Fünf wichtige Fragen vor dem Champions-League-Start des FC Bayern
München - Mailand, der Stadtteil San Siro und das Stadio Giuseppe Meazza: Für den FC Bayern ist die größte Arena Italiens, die bis 2027 neu gebaut und dann "Kathedrale" heißen wird, zweifellos ein historischer Ort. 2001 gewann das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld dort im Finale gegen Valencia die Champions League, in den Folgejahren gab es in der Königsklasse immer wieder prickelnde Duelle mit den Mailänder Klubs Milan und Inter. Oft mit schlechtem Ausgang für Bayern. Und diesmal?
FC Bayern will Signal an europäische Konkurrenz senden
Am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN und im AZ-Liveticker) starten die Münchner mit der Partie bei Inter in die neue Champions-League-Saison. Und gleich zum Auftakt soll ein Signal an die europäische Konkurrenz gesendet werden. "Es ist keine einfache Gruppe, mit Inter und Barcelona sind zwei internationale Schwergeschichte dabei, und Pilsen werden wir nicht unterschätzen", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer in der AZ: "Aber ich bin überzeugt, dass wir uns durchsetzen. Wir haben eine starke Mannschaft, die immer mehr ins Rollen kommt. Ich traue diesem Team viel zu." Na dann los!
Als größten Konkurrenten im Kampf um den Henkelpott sieht Hainer Real Madrid, den Titelverteidiger. "Dazu kommen in meinen Augen Manchester City, Liverpool und Paris Saint-Germain. Aber wir als FC Bayern haben den Anspruch, den Titel zu holen."
Wie das gelingen soll? Die AZ erklärt die fünf wichtigsten Fragen vor dem Spiel gegen Inter.
Ist die Offensive ohne Robert Lewandowski stark genug? In der Liga gab es gegen Gladbach und Union Berlin jeweils nur ein 1:1. Die Chancenauswertung war nicht gut, teilweise fehlte im Strafraum die Durchsetzungskraft. Genau dafür stand viele Jahre Lewandowski, der nun regelmäßig und traumhaft für den FC Barcelona Tore erzielt.

Bayern ist genervt von der Diskussion, einen Top-Mittelstürmer gibt es aber eben nicht mehr im Kader. In der Königsklasse muss sich zeigen, ob das flexible System um Neuzugang Sadio Mané erfolgreich sein kann.
Setzt Nagelsmann auf das Duo de Ligt und Hernández?
Wer macht die Abwehr dicht? Matthijs de Ligt wurde für 67 Millionen Euro von Juventus Turin geholt, er ist als neuer Abwehrchef auserkoren. Gemeinsam mit Lucas Hernández soll er das Innenverteidiger-Duo der Zukunft bilden, Dayot Upamecano hat zu viele Wackler in seinem Spiel. Gegen Inter dürfte Nagelsmann auf de Ligt und Hernández setzen.
Holt sich Leon Goretzka seinen Stammplatz zurück? Im Pokal gegen Viktoria Köln gab der Mittelfeldstar sein Comeback nach Knie-OP, gegen Union wurde er in der Schlussphase eingewechselt. Nun ist Goretzka natürlich heiß, mal wieder in der Startelf zu stehen. Klappt es in der Champions League?
"Wir reden über Bayern München, Konkurrenzkampf gibt es da immer", sagte Goretzka: "In der letzten Saison war es durch Verletzungen und Formtiefs schon oft klar, wer spielt. Das ist in dieser Saison mit Sicherheit alles etwas dichter zusammen. Ich erlebe das aktuell total positiv."
Leon Goretzka will gegen Inter Mailand beginnen
Doch klar ist auch: Goretzka fühlt sich topfit, er will gegen Inter beginnen. Nagelsmann muss zwischen ihm, Marcel Sabitzer und Ryan Gravenberch wählen. Knifflig.
Wer wirbelt im offensiven Mittelfeld? Kingsley Coman ist gesetzt, Thomas Müller und Mané werden ziemlich sicher auch in der Anfangsformation stehen.
Um den vierten Platz im Angriff streiten sich also drei Spieler: Serge Gnabry, Leroy Sané und Jamal Musiala. Da Musiala weiter angeschlagen ist, hat Gnabry die besten Aussichten. Sané konnte gegen Union nicht voll überzeugen.
Julian Nagelsmann: "Wir müssen von Beginn an voll da sein"
at Nagelsmann das Team im Griff? Für den Coach darf sich ein Aus wie in der Vorsaison im Viertelfinale gegen Villarreal nicht wiederholen. Es liegt an Nagelsmann, den Konkurrenzkampf zu moderieren, Ergebnisse zu liefern. "Wir müssen von Beginn an voll da sein", forderte er. Inter ist der erste harte Test.