Fern von Fröttmaning: Die Auswärts-Meister

Drei Unentschieden in den letzten drei Heimspielen. Am Samstag ist der FC Bayern zu Gast auf Schalke: Kapitän Oliver Kahn sieht sein Team im Vorteil.
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Königsblau trifft rosarot: Auf Schalke glauben die Bayern ein leichteres Spiel zu haben als daheim in Fröttmaning
firo/Augenklick Königsblau trifft rosarot: Auf Schalke glauben die Bayern ein leichteres Spiel zu haben als daheim in Fröttmaning

MÜNCHEN - Drei Unentschieden in den letzten drei Heimspielen. Am Samstag ist der FC Bayern zu Gast auf Schalke: Kapitän Oliver Kahn sieht sein Team im Vorteil.

Die neueste Hochrechnung hatte Uli Hoeneß immer sofort parat. Des Managers Titelrechnung direkt nach Abpfiff eines jeden der vergangenen Bundesligaspiele lautete stets. „Unser Vorteil ist, dass wir in der Rückrunde ein Heimspiel mehr haben als unsere Verfolger, bei Werder Bremen ist es genau umgekehrt.“

Wie mit der Sache an sich. Denn Vorteile waren die Heimspiele zuletzt ganz und gar nicht. Die letzten drei Arena-Partien endeten Unentschieden (0:0 gegen Duisburg, 1:1 gegen Bremen, 1:1 gegen den HSV), in der Liga-Heimtabelle ist der FC Bayern mit nur fünf Siegen in zehn Partien (bei fünf Remis) lediglich Sechster. Ein Heimvorteil? Eher ein Handicap. Und daher sind alle beim FC Bayern froh, dass sie am Samstag mit der Partie beim FC Schalke (15.30 Uhr, Premiere live) wieder auswärts ran dürfen – endlich fern von Fröttmaning. Denn im Auswärtsranking sind die Bayern souverän an der Spitze, mit 24 von 33 möglichen Punkten (11 Spiele, sieben Siege, drei Remis, eine Niederlage), in der Rückrunde gab es zwei Siege – in Rostock (2:1) und in Hannover (3:0). Die Auswärtsmeister – in der Heimat fremdeln sie.

„Auswärts haben mehr Räume.“

„Momentan tun wir uns auswärts leichter“, sagte Kapitän Oliver Kahn bei „Premiere“. Was das große, spielerische Problem der Hitzfeld-Elf offenbart. Spieleröffnung, Spielaufbau stocken, das Flügelspiel krankt mangels kreativer Momente. Gegen Zweitligist 1860 im Pokal (1:0) scheiterte selbst das Experiment Toni Kroos als zentralen Spielmacher einzusetzen. Formiert sich die gegnerische Elf im Mittelfeld geschickt und stellt eine Überzahlsituation her, ist Bayern hilflos.

„Wir bringen zu Hause derzeit wenig zu Stande“, stellte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer zuletzt fest und erklärte: „Auswärts haben sie mehr Räume.“

Und weniger Angst, vor eigenem Publikum zu versagen. Kahn: „Es ist immer schwer, gegen Mannschaften zu spielen, die sehr kompakt und defensiv agieren, und es ist auch klar, dass die Teams mit der Zeit wissen, wie sie gegen uns spielen müssen“, so der gebürtige Karlsruher. Der Appell des Kapitäns ans Team vor dem Gastspiel auf Spiel: „Wir müssen ein bisschen kreativer sein, mehr Killerinstinkt entwickeln, einfach zu uns selbst brutaler sein, noch mehr diese Bayern-Siegermentalität entwickeln. Früher hatten wir eine einzige Torchance und haben sie genutzt und das Spiel gewonnen.“ Heute benötigen sie – wie gegen 1860 – einen zweifelhaften Elfmeter.

"Jetzt braucht’s nur noch einen Schuss Kreativität"

Der allerdings nachwirken soll. „Wir haben eine Doping-Spritze bekommen durch den Elfer“, meinte Hitzfeld am Freitag, „das war gut für die Moral.“ Jetzt braucht’s nur noch einen Schuss Kreativität. „Wir müssen den Ball am Boden halten, nicht so viele lange Bälle spielen“, bemängelte Hitzfeld, „ich war zuletzt mit der Spieleröffnung nicht zufrieden.“ Doch für die sind am Samstag die Schalker zuständig.

Patrick Strasser

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