In Freiburg: Der FC Bayern gegen die Frau an der Linie

Mit Theresa Merk hat der SC Freiburg eine Cheftrainerin. Eine von zweien in der Liga.
von  Victoria Kunzmann
Seit Sommer Cheftrainerin in Freiburg: Theresa Merk.
Seit Sommer Cheftrainerin in Freiburg: Theresa Merk. © IMAGO/foto2press

Freiburg/München - Da treffen zwei aufeinander, die gern kommunizieren. Man schreibt ja Frauen ganz generell gern die Fähigkeit zur besseren "Kommunikation" zu.

Und: Für sie ist Kommunikation mit den Spielerinnen der Schlüssel zum Erfolg. Die Rede ist von Theresa Merk, Cheftrainerin der Frauen des SC Freiburg. Der andere Kommunikator ist ihr Gegenüber, Bayern-Trainer Alexander Straus.

Nur zwei Trainerinnen in der Frauen-Bundesliga

Dass der Trainerposten von Männern besetzt ist, ist in den deutschen Profiligen immer noch die Regel. Mit Ausnahmen: Merk ist eine von nur zwei Cheftrainerinnen der Liga. Die andere, Carin Bakhuis, trainiert Meppen. Das Besondere an Merk: Sie ist gerade mal 33 Jahre jung. "Persönlich lege ich Wert darauf, gut zu kommunizieren, und erwarte das auch von den Spielerinnen", sagte Merk bei "90min.de". "Dass man ehrlich, aufrichtig und respektvoll miteinander umgeht." Am Samstag ist der FC Bayern in Freiburg zu Gast (13 Uhr/Magenta Sport).

Bislang geht die Strategie auf. Merk ist seit Juli Cheftrainerin. Die Breisgauerinnen stehen in der Tabelle auf Platz vier, direkt hinter Bayern. Vier Siege, zwei Niederlagen, zuletzt schlugen sie Turbine Potsdam 5:0. Der früheren Spielerin des VfL Sindelfingen geht es nicht darum, möglichst schnell erfolgreich zu sein, sie will mit dem Verein eine gemeinsame Identität finden. "Ich habe das Gefühl, die Werte passen zu mir und man ist ein Stück in der Entwicklungsphase."

Merk will in Freiburg langfristig etwas aufbauen

Anders die Sache beim FC Bayern, der den Anspruch hat, ab Tag eins ganz oben mitzuspielen. Merk will in Freiburg langfristig etwas aufbauen. Dabei soll ihr die Erfahrung als frühere Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg helfen. Mit den Wölfinnen wurde sie Meister und holte den DFB-Pokal. Zudem hatte sie einen regen Austausch mit der U20.

Der kommt ihr in Freiburg zugute: "Damit kann ich einschätzen, was bei den jungen Spielerinnen passiert, die neu ins Team kommen. Da geht es um Fragen wie: Wie kann man sie gut integrieren?" Wie im Männerbereich setzt Freiburg auch bei den Frauen auf Kontinuität und die Entwicklung von Talenten. Da passt Merk, die zuletzt den GC Zürich trainiert hat, gut ins Bild. Sie will Vorangeherin und Vorbild sein. Ihren Rat an alle Frauen formulierte sie im SWR: "Wenn das eure Leidenschaft ist, lasst euch nicht von irgendjemandem aufhalten, lasst euch nichts einreden."

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