FC Bayerns Brückenspiel: Union vor der Brust, Paris im Sinn

Nach Paris ist vor Paris: Beim Liga-Zwischenstopp gegen Union Berlin wird Bayern-Trainer Flick wegen der vielen Ausfälle zur XXL-Rotation gezwungen und sagt: "Wir wollen gewinnen, aber das wird schwer."
von  Patrick Strasser
Thomas Müller.
Thomas Müller. © SvenSimon/ Pool / via firo Sport

München - Auf dem Weg zur nächsten Meisterschaft, zur Operation "alle Neune", fehlen Trainer Hansi Flick am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) genau neun Profis. So viel Schwund war selten. Das Interludium zwischen den beiden Champions-League-Viertelfinal-Partien gegen Paris St.-Germain gerät zum Brückenspiel.

Hansi Flick über Spiel gegen Union Berlin: "Wir wollen gewinnen, aber das wird schwer"

Ob er das Rückspiel am Dienstagabend bei PSG schon im Hinterkopf habe, wurde Flick gefragt. Klar. Das bestätigte er zwischen den Zeilen: "Wir wollen gegen Union auch gewinnen, aber das wird schwer. Wir werden aber auch darauf achten, dass wir die Belastung steuern. Drei Punkte sind aber unser primäres Ziel." Bei sieben Punkten Vorsprung dank des 1:0 bei Verfolger RB Leipzig am vergangenen Wochenende würde ein Punktverlust nicht so extrem ins Gewicht fallen. Obwohl: die kommenden Bundesliga-Gegner heißen: Wolfsburg (17.4.) und Leverkusen (20.4.) - alles andere als easy.

Doch der Kader wird immer dünner. Neben Alphonso Davies (20/noch ein Spiel Rot-Sperre) und dem sich weiter in Corona-Quarantäne befindenden Serge Gnabry (25) fehlen zusätzlich zu den Reha-Patienten Robert Lewandowski (32), Douglas Costa (30) und Corentin Tolisso (26) vier weitere Profis. Auch Marc Roca (24) fällt aufgrund einer Knie-Prellung, die er sich am Sonntag im Reservisten-Training zugezogen hat, aus.

"Niklas wird auf jeden Fall gegen Paris ausfallen"

Viel schwerwiegender im Vergleich zu Reservist Roca ist der Ausfall von Lucas Hernández (25), Niklas Süle (25) und Leon Goretzka (26). Am heftigsten hat es Innenverteidiger Süle mit einem Faserriss im linken Oberschenkel aus dem Hinspiel gegen PSG erwischt. "Niklas wird auf jeden Fall gegen Paris ausfallen - und wohl auch das Spiel danach (gegen Wolfsburg; d. Red.)", sagte Flick, der jedoch bei Goretzka (Oberschenkel-Zerrung) und Hernández Hoffnung für Dienstag hat.

Der Franzose hat laut Flick "eine Prellung an den Rippen, die ist schmerzhaft". Einsatz am Samstag unmöglich, gegen PSG eventuell mit Spritzen. Heißt: Da die Linksverteidiger Davies und Hernández ausfallen, dürfte Oktober-Neuzugang Buona Sarr (29), bisher nur zwölf Pflichtspieleinsätze, hinten links aushelfen - als Rechtsfuß. In die Innenverteidigung dürfte Routinier Javi Martínez (32) rücken. Auf der linken Bahn könnte Jamal Musiala (18) für eine Verschnaufpause von Kingsley Coman (24) sorgen.

Kimmich trainier zur Regeneration nur dosiert

Auf seinen ersten Einsatz seit Ende November darf der 18-jährige Abwehrspieler Tanguy Nianzou hoffen. Für den Franzosen sei es "noch zu früh für 90 Minuten", so Flick: "Aber wir planen, dass er reinkommt und den nächsten Schritt machen kann. Für ihn ist es schwer, da wir im Training aktuell nicht elf gegen elf spielen können. Er ist ein toller Mensch und ich würde mich freuen, wenn er zeigen kann, welche Qualität er hat."

Nur dosiert trainierten am Freitag Joshua Kimmich (26), der zur Regeneration im Leistungszentrum blieb, sowie Leroy Sané (25) und Benjamin Pavard (24), die lediglich 15 Minuten lang Laufrunden drehten. Zur lockeren Jogging-Einheit meinte Flick: "Ich habe etwas dazugelernt: therapeutisches Laufen. Es tut gut, dass wir auf sie Rücksicht genommen haben. Das bringt sie für die nächsten Spiele vorwärts."

Als Alternativen für die Bank rücken Josip Stanisic (21/Innenverteidiger), Rémy Vita (20/linker Verteidiger), Christopher Scott (18/offensives Mittelfeld) und Dimitri Oberlin (23/Mittelstürmer) von der zweiten Mannschaft in den Profikader.

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