Franz und Klinsmann: Es geht schon los

Noch hat Klinsmann seinen Job beim FC Bayern nicht angetreten, schon lässt Kaiser Franz die erste Spitze los: »Ich kann nur hoffen, dass er die zwei Jahre durchhält«.
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Franz Beckenbauer plauderte beim Landespresseball in Hannover auch über die Personalie Klinsmann.
dpa Franz Beckenbauer plauderte beim Landespresseball in Hannover auch über die Personalie Klinsmann.

Noch hat Klinsmann seinen Job beim FC Bayern nicht angetreten, schon lässt Kaiser Franz die erste Spitze los: »Ich kann nur hoffen, dass er die zwei Jahre durchhält«.

HANNOVER Wozu er das niedersächsische Verdienstkreuz noch braucht? Na ja, ablehnen kann man so eine Auszeichnung nicht und die Feier drumherum ist auch ganz nett. Und so schenkte sich Bayern-Präsident Franz Beckenbauer am Samstag das Münchner Derby und reiste nach Hannover zum 60. Niedersächsischen Landespresseball. Dort erhielt der 62-Jährige für seine Verdienste um den deutschen Fußball von Ministerpräsident Christian Wulff jenes niedersächsische Verdienstkreuz. „Das hänge ich jetzt neben das bayerische“, scherzte Beckenbauer.

Er war bester Laune. Und plauderte. Freilich auch über Jürgen Klinsmann. Gefragt, was er dem Bald-Trainer zutraue, meinte der Bayern-Präsident: „Ich kann nur hoffen, dass er die zwei Jahre durchhält.“ Seine Sorge: Klinsmann wisse nicht, was auf ihn als Vereinstrainer zukomme. Beckenbauer erklärte: „Er hat’s ja noch nicht probiert.“ Und dennoch schon einen nette Grußbotschaft aus Hannover erhalten. Der Kaiser und sein Klinsmann – es geht schon los. Schon wieder. So ist er, der Franz. Besonders bei Klinsmann, mit dem nie so richtig warm wurde.

Vor der WM 2006 waren der OK-Chef und der Bundestrainer mehrmals aneinander geraten, Beckenbauer warf Klinsmann mangelnde Kinderstube vor („Jeder geht mit seinem Bereich so um, wie er erzogen wurde“). Bei den Verhandlungen um das Traineramt beim FC Bayern war der Präsident vom Vorstandstrio Rummenigge, Hoeneß und Hopfner ausgegrenzt worden, er segnete den Deal als Aufsichtsratschef nur ab. Dafür war er nun ganz vorne: Mit der ersten Spitze Richtung Klinsmann. 155 Tage vor dessen Amtsantritt.

Vor etwas mehr als zwei Wochen, als Klinsmann in München als künftiger Bayern-Trainer im Arabella Sheraton Hotel vorgestellt wurde, waren sie sich hinter den Kulissen um den Hals gefallen: der einstige Weltmeister-Teamchef von 1990 und sein Stürmer.

Zuvor hatte Beckenbauer den charmanten Franz vor 33 Kamera-Teams gegeben, in Sachen Klinsmann von einer „wohlüberlegten, aber keinesfalls mutigen Entscheidung“ gesprochen. Auf die kaiserliche Lobhudelei folgte jedoch rasch noch eine kaiserliche Warnung: „Kritiker werden nun sagen, dass der Jürgen noch gar keine Vereinsmannschaft trainiert hat. Und sie haben ja auch Recht.“ Nun sagte er es auch. Höchst persönlich. P. Strasser, C. Paschwitz

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