Franck Ribéry: Doppelpack, Babyglück - und ein neuer Vertrag?

München - Tritt so ein Mann auf, der am Saisonende in Bayern-Rente geht? Franck Ribéry (35) war beim 3:0-Sieg zum Hinrundenabschluss bei Eintracht Frankfurt der herausragende Spieler – mit zwei Toren und einigen feinen Dribblings, die ihn in seinen nun elfeinhalb Jahren beim FC Bayern zum Liebling der Fans gemacht haben. Der deutlich jüngere Danny da Costa (25) auf der rechten Eintracht-Seite konnte einem fast leidtun. Er wird wohl noch bis Neujahr Albträume von Ribérys Finten haben.
Nach dem Schlusspfiff in der Frankfurter Arena wurde König Franck vom mitgereisten Anhang besonders lautstark gefeiert, der Franzose, im Anorak eingepackt und mit Bayern-Mütze auf dem Kopf, klatschte in Richtung der Kurve. Dann schlug er sich mehrmals aufs Bayern-Logo und schickte Handküsse in die Menge. Was für ein Auftritt, was für ein Statement!
"Ich habe gerade sehr viel Spaß", sagte Ribéry anschließend. "Ich liebe Bayern, die Bayern lieben mich. Ich bin noch fünf Monate da – und dann weißt du nicht, was im Leben passiert". Was Ribéry und viele Fans gerne hätten, ist klar: Eine Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrags. "Natürlisch!", erklärte Ribéry. Doch Präsident Uli Hoeneß hatte den Abschied der Bayern-Ikone zuletzt als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet. Wie die türkische Zeitung "Fanatik" berichtet, soll Galatasaray Istanbul an einer Rückkehr von Ribéry, der bereits 2005 ein halbes Jahr für Gala spielte, interessiert sein und sich nächste Woche mit dem Franzosen zu Gesprächen treffen wollen. Hoeneß, für Ribéry eine Art Vaterfigur, äußerte sich in Frankfurt nicht zu diesem Thema.
Ein neuer Vertrag für Franck Ribéry?
Dafür aber Karl-Heinz Rummenigge. Ribéry habe "gerade aus Spaß in der Kabine schon gesagt, dass er seinen Vertrag verlängern will", berichtete der Vorstandsboss: "Ich finde das gut, wenn ein Junge wie er auch nach über zehn Jahren im Verein noch den Schmäh hat, wie man in Bayern sagt."
Und tatsächlich ließ Rummenigge die Tür dann offen für Ribéry: "Ich habe auch schon immer gesagt, dass es keine zu alten Spieler gibt, sondern nur gute und weniger gute Spieler gibt. Und er ist ein sehr guter Spieler. Wir werden also sehen, was passieren wird – vor allem, wenn er so weiterspielt wie zuletzt."