Bayern-Frauen vor der Krönung: Warum der zweite Titel bedeutender ist

In Leverkusen kann die Straus-Elf am Samstag vorzeitig den Meistertitel klar machen. Und obwohl sich noch niemand freuen mag, wissen alle: Dieser Titel ist noch bedeutender als der der Vorsaison
von  Victoria Kunzmann
Trainer Alexander Straus mit den Bayern-Frauen
Trainer Alexander Straus mit den Bayern-Frauen © IMAGO / Passion2Press

München - Wieder sind es die Leverkusenerinnen, die den Bayern-Frauen den vorzeitigen Titelgewinn verwehren können. Trainer Alexander Straus und sein Team wollen deshalb die Füße stillhalten.

Vergangene Saison schon hätten die Bayern-Frauen den Titel am vorletzten Spieltag mit einem Sieg gegen Leverkusen klarmachen können, doch sie spielten nur 0:0. Dieses Jahr wollen sie es besser machen.

„Wir wissen, wir brauchen noch einen Sieg“, sagte Trainer Alexander Straus vor dem so wichtigen Auswärtsspiel (Samstag, 12 Uhr, MagentaSport).

Bayern-Trainer Straus: "Der Titel bedeutet alles"

Nur noch ein Sieg bis zur Krönung. Angesichts der überragenden Bilanz mit noch keiner einzigen Niederlage in dieser Spielzeit sind die drei Punkte gegen Bayer 04 fest eingeplant.

Mit der Krönung am drittletzten Spieltag zeigt Trainer Straus, was er in den vergangenen beiden Jahren mit der Mannschaft alles erreicht hat. „Der Titel bedeutet alles“, sagte der 48-Jährige. „Deshalb bin ich hier, deshalb bin ich aus meiner Heimatstadt weggegangen.“

Zweiter Meistertitel zeugt von Stabilität

Besonders das Kunststück, zweimal in Folge die Meisterschaft zu gewinnen, rechnet Straus seiner Mannschaft hoch an. „Zweimal nacheinander den Titel zu gewinnen, ist schwieriger“, sagte er.

Schwieriger als ihn gleich in der ersten Saison als Cheftrainer zu gewinnen. Denn es gehe um Kontinuität, um Stabilität in der Leistung – alles in allem eine Teamleistung.

Das Erfolgsgeheimnis: Keine hebt sich hervor

Auf Nachfrage der AZ wollte Straus keine Spielerin hervorheben, die in besonderem Maße am Titel beteiligt sei. „Es geht nicht um individuelle Spielerinnen“, sagte Straus. Man habe „einen guten Weg gefunden, Spielerinnen zu entwickeln.“

Den Spielerinnen würde es gut gehen in ihrem Umfeld, alle ziehen an einem Strang, sagte Straus. Wer sich dem Team nicht unterordnet, bekommt Schwierigkeiten, wie das Beispiel Lina Magull zeigte. Die einstige Kapitänin passte nicht ideal ins Spielsystem Straus – und verließ den FC Bayern im Winter.  

Nächste Woche geht es um den nächsten Titel

Nach zwei Jahren könnte die Bilanz für den Norwegen aus der Stadt Bergen kaum besser aussehen. Zwei Meisterschaften, ein weiterer Titel könnte schon kommenden Donnerstag dazukommen.

Dann spielen die Bayern-Frauen im DFB-Pokalfinale gegen den ewigen Rivalen aus Wolfsburg (16 Uhr, ZDF). Eine Wachablösung ist die derzeitige Bayern-Dominanz längst geworden.

Begründen die Bayern-Frauen eine neue Ära?

Während die Wölfinnen im Sommer mehrere Leistungsträgerinnen verlieren (Lena Oberdorf, Dominique Janssen und laut Berichten Torjägerin Ewa Pajor), verstärken sich die Bayern noch weiter – etwa mit besagter Lena Oberdorf vom VfL.

Auch Trainer Straus glaubt, dass das erst der Anfang war. „Es gab nicht viele Spiele, in denen wir unser volles Potenzial ausgeschöpft haben“, sagte er. „Wir können also noch besser sein.“ Womöglich prägen dann auch die Bayern-Frauen eine Ära, ähnlich wie ihre männlichen Kollegen …

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