FC Bayern: Zwei Plakate, doppelter Fan-Ärger
München - Es lohnt sich ja immer. Der erneute Einzug ins Viertelfinale der Champions League hat dem FC Bayern eine Prämie von 3,9 Millionen Euro eingebracht. Inklusive Zuschauereinnahmen belaufen sich die Einnahmen des Titelverteidigers in der laufenden Saison bereits auf annähernd 50 Millionen Euro.
Andererseits hat das 1:1 gegen Arsenal auch ein Nachspiel, den Bayern drohen doppelter Ärger sowie Geldstrafen durch die Europäische Fußball-Union. Die Uefa ermittelt aufgrund eines Fan-Banners, auf dem für die Anerkennung des Kosovo bei den Verbänden Fifa und Uefa plädiert wird: „Say No to racism, Say Yes to Kosovo“. Erst letzte Woche hatte die kosovarische Nationalmannschaft erstmals ein Testspiel gegen ein Mitglied des Weltverbandes bestritten, ein 0:0 gegen Haiti. Im Januar hatte die Fifa dem Kosovo Freundschaftsspiele gestattet, den Status als Fifa-Mitglied hat man auch aufgrund des Widerstands Serbiens noch nicht.
Über das Plakat werde am 20. März von der Uefa-Disziplinarkammer verhandelt, wie ein Sprecher mitteilte. Laut Artikel 16 des Reglements sind politische Botschaften in Stadien verboten. Für ein Fehlverhalten der Fans werden die gastgebenden Vereine zur Rechenschaft gezogen.
Auch ein zweites Transparent könnte Folgen für die Bayern haben. „Gay Gunners“ hieß es auf dem schwulenfeindlichen Plakat, daneben wurde Mesut Özil als Comicfigur dargestellt. Die Uefa habe einen Report des Netzwerks „Fußball gegen Rassismus in Europa“ (Fare), das sich gegen Diskriminierung einsetzt, erhalten, und werte diesen aus, hieß es. Laut „Telegraph“ ist eine Geldstrafe für den FC Bayern – bisher nicht vorbestraft – von umgerechnet rund 60.000 Euro möglich.
Und weil das alles nicht genug ist: In einer Mitteilung erklärte die Uefa am Mittwochnachmittag, sie ermittele nicht nur wegen diskriminierenden Verhaltens der Fans, sondern außerdem noch wegen des verspäteten Anstoßes. Was schon mehrfach vorgekommen sei,