Französischer Ausverkauf: Vier Spieler könnten den FC Bayern verlassen

Gleich vier Profis aus Frankreich könnten den FC Bayern im Sommer 2022 verlassen – oder bereits früher. An Kingsley Coman baggern Klubs aus England.
von  Maximilian Koch
Für Kingsley Coman (l.) und Corentin Tolisso könnten sich Abnehmer finden lassen.
Für Kingsley Coman (l.) und Corentin Tolisso könnten sich Abnehmer finden lassen. © imago images/Sven Simon

München - Die englischen Topklubs haben die Spur schon aufgenommen. Sie führt nach München, direkt an die Säbener Straße.

Im Sommer 2022, das ist in der Branche kein großes Geheimnis, wird Kingsley Coman (25) eine wichtige Rolle auf dem internationalen Transfermarkt spielen. Und aus England haben Liverpool, Chelsea, Manchester City und Arsenal laut übereinstimmenden Berichten Interesse am Offensivstar des FC Bayern.

Nerlinger glaubt im Fall Coman an einen Verkauf

Was die Personalie so attraktiv macht: Comans Vertrag bei Bayern läuft 2023 aus, der Klub könnte letztmals eine üppige Ablösesumme für den Franzosen erzielen. Nach einer Vertragsverlängerung sieht es aufgrund der hohen Gehaltsforderungen Comans nicht aus.

"Sie hatten eine Tendenz, dass sie Spieler ablösefrei verloren haben. Auf Dauer kannst du das aber nicht machen, du musst dich auch mal von Spielern trennen, wenn das Angebot stimmt", sagte Bayerns früherer Sportdirektor Christian Nerlinger, der heute als Spielerberater tätig ist, bei "Bild TV". Coman sei "ein herausragender Spieler, aber ich glaube wegen der Gesamtsituation, dass die Bayern überlegen werden, ihn abzugeben".

FC Bayern auf Einnahmen aus Spielerverkäufen angewiesen

Allein in diesem Sommer verließen mit David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez drei Spieler ablösefrei den Klub, im Jahr 2020 zahlte der FC Liverpool für Thiago 22 Millionen Euro. Bayern ist in der Corona-Krise aber auf hohe Einnahmen aus Spielerverkäufen angewiesen.

Deshalb könnte Coman, der sich gerade von einem kleinen Eingriff am Herzen erholt und noch einige Wochen ausfällt, gehen. Und weitere französische Bayern-Spieler mit ihm.

Die AZ gibt einen Überblick über den bevorstehenden französischen Ausverkauf...

Welche Klubs sind an Corentin Tolisso dran?

Mittelfeldspieler Corentin Tolisso erholt sich derzeit mal wieder von einer Verletzung, die Wade bereitet ihm Probleme. Nichts Neues für den 27-Jährigen, der seit seinem Wechsel von Olympique Lyon 2017 zahlreiche Partien wegen körperlicher Schwierigkeiten verpasste. Und deshalb vor dem Abschied steht.

Corentin Tolisso wurde zuletzt wieder von einer Verletzung zurückgeworfen. (Archivbild)
Corentin Tolisso wurde zuletzt wieder von einer Verletzung zurückgeworfen. (Archivbild) © IMAGO / Philippe Ruiz

Laut übereinstimmenden Medienberichten haben zahlreiche italienische Top-Klubs Tolisso im Visier: Inter Mailand, der SSC Neapel, Juventus Turin und der AC Mailand. Im Sommer 2022 ist der Franzose ablösefrei zu haben, schon ab Januar dürften Klubs mit ihm verhandeln. Die Konkurrenz im Bayern-Mittelfeld mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Marcel Sabitzer und Marc Roca (ebenfalls ein Wechselkandidat) ist zu groß.

Welche Perspektive hat Bouna Sarr?

Auf der rechten Abwehrseite hat nun auch Josip Stanisic dem Franzosen Bouna Sarr den Rang abgelaufen. Der Franzose kommt - wenn überhaupt - mal zu Kurzeinsätzen wie vergangenen Samstag gegen Bochum. Hinter Stanisic und Benjamin Pavard ist er nur die Nummer drei, auch Niklas Süle wird gelegentlich als Rechtsverteidiger eingesetzt.

Bayern-Profi Bouna Sarr im Spiel gegen den VfL Bochum.
Bayern-Profi Bouna Sarr im Spiel gegen den VfL Bochum. © imago images/RHR-Foto

Warum bleibt Sarr also überhaupt bei Bayern angesichts dieser Perspektiven? Ganz einfach: Er hat einen hochdotierten Vertrag bis 2024 unterschrieben, es gefällt ihm in München. Der Marktwert des 29-Jährigen liegt derzeit bei vier Millionen Euro.

Michael Cuisance sitzt meistens auf der Tribüne

Schon im Sommer wollte Bayern Michael Cuisance abgeben, doch es gab keine interessanten Angebote für den 22-Jährigen. Nagelsmann spricht während der Trainingseinheiten oft mit dem Mittelfeldmann, der Ersatztorhüter Sven Ulreich übel am Knie erwischte, beruft ihn aber selten ins Aufgebot. Nur beim 1:1 am 1. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach stand Cuisance im Bayern-Kader.

Redebedarf: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (links) mit Michael Cuisance.
Redebedarf: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (links) mit Michael Cuisance. © imago images/MIS

Die restlichen Partien verfolgte er von der Tribüne aus, auch vergangenen Samstag gegen Bochum fehlte er. Seinen einzigen Einsatz in dieser Saison hatte Cuisance beim 12:0 in der ersten Pokalrunde gegen den Bremer SV. Zu wenig für die hohen eigenen Ansprüche.

Die Frage ist: Findet sich im Winter oder Sommer ein Abnehmer für Cuisance, der vertraglich bis 2024 an Bayern gebunden ist? Sein Marktwert liegt bei sieben Millionen Euro.

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