Fröttmaninger Festspiele: Sieben Treffer, ein Traum!

Der FC Bayern erreicht dank eines grandiosen 7:0 das Viertelfinale und hofft wieder aufs Endspiel im eigenen Stadion. Mario Gomez trifft viermal – Weltklasse!  
von  tbc/ps

Der FC Bayern erreicht dank eines grandiosen 7:0 gegen Basel das Viertelfinale der Champions League und hofft wieder aufs Endspiel im eigenen Stadion. Mario Gomez trifft viermal – Weltklasse!

München – Wenn’s läuft, läuft’s: Drei Tage nach dem 7:1 gegen Hoffenheim legte Bayern gegen den FC Basel nach: 7:0 Etappenziel Viertelfinale erreicht. Von wegen Krise! Bundestrainer Joachim Löw hatte es mit seiner geschmeidigen Rhetorik vorab auf den Punkt gebracht:

„Dieses Spiel hat eine große Bedeutung für den deutschen Fußball. Der FC Bayern ist als einziges deutsches Team noch in der Champions League. Ihr Weiterkommen wäre für uns alle wichtig. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie es packen.“ Und als ob sie ihm statt Jupp Heynckes zugehört hätten, so legten die Bayern-Kicker auch los: Reihten von Beginn an Chance auf Chance, als müssten sie für den gesamten deutschen Fußball Torchancen heraus spielen.

In Minute zehn konzentrierte man sich dann jedoch aufs Kerngeschäft: die eigene Bilanz. Toni Kroos nutzte den angebotenen Freiraum zu einem kernigen Linksschuss, der abgefälscht wurde, Arjen Robben vor die Füße fiel, der aus zehn Metern zum 1:0 einschob. Ein Tor, das die unterschiedlichen Temperamente in der Führungsetage mal wieder zu Tage förderte: Während Uli Hoeneß mit wilden Hüpfern die Statik der Arena auf die Probe stellte, beschied sich Karl-Heinz Rummenigge mit hoch gezogenen Augenbrauen und Anstandsapplaus. Auf dem Feld brannte derweil der Rasen. Die Chancensammler waren wieder am Werk: Mario Gomez prüfte Basels Keeper Yann Sommer aus vollem Lauf mit einem strammen Schuss ins kurze Eck (12. Minute).

Auch Thomas Müllers Kopfball aus kurzer Distanz parierte der Schweizer brillant (22. Minute), ebenso wie Gomez’ Versuch nach feinem Ribéry-Pass. Doch nach und nach ging dem Bayern-Express die Luft aus, was auch Tribünengast Giovane Elber bemängelte („zu langsam nach dem ersten Tor“). Und so kam der FC Basel tatsächlich zur ersten Torchance: Alex Frei schickte in der 40. Minute einen Vollyschuss über Manuel Neuers Kasten. Der Frei-Schuss wirkte wie ein Warnsignal – Bayern drehte wieder auf.

Zwei Minuten später nutzte diesmal Robben die nicht vorhandene Baseler Gegenwehr für eine exakt getimte Flanke auf den Kollegen Müller, der mit feiner Schusstechnik vom Fünfmeterraum aus verwandelte: 2:0. Und Honeß? Testete wieder die Statik. Auch die vorletzte Minute der ersten Halbzeit verlief zum Gefallen der Gastgeber: Kroos’ Freistoß erreichte Geburtstagskind Holger Badstuber mit lang gestrecktem Fuß, seine Hereingabe drückte Gomez problemlos über die Linie – 3:0, Hoeneß in Ekstase, Rummenigge immer noch im Spar-Modus.

An dieser Konstellation sollte sich an diesem Abend auch nichts mehr ändern. Ihre Angestellten unten auf dem Platz bekamen davon nichts mit. Sie waren beschäftigt: mit Toreschießen. Fünf Minuten nach der Pause ging die Produktion weiter. Ribéry wollte offenbar einen Kontrapunkt zum Robben-Übergewicht der ersten Hälfte setzen und verdiente sich drei Scorerpunkte: Drei punktgenaue Flanken verarbeitete Gomez zum 4:0, 5:0 (61. Minute) und 6:0 (67. Minute).

Vier Treffer in einem Champions-League-Spiel - Weltklasse! Dass der Ehrentreffer von Alex Frei wegen Handspiels abgepfiffen wurde, war zwar falsch, aber völlig egal. Basels erste Niederlage nach 17 ungeschlagenen Spielen stand da längst felsenfest. Zur Sicherheit legte Robben in Minute 81 noch mal nach: 7:0. Der Traum lebt. Der Traum von Finale am 19. Mai. Dank der Fröttmaninger Festspiele im März.

 

 

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