Frisur von Franck Ribéry: Das hat es mit der 7 beim FC Bayern auf sich

Es läuft. Gnadenlos gut. Der aktuelle Bayern-Lauf, diese 14 Tore in acht Tagen, wurde vor zwei Wochen in der Berliner Luft bei einem Rumpelkick begründet. Als Robert Lewandowski in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit seinem Willenstreffer zum 1:1 eine Niederlage und zugleich das erste torlose Match seit November verhindert hat.
Die mühsamen Auftritte im Januar und Februar sind Vergangenheit, die Bayern beherrschen ihre Gegner, nun nehmen sie diese auch wieder kräftig auseinander. 8:0 gegen den Hamburger SV, 3:0 im Pokal unter der Woche gegen Schalke, nun das 3:0 in Köln. Macht sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig, der am Freitag mit dem 2:2 in Augsburg gepatzt hatte.
Laut Statistik hat eine Bundesliga-Mannschaft noch nie sieben Zähler Vorsprung nach dem 23. Spieltag verspielt. Bayern fliegt zum Titel!
Ein Verein auf Wolke 7 – und einer trägt die Ziffer in der Frisur: Franck Ribéry, Bayerns Nummer sieben, der im zehnten Jahr in München seinen siebten Meistertitel anstrebt. „Ich hoffe, die Nummer bringt mir Glück“, sagte er in Köln und verriet, wie es dazu kam: „Mein Sohn Saif hatte beim Friseur die Idee mit der Rasur. Mein zweiter Sohn Mohammed trägt die Sieben ebenfalls im Haar.“ Die Nummern-Boys! Francks Frau Wahiba und die Töchter Hiziya und Shahinez halten sich zurück mit derlei Frisur-Spielereien.
Wichtiger sind die Spuren, die Carlo Ancelottis Team aktuell auf dem Platz hinterlässt: Beste Auswärts-Mannschaft (29 Punkte), seit zwölf Bundesligaspielen ungeschlagen, 32 von 36 möglichen Punkten geholt. „Es macht derzeit Spaß. Man sieht, dass die Mannschaft momentan sehr gut funktioniert. Aber die Meisterschaft ist noch nicht fertig“, sagt Ribéry, der nach genau fünf Wochen Verletzungspause sein Liga-Comeback gegeben hat und bei seinem 38-Minuten-Einsatz das 3:0 (90.) erzielte. „Die Stimmung im Kader ist sehr gut, wir sind ein Team“, betonte der 33-Jährige, der nach eigenen Angaben bereits das Triple-Gefühl von 2013 hat. Ribéry weiter: „Wir wollen gemeinsam Erfolg haben, das sieht man auch bei den Spielern, die auf der Bank sitzen. Das ist super. Und Carlo macht das gut, ist ein großer Trainer mit viel Persönlichkeit.“ Der Treffer in Köln war erst Ribérys drittes Saisontor im 20. Pflichtspiel. Aber es kommen ja erst die entscheidenden Wochen. „Ich habe noch nicht die Power und die Beine für 90 Minuten, fühle mich aber immer besser.“
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Am Dienstag im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League (20.45 Uhr, Sky live) beim FC Arsenal dürfte der Franzose als Linksaußen gesetzt sein. Und das, obwohl Douglas Costa nach seiner Auswechslung in Köln am Samstagabend via Twitter Entwarnung gab: „Nur die Ruhe! Bereit für Weiteres!“ Als Rechtsaußen wird der komplett geschonte Arjen Robben den Franzosen Kingsley Coman wieder ersetzen. „Er hat gut gearbeitet für die Mannschaft – das ist super. Er macht es gut, ich freue mich für ihn“, sagte Ribéry zur AZ und machte sich für eine Verpflichtung des bisher von Juventus Turin ausgeliehenen Landsmanns stark: „Wir brauchen auch Kingsley, wir brauchen alle Spieler.“
Am Montag um 11 Uhr fliegt der Tross nach London-Gatwick. Wie immer, wenn sie in London sind, wohnen sie an der Marylebone-Station im altehrwürdigen Hotel „The Landmark“. Ein Touri-Ausflug nach dem 5:1 im Hinspiel? „Nein, das wird kein Freundschaftsspiel, kein leichtes Spiel. Es ist ein Champions-League-Match“, betonte Ribéry, „wir wollen auch in London gewinnen, das ist wichtig für unser Selbstvertrauen und für die folgenden Spiele.“
Damit sie weiter fliegen können – auf Wolke 7 zum Triple.