Exzentrische Fußball-Bosse ohne Sachverstand kennt Carlo Ancelotti genug. Umso entspannter findet er es, bei Bayern Chefs vorzufinden, die zumindest vom Fach sind.
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Carlo Ancelotti hat klare Vorstellungen, wie ein guter Vereinsboss sein muss. Auch an seine Spieler stellt er klare Anforderungen.
dpa Carlo Ancelotti hat klare Vorstellungen, wie ein guter Vereinsboss sein muss. Auch an seine Spieler stellt er klare Anforderungen.

Exzentrische Fußball-Bosse ohne Sachverstand kennt Carlo Ancelotti genug. Umso entspannter findet er es, bei Bayern Chefs vorzufinden, die zumindest vom Fach sind.

München - Der neue Bayern-Coach Carlo Ancelotti freut sich nach vorherigen Stationen bei Clubs mit teils exzentrischen Mäzenen über langjährige Profifußballer als Vorgesetzte. "Das ist das erste Mal, dass ich Bosse habe, die selbst Spieler waren", sagte der italienische Erfolgstrainer der "Bild"-Zeitung (Dienstag) mit Blick auf Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, der im Herbst ein Comeback als Vereinspräsident geben könnte. "Vielleicht können wir leichter über technische und taktische Aspekte sprechen. Mit anderen ist das schwerer."

Ancelotti hatte es in den vergangenen Jahren unter anderem bei Real Madrid (2013 - 2015), Paris St. Germain (2012 - 2013), dem FC Chelsea (2009 - 2011) und beim AC Mailand (2001 - 2009) mit Chefs zu tun, die nie selbst als Fußballer auf höchstem Niveau aktiv waren - darunter schwerreiche Geldgeber wie Scheich Nasser Al-Khelaifi (Paris), Roman Abramowitsch (London) und Silvio Berlusconi (Mailand).

Lesen Sie hier: Sammer-Loch bei Bayern: Wer wird Nachfolger?

Nicht immer sei es leicht gewesen, mit ihnen als Vorgesetzten zusammenzuarbeiten, sagte Ancelotti dem Blatt. "Wie Sie wissen, glaubt jeder, alles über Fußball zu wissen. Das Erste, was sie dir sagen, ist: Ich habe von Fußball keine Ahnung, ABER... Es ist dieses ABER, das alles etwas schwieriger macht."

Es gibt Spieler, die "können ihren Verein einfach nicht verlassen"

Auf den portugiesischen Superstar Ronaldo angesprochen, und ob Ancelotti glaube, dass der Weltfußballer womöglich irgendwann nochmal unter ihm spielen könnte, womöglich sogar bei den Bayern, sagte er: "Ich glaube nicht. Natürlich kann im Fußball immer alles passieren, aber Spieler wie Ronaldo, Messi, Neuer, Lahm oder Müller in einem neuen Klub zu sehen, das ist schwer vorstellbar. [...] Solche Spieler können ihren Verein einfach nicht verlassen. Sie tragen das Vereinswappen in ihrem Herzen. "

Ancelottis Linie: Keine Peitsche, aber strikte Regeln

Bezüglich seines Führungsstils und der Tatsache, dass selbst Spieler, die er auf die Bank oder gar die Tribüne setzt, von ihm schwärmen, betont Ancelotti seine klare Linie. Obwohl bereits mehrfach von ihm verlangt worden sei, "die Peitsche zu benutzen", sei ihm vor allem wichtig, eine gute Beziehung zu seinen Spielern aufzubauen und sie "auf angenehme Weise" zu behandeln. Und weiter: "Das bedeutet nicht, dass ich nicht strikt bin. Ich liebe Disziplin. Ich mag disziplinierte, professionelle, ernsthafte Spieler. Aber ich mag es nicht, dauernd hinter ihnen zu stehen und ihnen zu erzählen, dass sie professionell sein sollen. Ich stelle die Regeln auf, und jeder hat diese Regeln zu befolgen."

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