Finale garantiert: Die legendären Duelle des FC Bayern mit dem FC Barcelona

München – Geschichte und Tradition, wohin das Auge reicht bei den Großvereinen mit der Abkürzung FCB. Auf beiden Trainerbänken haben Udo Lattek, Louis van Gaal und Pep Guardiola gearbeitet. Sowohl für den FC Bayern als auch für den FC Barcelona spielten Mark Hughes (der erste direkte Transfer zwischen den Vereinen, als die Münchner den walisischen Stürmer 1987 ausliehen), Patrik Andersson, Mark van Bommel (jetzt Cheftrainer beim VfL Wolfsburg), Arturo Vidal, Thiago und Philippe Coutinho.
Letztere trafen beim letzten Aufeinandertreffen vor dem Duell am ersten Gruppenspieltag dieser Champions-League-Saison (21 Uhr, Amazon Prime und im AZ-Liveticker) aufeinander: Dabei traf der heutige Wieder-Barça-Profi Coutinho doppelt, Mittelfeldpartner Thiago, seit einem Jahr in Diensten des FC Liverpool, feierte seine Treffer.
An jenem 14. August 2020 zerlegten die Münchner unter Trainer Hansi Flick im Viertelfinale Lionel Messi & Co. in Lissabon mit 8:2. Ein Erdrutschsieg, der die Bayern auf dem Weg zum bislang letzten Triumph in der Königsklasse beflügelte. Die weiteren Tore beim historisch hohen Erfolg: Thomas Müller (2), Robert Lewandowski (nur eins!), Serge Gnabry, Inter-Leihgabe Ivan Perisic und Joshua Kimmich.
Insgesamt gab es zwischen Bayern und Barça elf Pflichtspiele. Eine kurze AZ-Zeitreise:
Als Rehhagel das Finale erreichte und gefeuert wurde: Das erste Aufeinandertreffen beider Teams gab es im Halbfinale des Uefa-Pokals 1995/96. Im Hinspiel im Olympiastadion gab es ein 2:2 (Tore: Marcel Witeczek und Mehmet Scholl) gegen die Mannschaft von Coach Johan Cruyff. Im Rückspiel, damals vor 115.000 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou trafen Markus Babbel und erneut Witeczek für Otto Rehhagels Mannen und zogen ins Finale ein. Kurz darauf wurde "König Otto" entlassen, Interimstrainer Franz Beckenbauer gewann in den Finalspielen gegen Girondins Bordeaux den ersten europäischen Titel nach 20 Jahren.

2009: Bittere Klatsche unter Klinsmann, Udo Lattek weint
Als Effe und Brazzo in der Gruppenphase trafen: 1998/99 gab es nach der Vorrunde eine weitere Gruppenphase - dabei gewann beide Male der FC Bayern: In München mit 1:0 (goldenes Tor: Stefan Effenberg), in Barcelona 2:1 (Treffer: Alexander Zickler und der heutige Sportvorstand Hasan Salihamidzic). Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld erreichte im weiteren Verlauf des Wettbewerbs das Finale: Im Camp Nou, gegen Manchester United. . . das bittere Ende ist bekannt.
Als Udo Lattek auf der Tribüne weinte: Im Viertelfinal-Hinspiel 2009 in Barcelona gab es eine bittere 0:4-Klatsche gegen die Katalanen. Bayern-Keeper Jörg Butt war bedient. Trainer Jürgen Klinsmann auch, weil kurzfristig Philipp Lahm ausgefallen war und somit Christian Lell einen Not-Linksverteidiger geben musst. Hinterher erwähnte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, dass Ex-Trainer Lattek als Zuschauer Tränen der Enttäuschung weinte. Das Rückspiel in der Allianz Arena endete 1:1, Barça sicherte sich den Titel.
2013 triumphiert Bayern nach Halbfinal-Erfolg, 2015 Barcelona
Als Jupp Heynckes ins Finale spazierte: Vier Jahre später dominierten die Bayern im Halbfinale 2013, gewannen schon das Hinspiel in München rauschhaft durch die Tore von Müller (2), Mario Gómez und Arjen Robben mit 4:0. Im Rückspiel legte das Team von Trainer Jupp Heynckes nach und siegte durch Robben, Müller und ein Eigentor von Gerard Piqué 3:0. Das Finale von Wembley war erreicht. . . das triumphale Ende ist bekannt.
Als Pep gegen seinen Ex-Klub scheiterte: Das Wiedersehen im Halbfinale 2015 wurde zur emotionalen Story um Bayern-Trainer Pep Guardiola, der im Hinspiel erstmals an seine ehemalige Wirkungsstätte zurückkehrte. Fast 80 Minuten lang hielt man im Camp Nou ein 0:0, am Ende stand es 0:3. Im Rückspiel war nichts mehr zu machen trotz der Treffer von Medhi Benatia, Lewandowski und Müller, für Barça erzielte Neymar noch vor der Pause einen Doppelpack - 3:2. Ergo: Barcelona im Finale von Berlin, gewann dort den Henkelpott gegen Juventus Turin (3:1).
Fazit: Wenn Bayern und Barça aufeinandertreffen, kommt der Sieger stets ins Finale - mindestens.