FCB-Frauen: Kniffliges Puzzle für Alexander Straus vor Heimspiel gegen Köln
Für die Mannschaft von Trainer Alexander Straus dürfte sich das Spiel am Montagabend gegen den 1. FC Köln (19.30 Uhr live bei Sport1) wie der Saisonauftakt anfühlen. Der richtige Saisonauftakt. Zu viel ist seit dem Auftaktspiel beim SC Freiburg (2:2) vor mehr als zwei Wochen passiert.
Genauer gesagt: Zwei Länderspiele in der neu geschaffenen Nations League. Zusätzlich ließen es sich Team und Trainer am Donnerstag auf der Wiesn gut gehen. Anders als die Männer besuchten die FC-Bayern-Frauen das Paulaner Festzelt und vergnügten sich etwa beim Maßkrugstemmen (wer am längsten durchhielt, ist leider nicht überliefert).
Alexander Straus: "Brauchen mehr Konstanz auf dem Trainingsplatz"
Für Straus fängt die Arbeit jetzt sogar zum ersten Mal richtig an. Die Saisonvorbereitung konnte er WM-bedingt lange nicht mit allen Spielerinnen absolvieren. „Wir hatten eine Woche Preseason, in der alle da waren“, sagte der Norweger vor dem Spiel. „Wir brauchen mehr Konstanz auf dem Trainingsplatz zusammen.“
Der prall gefüllte Terminkalender einiger Spielerinnen mit allen drei Vereinswettbewerben plus Länderspielen ist dem 47-Jährigen ohnehin ein Dorn im Auge. Hinzu kam die späte Rückkehr einiger WM-Fahrerinnen. „Das, was wir normalerweise im Sommer arbeiten, müssen wir jetzt in den ersten Wochen der Saison machen. Das ist nicht einfach“, monierte er.
FC-Bayern-Frauen mit Problemen gegen Freiburg
Im ersten Saisonspiel gegen starke Freiburgerinnen taten sich die Bayernfrauen schwer. Nach einem Rückpass-Fehler von Kapitänin Glodis Viggosdottir erzielte Freiburgs Torjägerin Janina Minge früh die Führung (6.). Bayern kam durch Lea Schüller zurück und erzielte den Ausgleich (21.). Katharina Naschenweng, die im Sommer von Hoffenheim kam, gelang kurz vor Schluss der vermeintliche Siegtreffer (90.) – doch Freiburg schaffte es tatsächlich im letzten Moment, in der siebten Minute der Nachspielzeit durch Svenja Fölmli auszugleichen.
Die Bayern-Frauen verpassten es über viele Minuten in der zweiten Halbzeit, den Sieg perfekt zu machen. Die Effizienz im letzten Drittel steigern ist ein Saisonziel des Trainerteams: „Wir müssen mehr Tore aus weniger Chancen erzielen“, sagte Straus. Eine Schwachstelle, die er bereits in der vergangenen Saison monierte. Auch deshalb verstärkten sich die Bayern-Frauen in diesem Sommer hochkarätig. Der Integrationsprozess der Neuen sei noch voll im Gange. Sie müssten sich erst an die Spielweise der Bayern gewöhnen, sagte Straus.
Innenverteidigerin Viggosdottir bei den Bayern-Frauen wohl gesetzt
Das erste Heimspiel ist für ihn ein weiterer Gradmesser dafür, wer in die erste Elf gehört. Superstar Magdalena Eriksson etwa habe kein Freilos in der Innenverteidigung, nannte Straus als Beispiel. Denn Viggosdottir dürfte für ihn gesetzt sein, er ernannte sie erst kürzlich zur Kapitänin und nahm sie nach ihrem Patzer gegen Freiburg in Schutz („Wir sind Menschen, keine Maschinen.“). Daneben können Tainara und Tuva Hansen in der zentralen Verteidigung spielen. Für Straus ein kniffliges Puzzle – zumal er auf keine Spielerin verletzungsbedingt verzichten muss.
Noch dazu erwischte Köln einen starken Saisonstart und setzte sich mit 2:1 gegen Aufsteiger RB Leipzig durch. Für Straus ist die Sache dennoch eindeutig: „Es liegt an uns, ob wir gegen Köln gewinnen.“ Drei Punkte beim Re-Start seien eingeplant.