Frostschutz für die Bayern-Stars
MÜNCHEN - Aus der Hitze Dubais zurück im Münchner Winter, immerhin 25 Grad Unterschied – da bekommen die Profis ärztliche Hilfe. Und trainieren vorwiegend drinnen.
Rund 25 Grad sind es schon. 25 Grad Unterschied – und zum Leidwesen der Bayern-Profis frösteln sie nun. Dubai, Abu Dhabi, Jeddah in Saudi-Arabien (wo es mit knapp 30 Grad am heißesten war auf der Arabien-Tour des FC Bayern in den vergangenen zehn Tagen) Und nun: Säbener Straße, Harlaching. Willkommen zurück im Winter.
Am Mittwochnachmittag werden die Bayern zum ersten Mal wieder im Leistungszentrum trainieren. Dann aber wohl drinnen im Fitnessraum. So hatte es Trainer Jürgen Klinsmann auch beim Trainingsstart nach der Weihnachtspause am 2. Januar gehandhabt, als viele Spieler aus südlichen Urlaubsgebieten direkt nach München zurückgeflogen waren. Das Risiko einer Erkältung oder gar eines richtigen Infekts war zu groß.
Also wurden auch für die Tage nach der Rückkehr aus Saudi-Arabien und die heftige Temperaturumstellung in der medizinischen Abteilung des FC Bayern Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
Nur der Hamburger SV (spielte in Dubai gegen den AC Mailand, blieb aber nur knapp vier Tage) ist ähnlich weit gereist in der Winterpause, die restlichen Bundesliga-Klubs bereiten sich in Südspanien, an der portugiesischen Atlantikküste oder in der Türkei auf die Rückrunde vor. Dort ist das Klima mild und angenehm – ähnlich wie bei 1860 auf der Kanareninsel Teneriffa; allerdings ist die Temperaturdifferenz zu Deutschland nicht so extrem.
„Wir haben den Spielern schon im Trainingslager in Dubai bestimmte Präparate mit Elektrolyten und Vitaminen gegeben. Das soll das Immunsystem stärken“, erklärte Mannschaftsarzt Rüdiger Degwert der AZ, „schließlich mussten wir auch auf dieser Reise vorsichtig sein, denn es ist auch nicht ohne, dieser ständige Wechsel zwischen den Klimaanlagen und den Temperaturen draußen.“
Doch letztlich ist jeder Spieler selbst verantwortlich, die Ärzte und Fitness-Trainer des Teams um Oliver Schmidtlein assistieren lediglich. „Ein gesunder Körper, ein gestärktes Immunsystem steckt solch einen Temperaturunterschied gut weg“, sagte Schmidtlein der AZ, „dennoch agieren wir präventiv, denn das ist tatsächlich nicht so ohne bei solchen Temperaturunterschieden.“
Die Spieler wurden auf die Problematik vom Mannschafts-Doc speziell hingewiesen. Rüdiger Degwert: „Der eine verträgt so etwas eben besser, der andere schlechter. Das wird jeder von sich selbst und seinem Bekanntenkreis kennen.“
Ein Trainingsausfall wegen einer Erkältung oder eines Infektes würden denjenigen Spieler zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel der Rückrunde hart treffen – daher der Frostschutz für die Profis. Mit den besten Wünschen. Schmidtlein: „Wenn wir Pech haben, erwischt es den ein oder anderen Spieler tatsächlich. Aber diese Kröte muss man schlucken, wenn man so eine weite Reise macht. Man kann nur das Beste hoffen und beten.“ Bei einem Vitamincocktail.
Patrick Strasser