FC Bayern: Zöger-Taktik bei Vertragspokern - Matthäus knöpft sich Kahn und Salihamidzic vor

München - In den vergangenen Wochen hat Lothar Matthäus immer wieder Kritik am FC Bayern geübt und war dadurch zwischenzeitlich sogar in einen Streit mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic geraten. Der Zoff ist zwar schon länger beigelegt – doch nun holt Deutschlands Rekordnationalspieler zum wiederholten Male gegen die Münchner aus.
Nachdem Matthäus in der Vergangenheit bereits das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Defensivverpflichtungen Dayot Upamecano und Lucas Hernández bemängelt hatte, übt er nun Kritik am zögerlichen Vorgehen der Verantwortlichen bezüglich der auslaufenden Verträge von Thomas Müller, Robert Lewandowski und Manuel Neuer. Das Führungsspieler-Trio ist bei den Bayern auch im gehobenen Fußballer-Alter nicht wegzudenken, im Hinblick auf ihre 2023 auslaufenden Verträge lassen es die Bosse aber noch ruhig angehen.
Verträge laufen aus: Matthäus vermisst bei Bayern-Bossen klare Antworten
So meinte etwa der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn vor dem Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag (1:1), dass man sich "im Frühjahr" mit Fifa-Weltfußballer Lewandowski zusammensetzen werde, um über die Zukunft zu sprechen. Unter Ex-Präsident Uli Hoeneß wären schon längst Fakten geschaffen worden, meint Matthäus.
"Lewandowski gehört zum FC Bayern. Wenn Uli Hoeneß noch da wäre, hätte er nach dem Kahn-Interview gesagt: 'Hey, morgen früh kann er in meinem Büro sofort seinen Vertrag verlängern.' Da sind klarere Worte gesagt worden", sagte der Fußball-Experte zuletzt bei "Sky90". Das Vorgehen der Verantwortlichen bezeichnete Matthäus als "Rumschieberei", die "Unruhe in der Mannschaft" hervorrufen würde. Von den stets äußerst sachlich auftretenden Bossen wünsche er sich außerdem "mehr Emotion und mehr klare Antworten".
Matthäus: Diesen Bundesliga-Star hätte Bayern im Winter holen müssen
Doch damit nicht genug: Auch die Tatsache, dass sich die Münchner im Winter auf dem Transfermarkt zurückgehalten haben, kann Matthäus nicht nachvollziehen. Bedarf für Nachbesserung hätte er dabei insbesondere im Mittelfeld gesehen. "Wenn ich als Bayern München weiß, dass ich auf dieser Position mit Leon Goretzka einen verletzten Spieler habe - Sabitzer ist noch nicht eingeschlagen, Roca hat noch nicht die Leistung gebracht und Tolisso ist verletzungsanfällig - dann muss ich einen Zakaria, der auch noch ein Perspektivspieler ist, holen", meinte Matthäus.
Dem Vernehmen nach sahen die Bosse des Rekordmeisters von einem Transfer des Schweizers ab, da ihnen die Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro für einen Spieler mit nur noch einem halben Jahr Restvertrag zu hoch gewesen ist. Zakaria wechselte stattdessen zu Juventus Turin.