Freche Freiburger: "Kein Kinderspiel" für die Bayern
Freiburg - Die Erinnerungen im Breisgau sind immer noch nicht verblasst. Jokertor, Sensationssieg, Partystimmung - Abstieg. Als der SC Freiburg am 16. Mai 2015 zum bisher letzten Mal gegen den FC Bayern antrat und den Rekordmeister mit 2:1 schlug, war der Anfang vom Ende gekommen.
Die Freiburger wähnten sich am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga durch den Sprung auf Platz 14 schon gerettet - und mussten eine Woche später den Gang in die 2. Liga antreten. Wenn der Aufsteiger am Freitag beim Ligastart ins neues Jahr wieder auf die Bayern trifft (20.30 Uhr/Sky und ARD sowie im AZ-Liveticker), soll das schlechte Omen aber keine Rolle spielen.
Frech und forsch sind die Ansagen der Freiburger vor dem Wiedersehen mit dem Spitzenreiter nach exakt 615 Tagen. Obwohl die Bayern seit ihrem damaligen Auftritt im Breisgau nur drei von 51 Punktspielen verloren haben, wittern die Freiburger ihre Chance.
"Die Bayern sind eine Macht, aber wir spielen bisher eine ganz starke Saison. Für einen Aufsteiger könnte es wohl kaum besser laufen", sagte Edeljoker Nils Petersen, der im Mai 2015 in der vorletzten Minute das Siegtor gegen seinen Ex-Klub erzielt hatte, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Unser Spielstil ist laufintensiv, darauf müssen sich die Bayern erstmal einstellen. Und wir spielen zu Hause. Wir werden alles rauspowern, was wir haben."
Auch Torwart Alexander Schwolow glaubt an die Mannschaft des Tabellenachten, der nach 16 Partien bereits 23 Punkte auf dem Konto hat. "Wenn wir einen überragenden Tag erwischen, ist es selbst für Bayern kein Kinderspiel, bei uns zu gewinnen", äußerte der 24-Jährige in der Bild: "An einem außergewöhnlichen Tag, ist für uns etwas drin."
Ähnlich sehen es Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo ("Wir wollen uns auf unserer Bilanz nicht ausruhen, keine Punkte verschenken") und Außenverteidiger Christian Günter ("Wenn wir an unser Leistungs-Maximum herankommen, können wir es den Bayern schwer machen") vor dem Spiel im ausverkauften Schwarzwaldstadion.
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Für die richtige Taktik gegen die Stars von der Isar ist Kult-Trainer Christian Streich verantwortlich - wie vor knapp zwei Jahren, als er sein Team zum ersten Sieg gegen die Münchner nach 25 Spielen ohne Dreier geführt hatte. Verzichten muss der 51-Jährige am Freitagabend allerdings auf die Dienste von Innenverteidiger Caglar Söyüncü, der mit Adduktorenproblemen ausfällt.
Dennoch scheint eine erneute Überraschung nicht ausgeschlossen. "Wenn die Bayern ein perfektes Spiel machen, muss man davon ausgehen, dass wir verlieren", sagte Streich: "Aber es muss ja nicht sein, dass sie perfekt spielen." Mittlerweile ist das streitbare Unikat an der Seitenlinie seit fünf Jahren im Amt. Damit ist der 51-Jährige zum dienstältesten Coach in der Bundesliga aufgestiegen.
Und an seiner Rolle als Vater des Erfolgs zweifelt niemand, nicht einmal Dauer-Reservist Petersen: Am Ende macht alles, was Streich macht, Sinn.
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