FC Bayern: Xavis Lockruf – Ist der Trainer der Grund für Lewandowskis Abschiedsgedanken?

Polnische und spanische Medien sind sich sicher: Robert Lewandowski wechselt vom FC Bayern zum FC Barcelona. Den Ausschlag soll ein Telefonat mit einer katalanischen Klublegende gegeben haben.
von  Martin Wimösterer
Robert Lewandowski wird mit einem Wechsel zum FC Barcelona in Verbindung gebracht.
Robert Lewandowski wird mit einem Wechsel zum FC Barcelona in Verbindung gebracht. © imago images/MIS

München - Es ist noch gar nicht lange her, da sah Legende Xavi Hernández seinen FC Barcelona im "schwierigsten Moment der Klubgeschichte" gefangen. Das war bei seiner Vorstellung im November als neuer Trainer. Er befand: "Der Druck ist bestialisch."

Nun, kein halbes Jahr später, hat sich Barça vom bestialischen Druck etwas befreit – und ist offenbar selbst wieder dabei, die Bestie zu werden, vor der sich die Rivalen des Weltfußballs lange Jahre gefürchtet hatten. Sportlich und auch auf dem Transfermarkt. Und das beschäftigt auch den FC Bayern.

Xavi hat einem Medienbericht aus Spanien zufolge den Ausschlag gegeben, dass sich Bayern-Torjäger Lewandowski für den Umzug nach Katalonien entschieden haben soll.
Xavi hat einem Medienbericht aus Spanien zufolge den Ausschlag gegeben, dass sich Bayern-Torjäger Lewandowski für den Umzug nach Katalonien entschieden haben soll. © imago images/NurPhoto

Im Zentrum von allem steht Xavi Hernández. Unter ihm, der an den Stolz und die Größe des Klubs appellierte, beendete Barça seine sportliche Krise: Er führte die Mannschaft von Rang neun auf zwei der Primera Division. Und Barça bastelt unter seinem Coach nun an mehr.

Lionel Messi, Stuttgarts Borna Sosa, Robert Lewandowski – wenn in diesen Tagen ein großer Spielerhandel im Raum steht, ist der FC Barcelona als aufnehmender Klub meist nicht weit. Jedes Gerücht ist Balsam für die gekränkte katalanische Seele, die nach der finanzbedingten Dürre und dem Messi-Abgang zu PSG wieder davon träumt, auch auf dem Transfermarkt unter den Großen mitzumischen.

Xavi hat Robert Lewandowski offenbar vom Barcelona-Projekt überzeugt

Und wie könnte das besser gelingen, als den Weltfußballer zu verpflichten? Wie der Fernsehsender TVP aus Lewandowskis Heimat Polen berichtete, soll Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn über den Abschiedswunsch des 33-Jährigen bereits informiert worden sein. Ob dies bereits geschehen ist, ist umstritten. Mehrere Medien dementierten diese Meldung.

Von offizieller Seite gab es dazu vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Bayern in der Champions League am Dienstagabend gegen Villarreal (21 Uhr, Amazon Prime Video und im AZ-Liveticker) keine Kommentare.

Xavi hat einem Medienbericht aus Spanien zufolge den Ausschlag gegeben, dass sich Bayern-Torjäger Lewandowski für den Umzug nach Katalonien entschieden haben soll. Xavi habe in dem Telefonat in der vergangenen Woche das Vorhaben des Klubs vorgestellt und damit den Torjäger vom Barcelona-Projekt überzeugt.

Bayern soll 30 Millionen Euro Ablöse für Lewandowski erhalten

Die Bayern, heißt es weiter in der Sendung "El Chiringuito", würden für ihren Stürmer bei einem Wechsel in diesem Sommer, ein Jahr vor Ablauf des Vertrages, um die 30 Millionen Euro Ablösezahlung erhalten. Wie die spanische Tageszeitung "Sport" berichtete, soll Lewandowski einen Vier-, laut "TVP" einen Dreijahresvertrag erhalten.

Die Bayern um Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer hatten bereits angedeutet, nicht jeden Wahnsinn mitgehen zu wollen. Der FC Barcelona hatte in den Spielerjahren ihres Trainers den Standard auf dem Platz gesetzt (mit dem Tiki-Taka), Trophäen gewonnen und quasi nach Belieben bestimmt, welcher Superstar bleiben darf und wer kommen soll. 26-facher Landesmeister und vierfacher Sieger der Champions League – Zahlen unter vielen, die für sich sprechen.

Der Wahnsinn führte aber schließlich zu mehr als 600 Millionen Euro Gehaltskosten für den Kader 2019/20. Zum Rekordverlust, 1,35 Milliarden Euro Schulden, Überbrückungskrediten. Eine Demütigung in heruntergelassenen Hosen.

Barças Gebaren auf dem Transfermarkt deutet an, dass die Katalanen dies bereits wieder verdrängt haben. Und, dass die Mechanismen der Liga und Uefa zur Sicherstellung der Finanzen allem Anschein nach nicht funktionieren. Ein Weltfußballer hat eben doch – trotz Xavi-Faktor – seinen Preis.

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