Deutschlands Goldjungen: FC Bayern arbeitet weiter am Wusiala-Traum

München - Popcorn raus – es ist mal wieder Länderspiel-Zeit! Noch vor einem Jahr wäre dieser Satz als beißende Ironie durchgegangen, mittlerweile hat er wieder volle Berechtigung. Auch dank der Supertalente Jamal Musiala und Florian Wirtz. Deutschlands Goldjungen haben sich längst als Hauptattraktion der Nationalmannschaft etabliert und könnten ab kommenden Sommer auch beim FC Bayern für Spektakel sorgen.
Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sind die beiden Offensivkünstler klar die bedeutendsten deutschen Spieler für die kommenden Jahre. Sie zeichne "schon eine große Stabilität aus", sagte der 63-Jährige.
"Das sind die beiden großen Spieler, die wir haben. Aber sie brauchen Hilfe von außen, aus dem eigenen Umfeld, von den Trainern." Beide würde ausmachen, dass der Ball sie liebe, sagte Matthäus und führte Vergleiche zu Lionel Messi und Diego Maradona an: "Beide tun dem Ball nicht weh."

FC Bayern München: Der Traum vom Duo Musiala/Wirtz ist extrem kostspielig
Musiala spielt beim Rekordmeister schon länger eine Hauptrolle. Sein Wunsch, auch im Verein mit DFB-Kumpel Wirtz zusammenzuspielen, ist verbrieft. Das Interesse der Münchner am Offensiv-Juwel von Bayer Leverkusen ebenfalls. Nach AZ-Informationen genießt der Spielmacher von Bayer Leverkusen bei den Bayern-Bossen höchste Wertschätzung.
Sie möchten ihn unbedingt verpflichten – am liebsten im kommenden Sommer. Dass der Traum vom Angriffs-Duo Wusiala ein extrem kostspieliger wäre, dessen ist man sich an der Säbener Straße bewusst. Alleine für die Verlängerung des 2026 auslaufenden Vertrags von Musiala werden die Münchner finanziell an die Schmerzgrenze gehen müssen.
Dazu kommen Ablöse und Gehalt für Wirtz, was im Gesamtpaket sogar den bisherigen Rekordtransfer von Harry Kane im vergangenen Jahr übertreffen dürfte. Dennoch werden die Bayern-Bosse alles versuchen, um den Wusiala-Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Uli Hoeneß soll die Familie Wirtz zu sich an den Tegernsee eingeladen haben
Tatsächlich arbeiten die Bayern genau daran bereits seit Jahren. Als Musiala 2019 vom FC Chelsea nach München wechselte, stand Wirtz – seinerzeit noch Jugendspieler beim 1. FC Köln – ebenfalls ganz weit oben auf dem Wunschzettel der Bosse. Insbesondere Uli Hoeneß ist ein großer Fan des mittlerweile 21-Jährigen und soll die Familie des heutigen Nationalspielers laut "Sport Bild" in jenem Jahr sogar zu sich an den Tegernsee und einer Tour durch den Campus eingeladen haben, um sie von einem Wechsel nach München zu überzeugen.

Aufgrund der örtlichen Nähe zu seiner Familie und besserer Perspektive auf Einsätze in der ersten Mannschaft entschied sich Wirtz allerdings zu einem Wechsel nach Leverkusen, wo er im Mai 2020 sein Bundesliga-Debüt feierte.
Lothar Matthäus: Hansi Flick wollte Florian Wirtz unbedingt zum FC Bayern holen
Der Kontakt riss deshalb jedoch nicht ab, im Gegenteil. In den darauffolgenden Jahren wagten die Bayern gleich mehrere Vorstöße beim Offensivspieler. Wie Matthäus zuletzt verriet, wollte Hansi Flick den heutigen Nationalspieler ebenfalls unbedingt nach München holen – dabei soll der ehemalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic jedoch sein Veto eingelegt haben.

"Das war ein Streit-Gespräch zwischen Hansi Flick und Bayern München. Ich glaube, er wäre zu haben gewesen. Aber bei Bayern München wollte man ihn nicht haben. Und Hansi Flick wollte Florian Wirtz", sagte Matthäus jüngst bei "Sky90". Salihamidzic dementierte die Aussage daraufhin gegenüber der "Bild" und beteuerte, dass man durchaus Interesse am Leverkusen-Star gezeigt habe.
Auch Ex-Bayern-Boss Hasan Salihamidzic bestätigt Interesse an Florian Wirtz
"Zu Zeiten von Julian Nagelsmann haben wir uns dann noch einmal mit Wirtz intensiver beschäftigt, obwohl er sich damals gerade das Kreuzband gerissen hatte. Das alleine zeigt schon, wie überzeugt wir von dem Spieler waren", so Salihamidzic: "Aber damals war aufgrund seiner Vertragssituation und seiner Karriereplanung ein Transfer nicht realisierbar." Laut Nagelsmann scheiterte der Transfer auch deshalb, weil er "ein paar Euros zu viel gekostet" habe und "keiner so viel Geld gefunden" habe.
Klar ist: Für Wirtz, der noch bis 2027 an Leverkusen gebunden ist und keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hat, werden sich die Bayern beim kommenden Anlauf finanziell nochmal deutlich weiter strecken müssen. Ehrenpräsident Hoeneß wäre dazu aber offenkundig bereit. "Jeder weiß, dass ich ihn gerne bei Bayern München sehen würde", sagte der Bayern-Patron im Sommer und setzte damit seine Charmeoffensive in Richtung des Leverkusen-Stars fort.
"Wir können einmal 100 Millionen Euro für einen Harry Kane ausgeben, vielleicht noch einmal für einen deutschen Spieler", hatte der 72-Jährige bereits im April bei einer Podiumsdiskussion der "FAZ" im April gesagt. Wer damit gemeint war, dürfte klar sein...