Fristende naht, Spannung steigt: Kommt Martinez?

Während die Bayern weiter auf ihren Königstransfer warten, ist auch die Bundesligakonkurrenz noch auf dem Transfermarkt aktiv. Bis Freitag 18.00 Uhr haben die Vereine Zeit.
von  SID
Endlich ein Bayer: Javier Martinez.
Endlich ein Bayer: Javier Martinez. © dpa

Während die Bayern weiter auf ihren Königstransfer warten, ist auch die Bundesligakonkurrenz noch auf dem Transfermarkt aktiv. Bis Freitag 18.00 Uhr haben die Vereine Zeit, ihre Kader aufzustocken oder abzuspecken.

Berlin - In der Transfer-Posse um Javi Martinez hilft einigen Anhängern nur noch Galgenhumor. „Liebe Bayern-Fans, wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute die Ausreise von Javi Martinez...“, twitterte ein User in Anlehnung an die berühmten Worte des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher 1989 in der Prager Botschaft.

Seit Wochen zieht sich der lang ersehnte Rekordtransfer des spanischen Europameisters zu Bayern München hin und wird zur unendlichen (Transfer-)Geschichte. Dabei steht die Hysterie um Martinez sinnbildlich für die letzten Tage der Wechselfrist, denn zum Ende des Sommerschlussverkaufs stehen der Liga noch heiße Tage bevor.

Nur noch bis Freitag (18.00 Uhr) haben die 18 Klubs Zeit, ihre letzten offenen Baustellen zu schließen. Die Last-Minute-Transfers halten alle Beteiligte in Atem. Dabei stehen allerdings alle Anstrengungen der Klubs deutlich im Schatten von Martinez. Am Montag erreichte die Hysterie ihren bisherigen Höhepunkt, als der defensive Mittelfeldspieler, der für 40 Millionen Euro nach München wechseln soll, angeblich schon im Flugzeug von Bilbao nach München gesessen hatte. Mehrmals. Bilder eines offiziellen Bayern-Autos am Flughafen tauchten auf - am Ende kam der Spanier aber wieder nicht in der bayerischen Landeshauptstadt an.

Das Gezerre erinnert mittlerweile zu großen Teilen an „Warten auf Godot“. Und von dem Wechsel hängen auch weitere Transfers ab. Seit Tagen soll Wolfsburgs Trainer-Manager Felix Magath an der Verpflichtung des spanischen Nationalspielers Be at Etxebarria von Betis Sevilla interessiert sein. Der wird aber voraussichtlich von Bilbao als Martinez-Ersatz verpflichtet, wenn der Transfer zu den Bayern über die Bühne ist.

Magath scheint das allerdings egal zu sein und wird den Tschechen Petr Jiracek für angeblich vier Millionen Euro an den Hamburger SV verkaufen. Die Norddeutschen wiederum, die nach Pokal-Aus und Auftaktpleite schon mit dem Rücken zur Wand stehen, träumen eigentlich aber von der Rückkehr des „Heilsbringers“ Rafael van der Vaart... „Alle Hoffnungen auf einen Spieler zu reduzieren, ist eine nicht ungefährliche Strategie“, sagte Hannovers-Präsident Martin Kind dem SID zur Krise des Nordrivalen: „Aber ich denke die Verantwortlichen werden wissen, welche Entscheidung sie zu treffen haben. Und es wird dann eine vernünftige und erfolgreiche Entscheidung sein.“

Ganz andere Probleme drücken dagegen Schalke 04. Einen zweistelligen Millionenbetrag soll Zenit St. Petersburg für den 20 Jahre alten Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos bieten. Damit hätte der griechische Nationalspieler seinen Marktwert innerhalb von zwei Jahren vervielfacht. Und sein Klub hätte möglicherweise das nötige Kleingeld, um einen weiteren Transfer zu verhindern. Denn die Verhandlungen mit Stürmer Klaas-Jan Huntelaar über eine Vertragsverlängerung sind immer noch nicht abgeschlossen.

Auf der Suche nach einem Ersatztorwart scheint dagegen Bayer Leverkusen bereits fündig geworden zu sein. Michael Rensing soll vom dort aussortierten rheinischen Rivalen 1. FC Köln kommen. Für den Zweitligisten wäre dies nach dem verpatzten Saisonstart immerhin eine gute Nachricht, denn der ehemalige Bayern-Keeper gehört zu den Topverdienern des klammen Klubs und würde im Falle eines Wechsels auf die andere Rheinseite das Budget kräftig entlasten. 

 

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