3:1-Sieg für FC Bayern-Frauen: Münchnerinnen besiegen FC Barcelona

Die Frauen des FC Bayern setzten sich im Gruppenspiel gegen den FC Barcelona vor Rekordkulisse in der Allianz Arena überraschend mit 3:1 durch.
von  Matthias Eicher
Die Spielerinnen vom FC Bayern München jubeln nach ihrem 3:0 Treffer durch Lea Schueller .
Die Spielerinnen vom FC Bayern München jubeln nach ihrem 3:0 Treffer durch Lea Schueller . © Peter Kneffel/dpa

München - Die ganz große Bühne, eine nie dagewesene Rekord-Kulisse von 24.000 Zuschauern und eine Dauer-Laola-Welle, die durch die Allianz Arena schwappte: Trotz frostigen Temperaturen rund um den Gefrierpunkt erlebten die Bayern-Frauen im Rückspiel der Champions League gegen Branchenprimus FC Barcelona eine spannende und stimmungsvolle Königsklassen-Party. Fehlte eigentlich nur noch ein Sieg zum vollkommenen Glück – und den fuhren die Bayern ein.

"Wir toppen die bisherige Bestmarke von 13.000 Zuschauern gegen Paris St. Germain im Frühjahr deutlich, und das wird unserem Team noch einmal einen Schub geben", hatte Herbert Hainer versichert. Der Präsident des FC Bayern, der sich das Spiel in der Arena anschaute, sollte Recht behalten. Dank eines furiosen Auftakts schaffte der FC Bayern die (kleine) Überraschung: Das Team von Trainer Alexander Straus besiegte den großen FC Barcelona mit 3:1 (2:0).

Laola-Runden hielten die Zuschauer warm und bei Stimmung

Barca zog zwar von Beginn an ein schön anzusehendes Tiki Taka auf, doch den Roten gehörten die gefährlicheren und zielführenden Angriffe: Geburtstagskind Klara Bühl (wurde 22) schoss den FCB nach nur vier Minuten in Führung, Kapitänin Lina Magull legte nur wenig später nach (10.). Carolin Simon hätte sogar auf 3:0 stellen könnten, doch Schlussfrau Paños konnte den Schuss entschärfen (17.). Der außergewöhnlichen Atmosphäre im Fröttmaninger Rund tat dies keinen Abbruch: Sechs, sieben Laola-Runden hielten die Zuschauer warm und bei Stimmung.

Nach der 0:3-Pleite der Bayern wäre es verwunderlich gewesen, hätte sich  Luisa Maria Grohs nicht auszeichnen müssen: Ana Maria Crnogorčević kam nach einer Ecke zum Abschluss, doch Bayerns Torhüterin verhinderte mit einer starken Parade den Anschlusstreffer der favorisierten und stärker aufkommenden Spanierinnen (33.).
Der Song "Hot in herre" von Rapper Nelly dröhnte aus den Arena-Boxen in der Halbzeitpause, in die sich die Bayern mit einer komfortablen Zwei-Tore-Führung verabschiedeten. Nach dem Seitenwechsel rannten die Gäste ebenso wütend an wie gegen Ende des ersten Abschnitts, die Straus-Elf zog sich weiter zurück und schaffte es anfangs kaum, für Entlastung zu sorgen.

Straus: "Es war ein fantastisches Spiel von uns"

Umso schöner dann der Spielzug, der die Vorentscheidung brachte: Magull flankte präzise in den Strafraum, Lea Schüller stieg hoch und traf per Kopf in die Maschen (60.).
Gerade, als Stadionsprecher Stefan Schneider ansetzen wollte, die Rekord-Zuschauerzahl durchzugeben, folgte der Rückschlag für die Bayern: Geyse nutzte einen Fauxpas von Torfrau Grohs zum 1:3-Anschlusstreffer (65.). Die Fans spürten, dass ein wenig Unterstützung notwendig war und schon hallte ein Bayern-Echo durch die Arena. Barca drückte weiter aufs Tempo, doch das Tor sollten sie nicht mehr treffen – zu stabil stand der Abwehrverbund um Glodis Viggosdottir und Tainara.

Schlussendlich standen drei verdiente, aber auch hart umkämpfte Punkte für die Roten zu Buche. Damit hat der FCB aus München nach vier Spieltagen wie der FCB aus Barcelona neun Zähler auf dem Konto und beste Chancen, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Straus geriet nach dem Schlusspfiff ins Schwärmen: "Es war ein fantastisches Spiel von uns. Barcelona ist immer noch die Benchmark im europäischen Fußball, auf der ganzen Welt." An diesem Tag war Barce nicht gut genug für die Bayern, denn die lieferten auf ihrer großen Bühne ganz großes Kino.

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