Finale dahoam: Ein Traum ist wahr

Der Krimi von Madrid: 2:1 für Real nach 120 Minuten, dann gewinnen die Bayern das Elfmeterschießen mit 3:1 – und stehen im Finale.
Thomas Becker, Patrick Strasser |
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Abgebrühter Kerl: Schweinsteiger jubelt mit Robben über das 2.1. Der Holländer hatte kurz nach dem Anfangstreffer von Christiano Ronaldo eine Torchance vergeigt. Setzte den Elfmeter nach dem 2:0 dann aber in den Kasten.
firo Abgebrühter Kerl: Schweinsteiger jubelt mit Robben über das 2.1. Der Holländer hatte kurz nach dem Anfangstreffer von Christiano Ronaldo eine Torchance vergeigt. Setzte den Elfmeter nach dem 2:0 dann aber in den Kasten.

Der Krimi von Madrid: 2:1 für Real nach 120 Minuten, dann gewinnen die Bayern das Elfmeterschießen mit 3:1 – und stehen im Finale.

Madrid - Was für ein Drama! 120 Minuten reichten nicht, um einen Sieger zu finden, erst nach dem Elfmeterschießen stand der Finalgegner des FC Chelsea am 19. Mai in der Allianz Arena fest. Er heißt: FC Bayern.

Schwache Nerven durfte man bei dieser Partie wahrlich nicht haben. Nach einer Viertelstunde schrieben verzweifelte Fans auf Facebook: „Macht das jetzt noch Sinn? Weitergucken?“ 0:2 stand es da gegen den FC Bayern, ein Debakel drohte - und das Ende aller Träume vom „Finale dahoam“. Franz Beckenbauer, der erfahrene Orakler, hatte es mal wieder vorher gewusst: „Es wird heiß hergehen. Wir müssen den Kampf annehmen, auf Teufel komm raus!“

Genau diese Maxime beachteten die Gäste zunächst nicht. „Bayern hat die erste Viertelstunde verschlafen“, analysierte TV-Experte Ottmar Hitzfeld treffend. Wohl wahr: Nach zweieinhalb Minuten ließ sich David Alaba überlaufen, Sami Khediras Schuss landete jedoch in Manuel Neuers Fängen. Zwei Minuten später stand wieder der junge Österreicher im Mittelpunkt - als Verschulder eines Elfmeters. Cristiano Ronaldo verwandelte sicher zum 0:1. Sein erstes Tor gegen den FC Bayern. Aber nicht sein letztes.

Dann hatte Alaba seinen nächsten großen Auftritt: ein irres Solo samt Silbertablett-Vorlage für Arjen Robben. Doch der traf aus vier Metern wie gegen Dortmund wieder nicht. Da kann sich einem schon die Sinnfrage stellen. Allein: Es kam noch schlimmer.

In Minute 14 landete ein Querschläger vor den Füßen von Mesut Özil, der prompt einen seiner „raffinierten Pässe“ (Beckenbauer) spielte und den wiederum Ronaldo problemlos, aber aus abseitsverdächtiger Position zum 0:2 einschieben konnte. Sein zehntes Tor im zehnten Champions-League-Match, das 55. Pflichtspieltor im 50 Spiel. Rekorde, die beim FC Bayern in diesem Moment niemand interessierten. Wie hatte Beckenbauer vorab gesagt? „Man kann von einer sehr erfolgreichen Saison sprechen – selbst, wenn am Ende nichts dabei herauskommt.“ Nun ja.

Doch die Bayern hielten nun dagegen, hatten in Person von Franck Ribéry eine Torchance - und bekamen nach einem Rempler von Pepe gegen Mario Gomez in der 26. Minute einen Elfmeter zugesprochen. „Bloß nicht Robben!“, zuckt es einem durchs Kleinhirn. Doch da hatte der Holländer schon die Kugel in der Hand - und traf. Mit dem 1:2 stand es praktisch wieder 0:0.

Und so sollte es auch eine ganze Weile noch bleiben. Bundestrainer Joachim Löw hatte den Bayern in der Pause via TV noch empfohlen: „Mutig nach vorne gehen, absolutes Risiko gehen, Madrid unter Druck setzen!“ Die Partie blieb, wie sie in Durchgang eins war: eng, umkämpft, packend. Bis in die Verlängerung. Und bis zum Ende der Verlängerung. Elferschießen!

Alaba fängt an: 1:0. Ronaldo: Scheitert an Neuer! Gomez: 2:0! Kaka: Wieder hält Neuer! Kroos: Verschießt! Xabi Alonso: 2:1. Lahm: Verschießt! Ramos: drüber! Schweinsteiger: trifft! 3:1. Aus. Und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jubelte: „Wir haben hier unglaubliche Kräfte freigesetzt. Ein Traum ist wahr geworden. “ Das Finakle dahoam.

 

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