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FC Bayern: Zieht es Sadio Mané zu Ronaldo und Co. nach Saudi-Arabien?

Nach einer äußerst enttäuschenden Debüt-Saison könnte Sadio Mané den FC Bayern im Sommer bereits wieder verlassen, aufgrund seines Gehalts gestaltet sich ein Verkauf aber schwierig. Zieht es den Senegalesen nun in die milliardenschwere saudische Liga?
von  Bernhard Lackner
Sadio Mané hat beim FC Bayern eine völlig enttäuschende Debütsaison hinter sich.
Sadio Mané hat beim FC Bayern eine völlig enttäuschende Debütsaison hinter sich. © imago/Revierfoto

München - Wie geht es weiter für Sadio Mané? Der senegalesische Nationalspieler wurde nach seiner Verpflichtung vom FC Liverpool im vergangenen Jahr als Königstransfer gefeiert, ließ nach einem starken Start aber deutlich nach und fand sich in der Schlussphase der vergangenen Spielzeit nur noch auf der Bank wieder.

Selbst kurz vor Ende des alles entscheidenden Meister-Spiels beim 1. FC Köln am letzten Spieltag, als die Münchner unbedingt einen Treffer für den Titel brauchten, kam Mané nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen setzte Trainer Thomas Tuchel auf Youngster Mathys Tel. Ein deutliches Signal an den Weltstar, der den enormen Erwartungen als Nachfolger von Robert Lewandowski nicht im Ansatz gerecht wurde.

Sadio Mané enttäuscht auf dem Platz und soll in der Kabine isoliert sein

Am Ende der Debüt-Saison standen wettbewerbsübergreifend zwölf Tore und sechs Vorlagen in 38 Partien. Von der gemeinsamen Zusammenarbeit hatten sich Verein und Spieler wesentlich mehr versprochen.

Auf dem Platz wirkte der 31-Jährige während seines ersten Jahrs bei den Bayern häufig verloren, er fand kaum Bindung zum Spiel der Münchner – egal ob in der Sturmspitze oder auf seiner Lieblingsposition Linksaußen. Auch innerhalb der Mannschaft soll er weitgehend isoliert sein, erst recht nach seiner Kabinen-Prügelei mit Leroy Sané nach dem Champions-League-Hinspiel beim Manchester City.

Der Senegalese gilt als einer der Top-Verkaufskandidaten in diesem Sommer. Ohnehin wollen die Münchner einen klassischen Neuner verpflichten, Tottenhams Tormaschine Harry Kane steht ganz oben auf der Liste. Der könnte – obwohl sein Vertrag im nächsten Jahr ausläuft – über 100 Millionen Euro kosten. Da käme die Ablöse für Mané ganz gelegen.

Welcher Verein würde das Gehalt von Sadio Mané zahlen?

Das Problem: Der 31-Jährige verdient mit kolportierten 20 Millionen Euro ein Top-Gehalt, das sich nur wenige Klubs in Europa leisten können (und wollen) – erst recht nach seiner enttäuschenden Saison. Findet sich kein Abnehmer, werden die Bayern auf ihrem Spitzenverdiener sitzen bleiben.

Nicht nur deshalb dürften die Bosse zumindest mit einem Auge auf die aktuellen Entwicklungen in Saudi-Arabien schielen. Das dortige Königshaus machte mit seiner Sportswashing-Strategie in den vergangenen Monaten richtig ernst und überflutet den Markt derzeit mit Unmengen an Geld. Das ganz große Ziel: Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2030.

Ronaldo, Benzema und Co.: Die saudische Liga rüstet ordentlich auf

Um den Zuschlag für das Turnier zu bekommen, soll die Saudi Pro League mit den ganz großen Namen der Fußballbranche aufgepimpt werden. Der erste mächtige Paukenschlag erfolgte bereits im vergangenen Winter, als Mega-Star Cristiano Ronaldo mit einem fürstlichen Jahresgehalt von 200 Millionen Euro angelockt wurde.

Mega-Star Cristiano Ronaldo folgte im Winter als erster großer Name dem Ruf des Geldes nach Saudi-Arabien.
Mega-Star Cristiano Ronaldo folgte im Winter als erster großer Name dem Ruf des Geldes nach Saudi-Arabien. © imago/Power Sport Images

Im Sommer folgte dessen ehemaliger Real-Teamkollege Karim Benzema – immerhin amtierender Gewinner des Ballon d'Or. Er soll ebenfalls mit 200 Millionen Euro pro Jahr entlohnt werden.

Der amtierende Ballon-d'Or-Gewinner Karim Benzema bei seiner Vorstellung in Saudi Arabien.
Der amtierende Ballon-d'Or-Gewinner Karim Benzema bei seiner Vorstellung in Saudi Arabien. © imago/ABACAPRESS

Doch die Transfer-Offensive der Saudis ist noch längst nicht vorbei. Auch Liverpools Roberto Firmino, Inter Mailands Marcelo Brozovic und der zuletzt vereinslose Trainer Steven Gerrard haben sich für einen Wechsel nach Saudi Arabien entschieden. Weitere große Namen sollen folgen.

Bericht über Saudi-Interesse an Sadio Mané

Superstar Ronaldo glaubt, dass ihm schon zeitnah weitere (ehemalige) Weltstars nach Saudi Arabien folgen werden. "Wenn die kommen, große Spieler und große Namen, junge Spieler, alte Spieler: Die sind alle willkommen. Wenn das passiert, wird die Liga besser", sagte der Portugiese jüngst und zeigte sich überzeugt, dass die saudische Liga schon in den "nächsten fünf Jahren zu den besten Ligen der Welt" zählen könnte.

Laut übereinstimmenden Medienberichten zählt Mané ebenfalls zum Kreis der Spieler, die die saudischen Scheichs im Visier haben, um die Liga attraktiver zu machen. Demnach zeigen Ronaldo-Klub Al-Nassr, Al-Ettifaq mit Trainer Gerrard und Al-Ahli, wo Manés ehemaliger Liverpooler Teamkollege Firmino jüngst unterschrieben hat, Interesse.

Klar ist: Am Geld würde ein Transfer jedenfalls nicht scheitern. Ob Mané Lust auf einen Wechsel nach Saudi Arabien hat, scheint allerdings fraglich. Die Bayern-Bosse hätten wohl wenig dagegen...

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