Fünf Baustellen: Das muss Pep noch klären

Guardiola will testen, testen, testen – da kommt dem experimentierfreudigen Bayern-Trainer der Audi-Cup ganz recht. Dabei gibt es auch Probleme, die dringend gelöst werden müssen.
von  Patrick Strasser
Pep Guardiola, der experimentierfreudige Bayern-Trainer, kann beim Audi-Cup seine neuen Bayern durchtesten. Aber es gibt auch Probleme, die dringend berücksichtigt werden müssen. Die AZ zeigt sie auf.
Pep Guardiola, der experimentierfreudige Bayern-Trainer, kann beim Audi-Cup seine neuen Bayern durchtesten. Aber es gibt auch Probleme, die dringend berücksichtigt werden müssen. Die AZ zeigt sie auf. © dpa

München - Zwei Trainingseinheiten am Dienstag, zwei Testspiele am Mittwoch und Donnerstag beim Audi-Cup. Das Programm der Bayern-Profis dieser Tage ist dicht gedrängt, nur für Samstag sieht der Dienstplan einen freien Tag vor. Acht Tage bleiben Trainer Pep Guardiola noch bis zum Bundesliga-Auftakt am 9. August gegen Gladbach, um das Feintuning von Taktik sowie System und die perfekte Aufstellung für den Start zu finden.

„Schritt für Schritt“ ist die Lieblingsformulierung des Spaniers, auf Deutsch betont er das Wort Schritt mit drei „i“. Er will keine Ausreden und Entschuldigungen für Pleiten wie zuletzt im Supercup in Dortmund (2:4) zulassen, bittet aber immer wieder um „Zeit“. Um möglichst oft den Ernstfall zu proben, hatte der 42-Jährige schon in den Besprechungen für den Plan der Sommervorbereitung um möglichst viele Testspiele gebeten. Die bekam er. Der Audi-Cup (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren die Partien von Tag eins noch nicht begonnen) bietet ihm beste Testmöglichkeiten.

Denn noch hat Guardiola einige Sorgen und Problemzonen. Die AZ zeigt die Pep-Baustellen auf und erklärt, was der Coach in den zwei Spielen (Finale oder Spiel um Platz drei gegen Manchester City oder AC Milan) in der Allianz Arena sehen will:

Die Wettkampfhärte von Neuer:

Nachdem es Zweifel an seiner Fitness gegeben hatte, da Ersatztorhüter Tom Starke mehr Minuten in der Vorbereitung absolviert hatte, ließ Torhüter Manuel Neuer am Mittwoch über den Klub ausrichten: „Ich bin wieder fit und voll auf der Höhe.“ Die Partien des Audi-Cup sollen ihm nach der Pause wegen muskulärer Probleme in Dortmund wieder Sicherheit und Routine geben. Geplant ist, dass Starke höchstens eine der vier Halbzeiten spielt.

Die Integration von Thiago:

Nach der Top-Premiere im Telekom-Cup und der starken Leistung gegen Barcelona (2:0) fiel der neue Sechser gegen Ende der Pleite in Dortmund etwas ab, verlor viele Bälle und damit Sicherheit. Noch hat der 25-Millionen-Euro-Transfer vom FC Barcelona keine Drucksituationen erlebt, seine Stärken liegen mehr in der Spieleröffnung. Nun kann an der Abstimmung mit den Nebenleuten Müller, Kroos sowie den Innenverteidigern gearbeitet werden.

Die Fitness von Schweinsteiger:

Zwei Mal rund eine halbe Stunde Spielzeit hat der Vize-Kapitän erst in den Knochen im Rahmen der Vorbereitung. Nun soll er im Audi-Cup erstmals von Beginn an ran – fragt sich nur, auf welcher Position. Seiner favorisierten Sechs oder halbrechts neben Thiago auf der Acht? „Er macht Fortschritte, wird immer besser“, sagte Guardiola und lobte: „Es ist unglaublich, wie gut er ist. Er hatte eine Verletzung und wird erst langsam wieder fit.“

Die Flexibilität von Mandzukic:

In Dortmund verlor der kroatische Stürmer bei seinen Rochaden vom Sturmzentrum auf die Außenpositionen Überblick und Form. Da hat der Torjäger noch Nachhilfebedarf. Alternativen: Müller, Pizarro. Und Mario Götze, der ab Freitag mit der Mannschaft trainieren soll. Das variable 4-1-4-1-System, bei Angriffen ein 2-1-6-1-System, sitzt noch nicht.

Die Stabilität der Abwehr:

Dante hat Trainingsrückstand, holt aber auf. Van Buyten/Boateng erwiesen sich als zu unsicher in Dortmund. Dass Thiago als Sechser im Spielaufbau hinten reinrückt, riss Lücken bei schnellen Gegenangriffen. Auch hier will Guardiola Fortschritte sehen.

 

 

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