Ist der FC Bayern zu gut ‒ oder sind die Gegner zu schlecht? Ein Pro und Contra

Pro: Beim FC Bayern München ist die Gier ist zurück
Im Fußball sagen Zahlen häufig mehr als Worte: 16:3! So lautet die Bilanz nach den ersten vier Bundesliga-Spielen unter dem neuen Trainer Vincent Kompany. Das ist selbst für den rekordverwöhnten Rekordmeister außergewöhnlich ‒ besser waren nicht mal die berühmten Dominanz-Bayern unter Pep Guardiola oder die Attacke-Bayern unter Hansi Flick.
Das liegt vor allem an einem mentalen Faktor, den Kompanys vom Pragmatismus geprägter Vorgänger Thomas Tuchel der Mannschaft offenbar nicht endgültig austreiben konnte ‒ und den auch die Qualität des Gegners nur bedingt beeinflusst: die Gier, sie ist zurück. Uli Hoeneß würde wohl sagen: endlich wieder Bayern-like!
Contra: Bei diesen Gegnern? Bei aller Liebe!
Bei allem Respekt. Bei aller Liebe. Bayerns bisherige Gegner waren: Die Ulmer Spatzen, Zweitliga-Aufsteiger! Die Kieler Störche, Bundesliga-Aufsteiger! Die Wölfe im Schafspelz. Das nicht Champions-League-reife Dinamo aus Zagreb und nun bemitleidenswerte Bremer. Kein Maßstab für die Kompany-Bayern.
Lediglich Freiburg, die außer gegen Bayern drei Mal gewannen, war eine andere Hausnummer. Wie sagte der Dramatiker und Philosoph Jean-Paul Sartre? "Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft." Oder erleichtert das Dasein. Das Duell mit Leverkusen wird zeigen, auf welchem Level die neuen Bayern schon sind.