Hunger nach Titel - und Effizienz: FC Bayern gewinnt Supercup
München - Am Ende fühlten sich die sieben Minuten Nachspielzeit wohl eher wie eine halbe Stunde. Franziska Kett musste nach nur wenigen Minuten wieder runter vom Platz, die Bayern spielten zu zehnt weiter, da Trainer Alexander Straus alle Wechsel schon verbraucht hatte. Torhüterin Mala Grohs hatte sich (ohne Fremdverschulden) auf den Platz gesetzt und musste versorgt werden. Die Kräfte, sie schwanden. Kein Wunder, dieser Supercup (1:0) war das erste Pflichtspiel in dieser Saison - und das gegen den Dauerrivalen VfL Wolfsburg.
Wolfsburg-Coach Stroot schiebt Bayern-Frauen Favoritenrolle im Meisterschaftsrennen zu
Trotz der rund 20-minütigen Schwächephase gegen Ende der Partie, in der die Wölfinnen den Ausgleich hätten erzielen und die Partie ins Elfmeterschießen bringen können, waren die Bayern-Frauen die bessere Mannschaft. Die Dominanz geht weiter, der Titelhunger macht sich wieder breit. Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot schob den Bayern die Rolle des Meisterschaftsfavoriten zu. Nicht ein Favorit. Der Favorit.
Sein Gegenüber Alexander Straus reagierte gewohnt nüchtern. Der Bayern-Trainer weiß, wie weit seine Mannschaft noch von ihrer Bestform entfernt ist. Er verstehe, "warum wir vielleicht Favorit sind. Wir haben die Meisterschaft in den letzten beiden Jahren gewonnen", sagte er. "Aber ich denke darüber nicht nach." Wichtig sei stattdessen: "Ich kann nur kontrollieren, was wir machen." Straus wird nicht müde, das zu betonen.
FC Bayern vergibt zahlreiche Chancen gegen Wolfsburg
Zum Verbesserungspotenzial gehört klar die Chancenverwertung. Nach dem Führungstreffer durch Klara Bühl (9.) hatten die Bayern zahlreiche weitere Gelegenheiten, doch Bühl, Pernille Harder (jeweils 19.), Magda Eriksson (28.) und Linda Dallmann (63.) vergaben. Zudem blieb ein Elfmeterpfiff aus, als Nuria Rabano Harder von den Beinen holte (33.).

Mehr Tore aus der klaren Dominanz holen, das ist Straus' erklärtes Ziel für die kommenden Wochen: "Wir müssen effizienter werden", sagte er nach dem Spiel. Dafür brauche er noch etwas Zeit. Dann könne es die Mannschaft auch mit Europas Topteams aufnehmen. Derzeit erinnert die Elf noch zu sehr an die letztjährigen Königsklassen-Bayern - mit dem Aus in der Vorrunde. Am Freitag reisen die Bayern zum Liga-Auftakt zu Aufsteiger Turbine Potsdam. Eine gute Gelegenheit, uman der Effizienz zu arbeiten.
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