Feier gegen Bayer? Bayern am 15. März Meister?
Der FC Bayern holt gegen Freiburg bereits seinen 13. Bundesligasieg in Folge. Geht’s so weiter, hat der Klub am 15. März den ersten Titel. Doch Vorsicht: In London kommt’s zum Showdown
München - Öffentliches Training bei Bayern? Meist nur noch einmal die Woche, vor allem bei Spielen alle drei Tage. Und so kamen jene Fans, die am Samstagnachmittag nicht vorzeitig die Allianz Arena aufgrund des einseitigen 4:0 gegen Freiburg verließen, noch in den Genuss, eine Trainingseinheit beobachten zu können. Die Profis, die gerade für den 13. Bundesligasieg in Folge gesorgt hatten, waren noch gar nicht fertig mit ihrer Danke-Fans-Ehrenrunde, da wurde der Strafraum vor der Nordkurve schon belagert.
Im Grunde störten die Sieger ihre Kollegen beim Training. Denn kurz nach Abpfiff hatte Bayern-Trainer Pep Guardiola die über 90 Minuten geschonten Stars (Thiago, Jérôme Boateng, David Alaba) sowie den in der letzten Viertelstunde eingewechselten Daniel Van Buyten auf den Rasen geschickt. Eine knappe halbe Stunde mussten die Reservisten passen, sprinten und auf den Kasten von Ersatztorhüter Tom Starke schießen. Der Lohn: Sonntag war frei. Alles für Arsenal – denn am Mittwoch wird es für die Bayern-Profi endlich wieder richtig ernst. „Wir haben das krasseste Los bekommen“, meinte Torhüter Manuel Neuer mit Blick auf das Duell mit den Londonern am Mittwoch (20.45 Uhr, ZDF und Sky live).
Die Bundesliga? Im Grunde längst abgehakt bei 16 Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen. „Drei Punkte mehr, ein Spiel weniger“, bilanzierte Guardiola nüchtern, „wir sind wieder ein bisschen enger an der Titelverteidigung.“ Ganz konkret: Im Idealfall (nur Siege, die Konkurrenz patzt) kann der FC Bayern in knapp vier Wochen am 15. März mit einem Heimsieg gegen Leverkusen den 24. Meistertitel perfekt machen.
Denn dann wären die Bayern bei 28 Punkten Vorsprung und nur noch 27 zu vergebenden (neun Spiele) Zählern uneinholbar. Unrealistisch? Warum? In 21 Liga-Spielen dieser Saison gab es bisher nur zwei Remis. Der Start ins Jahr 2014 liest sich so: Sechs Siege in Liga und DFB-Pokal, 20:1 Tore. Kategorie: Anderer Planet. Wird’s also eine Feier gegen Bayer? Mitte März – früh, früher, frühester Meister aller Zeiten?
Die Meisterfeier samt Autokorso durch die City und Party auf dem Marienplatz soll allerdings – wie üblich – erst am 10. Mai nach dem letzten Heimspiel gegen Stuttgart steigen. Man könnte selbst den Rekord des letzten Jahres, die Ziellinienüberquerung vom 6. April in Frankfurt (1:0) noch unterbieten.
Was den Bayern sehr gelegen käme. Denn dann könnte man analog zum Triple-Jahr die Bundesliga mit maximaler Rotation austrudeln lassen, während die Top-Elf sich derweil in der Champions League verausgabt. Einen Rotationsvorgeschmack mit fünf Neuen gab Guardiola schon gegen Freiburg, die dennoch lässig dominiert wurden durch das Tor von Dante („Ich bin ein Kopfball-Ungeheuer!“), dem Doppelpacker Xherdan Shaqiri und Claudio Pizarros Schlusspunkt. Freiburg war schnell abgehakt, Thomas Müller frotzelte noch: „Wenn's 3:0 zur Pause steht, weiß auch Freiburg, dass sie nicht mehr hoch gewinnen werden hier.“
Am Dienstag geht es nach London. „Der Respekt ist groß. Wir wissen, dass wir eine gute Leistung brauchen“, sagte Müller, „mit einem gebrauchten Tag werden wir da nicht viel holen.“ Nach dem 3:1-Sieg in London leisteten sich die Bayern vor einem Jahr – ebenfalls im Achtelfinale – eine 0:2-Pleite im Rückspiel. Der K.o. war ganz nah. Arjen Robben warnt: „Arsenal hat im Vergleich zum letzten Mal einen Schritt nach vorne gemacht.“ Für den 11. März ist das Rückspiel terminiert. Kurz vor dem möglichen Meisterstück.