Final-Aus für Götze: "Es tut mir unglaublich leid"

Bis zuletzt hatte Mario Götze auf seinen Einsatz im großen Finale der Champions League gehofft, er hatte sich ins BVB-Mannschaftstraining gequält, die Einheit wieder abgebrochen. Am Ende war der Kampf umsonst.
SID |
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Bis zuletzt hatte Mario Götze auf seinen Einsatz im großen Finale der Champions League gehofft, er hatte sich ins Mannschaftstraining von Borussia Dortmund gequält, die Einheit wieder abgebrochen. Am Ende war der ganze Kampf umsonst.

Dortmund - Mario Götze, das Supertalent des deutschen Fußballs, wird am Samstagabend in Wembley kein Hauptdarsteller auf der großen Bühne sein. Der 20-Jährige, der nach dem Showdown um die Fußballkrone Europas zum Endspiel-Gegner Bayern München wechselt, fällt wegen eines Muskelfaserrisses im rechten Oberschenkel aus. Ein schwerer Rückschlag auch für den BVB vor dem historischen Highlight. „Das Finale war mein großes Ziel, und ich habe in den vergangenen Wochen hart darum gekämpft. Es tut mir unglaublich leid, der Mannschaft in dieser wichtigen Partie nicht helfen zu können“, sagte Götze voller Enttäuschung.

Er habe „volles Vertrauen in unser Team“, und er werde nun „selbstverständlich mit nach London reisen, um die Jungs abseits des Rasens nach Kräften zu unterstützen“, betonte der Nationalspieler, für den der Erzrivale Bayern 37 Millionen Euro anlegt.

Schon am Dienstagvormittag hatte Götze nicht wie geplant mit der Mannschaft, sondern auf einem Nebenplatz des Trainingszentrums in Dortmund-Brackel individuell hinter einer Sichtblende mit Fitness-Trainer Andreas Schlumberger trainiert. Am Nachmittag stand die erste Einheit mit der Mannschaft auf dem Programm, doch nach etwa einer Stunde griff sich Götze an den Oberschenkel und brach das Training ab. Eine weitere Untersuchung brachte die traurige Gewissheit, um kurz nach 16.00 Uhr informierte der BVB am Mittwoch in einer kurzen Pressemitteilung über das Aus.

Götze hatte die Verletzung bereits in der Anfangsphase des Halbfinal-Rückspiels bei Real Madrid (0:2) erlitten und seither einen Kampf gegen die Zeit geführt – er hat ihn verloren. Allerdings braucht der BVB nicht in Schockstarre zu verfallen, denn bereits vor einem Jahr fehlte Götze im Pokalfinale gegen die Bayern, nachdem er fast die gesamte Rückrunde in der Meistersaison 2011/2012 wegen einer Schambein-Entzündung nicht zum Einsatz gekommen war. Der BVB gewann mit 5:2. Die Borussia hat sich schon mehrfach als so stabil erwiesen, dass sie auch ohne Götze erfolgreich sein kann.

Doch das Abschiedsspiel für Götze auf der großen Wembley-Bühne fällt aus. Das letzte Spiel im schwarz-gelben Trikot bestritt Götze folglich am 30. April in Madrid, das letzte Heimspiel am 24. April im Hinspiel gegen die Königlichen (4:1). Zur letzten Bundesliga-Begegnung lief der Mittelfeldspieler am 20. April, ebenfalls in Dortmund, gegen den FSV Mainz 05 (2:0) auf.

Ob Götze mit der Hiobsbotschaft die Last, seinen künftigen Arbeitgeber möglicherweise in ein Tal der Tränen zu stoßen, von den Schultern fiel, bleibt Spekulation. Im Vorfeld des Finales hatte er stets bekundet: „Ich will in London unbedingt dabei sein, ich will alles für die Borussia geben und helfen, damit wir am Ende den Pott nach Hause mitnehmen können.“

Ansonsten machte sich Götze rar, denn die Dortmund-Fans zeigten wenig Verständnis für seinen Wechsel zum Erzrivalen, auch wenn sie nach der Bekanntgabe am Tag vor dem Heimspiel gegen Real schließlich das Ereignis über ihre Enttäuschung stellten. Pfiffe blieben (fast) aus.

Durch die Oberschenkel-Verletzung endet die zwölfjährige Ära von Götze beim BVB nach 83 Bundesliga-Einsätzen, zwei Meisterschaften (2011 und 2012) und eben jenem Pokalsieg gegen die Bayern. In der abgelaufenen Liga-Spielzeit erzielte er zehn Tore. Darüber hinaus stehen für den künftigen Bayern zehn Vorlagen in der Statistik.

Wie Trainer Jürgen Klopp Götzes Fehlen kompensieren will, steht noch nicht fest. Möglicherweise wird Ilkay Gündogan die Position hinter der Sturmspitze Robert Lewandowski besetzen und dafür Nuri Sahin auf die Position in der „Doppel-Sechs“ rücken. Auch eine Variante mit Marco Reus auf der „10“ und Kevin Großkreutz auf der linken Mittelfeldseite wäre denkbar.

 

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