Festung An der Alten Försterei: Bayern-Gegner Union mit Mega-Serie

Bayerns kommender Gegner Union Berlin gehört bislang zu den Überraschungs-Mannschaften dieser Saison. Die "Eisernen" haben einen Lauf, sind zuhause in ihrer "Festung" An der Alten Försterei eine Macht. Reißt die Mega-Serie gegen den Rekordmeister?
von  Michael Schleicher
Die letzte Heimniederlage von Union Berlin liegt schon mehr als ein Jahr zurück.
Die letzte Heimniederlage von Union Berlin liegt schon mehr als ein Jahr zurück. © Andreas Gora/dpa

München - Nach der bitteren 0:5-Klatsche im Pokal gegen Gladbach will und muss der FC Bayern Wiedergutmachung betreiben. Am Samstag, wenn die zuletzt demontierten Münchner wieder in der Bundesliga ran müssen, erwarten viele eine Trotzreaktion der Mannschaft.

Doch leicht wird das nicht, immerhin wartet Union Berlin auf die Bayern.

Moment mal, Union Berlin? Da ist ein Sieg des deutschen Rekordmeisters doch schon so gut wie sicher... Keineswegs! Die "Eisernen" von Union haben sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Mannschaft gemausert, die sich in der oberen Tabellenhälfte festbeißen möchte. Nach Platz elf in der Saison nach dem Aufstieg (2019/20) ist es in der vergangenen Spielzeit am Ende sogar Platz sieben geworden, Damit spielen Berliner in dieser Saison international – in der neuen UEFA Europa Conference League.

Kleines Stadion, hitzige Stimmung: Union-Fans im Stadion An der Alten Försterei.
Kleines Stadion, hitzige Stimmung: Union-Fans im Stadion An der Alten Försterei. © Andreas Gora/dpa

Union Berlin seit 21 Heimspielen ohne Niederlage

Und auch aktuell läuft es in der Liga glänzend, Union steht nach neun Spieltagen auf einem respektablen fünften Tabellenplatz.

Einer der Hauptgründe dafür ist vor allem eine Mega-Serie der Berliner: Denn Union ist seit mittlerweile 21 Heimspielen ungeschlagen, die letzte Niederlage auf heimischem Grund setzte es am ersten Spieltag der vergangenen Saison (19. September 2020) bei einem 1:3 gegen den FC Augsburg.

Neben Unentschieden gegen den FC Bayern und den VfL Wolfsburg folgten unter anderem auch Siege gegen Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig – und das wegen Corona über weite Strecken gänzlich ohne Fans auf der Tribüne. Das kleine ehrwürdige Stadion An der Alten Försterei im Südosten der Hauptstadt, es entwickelte sich mit der Zeit zu Unions persönlicher Festung An der Alten Försterei!

Doch nicht nur zuhause, auch auswärts läuft es in dieser Saison bislang gut für die "Eisernen". Die einzige Liga-Niederlage musste die Mannschaft von Trainer Urs Fischer bislang gegen Borussia Dortmund (und einen damals noch fitten Erling Haaland) hinnehmen.

Obacht, Bayern! Taiwo Awoniyi ist in Topform

Die Zahlen unterstreichen die gute Union-Form (drei Siege, ein Unentschieden aus den letzten vier Spielen): Mit zehn Gegentoren stellen die Berliner aktuell die fünftbeste Defensive der Liga. Mit 13 erzielten Toren befindet sich die Mannschaft zwar eher im Liga-Mittelmaß, hat mit Taiwo Awoniyi aber einen der aktuell gefährlichsten Bundesliga-Stürmer in den Reihen. Der Nigerianer, vergangene Saison noch häufig als Chancentod bezeichnet, erzielte bislang sieben Tore für Union. Die gegen Gladbach schockierend schlechte Bayern-Abwehr dürfte also gewarnt sein.

Trainer Julian Nagelsmann ist es jedenfalls schonmal: "Union ist ein Klub, der unglaublich konstant und stabil spielt – sie haben eine außergewöhnlich gute Form. Sie werden uns vor große Aufgaben stellen und wir müssen mit maximaler Intensität in dieses Spiel gehen", sagte der Bayern-Coach - noch immer in Corona-Quarantäne - bei der Pressekonferenz am Freitagmittag.

Taiwo Awoniyi schoss sieben der bislang 13 Liga-Tore von Union.
Taiwo Awoniyi schoss sieben der bislang 13 Liga-Tore von Union. © Carmen Jaspersen/dpa

Nun kommen also die Bayern am Samstag in den Osten der Hauptstadt, nach Köpenick (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker). Und das sicherlich mit gehörig Wut im Bauch. Die Münchner wollen sich den Frust von der Seele ballern – bleibt abzuwarten, ob die Festung An der Alten Försterei weiterhin standhaft bleibt.

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