FC Bayern will Wirtz und braucht Platz in der Offensive: Welche Wege sich nach AZ-Infos trennen könnten

Leverkusen-Star Florian Wirtz soll im Sommer 2025 zum FC Bayern wechseln – doch dafür müssen die Münchner zunächst Platz in der Offensive schaffen und Geld einnehmen. Was passiert mit Leroy Sané?
von  Maximilian Koch
Soll im Sommer zum FC Bayern wechseln: Florian Wirtz
Soll im Sommer zum FC Bayern wechseln: Florian Wirtz © IMAGO / Laci Perenyi

München - Auf der Jahreshauptversammlung am 8. Dezember werden die Bosse des FC Bayern mal wieder Rekordzahlen verkünden. Ein Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro, dazu ein satter Gewinn – den Münchnern geht es wirtschaftlich blendend.

Und daher wollen die Verantwortlichen auch einen Versuch starten, um im Sommer den bislang größten Transfer der Klubhistorie zu realisieren: den von Florian Wirtz.

Wirtz würde die 100-Millionen-Euro-Marke überschreiten

Der 21-jährige Offensivstar von Doublesieger Bayer Leverkusen wäre noch teurer als Harry Kane im August 2023. Für den Engländer zahlte Bayern 95 Millionen Euro (plus Bonusvereinbarungen), Wirtz würde erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke überschreiten. Und das wahrscheinlich sogar recht deutlich. Doch bislang ist nichts entschieden.

Leverkusen kämpft weiter um Wirtz, der bis 2027 laufende Vertrag soll zu deutlich verbesserten Bezügen verlängert werden. Und neben Bayern sind auch Real Madrid, Manchester City und der FC Arsenal an Wirtz interessiert. Ein Gerangel der Giganten um einen der spannendsten Spieler Europas.

Bayern-Patron Hoeneß hält Kontakt zur Familie von Florian Wirtz

Ein Vorteil der Münchner könnte sein, dass Uli Hoeneß schon seit einigen Jahren Kontakt zur Familie Wirtz hält. Vater Hans Wirtz berät den Youngster, es gab auch schon ein Treffen mit Bayerns Ehrenpräsidenten am Tegernsee. Hoeneß ist großer Wirtz-Fan, er sagte im Sommer öffentlich: "Jeder weiß, dass ich Florian Wirtz sehr gerne beim FC Bayern sehen würde."

Schon in der Saison 2025/26?

Für Florian Wirtz: FC Bayern muss Kader verschlanken

Nach AZ-Informationen müssen für einen Wirtz-Wechsel gewisse Vorarbeiten geleistet werden. Stand jetzt gibt es im Kader mit Jamal Musiala, Thomas Müller, Michael Olise, Kingsley Coman, Leroy Sané, Serge Gnabry und Mathys Tel sieben Optionen für die drei Positionen im offensiven Mittelfeld hinter Mittelstürmer Kane. Mit Wirtz wären es acht – viel zu viele.

Daher soll das Aufgebot verschlankt werden. Der 19-jährige Tel ist ein Kandidat für eine Leihe – entweder im Winter oder dann zur nächsten Saison. Bei Müller, einem der Topverdiener im Kader, läuft der Vertrag aus. Aktuell ist es eher unwahrscheinlich, dass der 35-Jährige noch mal verlängert. Bei Müller könnte Bayern Gehalt einsparen – genauso wie bei Sané (etwa 17 Millionen Euro jährlich), dessen Kontrakt ebenfalls endet.

Zahlreiche Bayern-Stars vor Abschied

Intern werden Sanés Leistungsschwankungen kritisch gesehen, wie die AZ erfuhr. Seit seinem Wechsel 2020 konnte der 28-Jährige nur selten über einen längeren Zeitraum überzeugen, er war zudem immer wieder verletzt. Daher wäre es keine Überraschung, wenn sich die Wege nach der Saison trennen würden – und Sané Bayern ablösefrei verlässt.

Es wäre ein wichtiger Stein in Bayerns Transfer-Domino, um einen Wirtz-Transfer zu ermöglichen. Und weitere könnten folgen. Die Außenstürmer Gnabry (Vertrag bis 2026) und Coman (2027) waren bereits vor dieser Spielzeit Verkaufskandidaten, zumindest einer von ihnen dürfte den Klub 2025 verlassen. Dadurch würde Bayern eine Ablöse kassieren. Gleiches gilt für Leon Goretzka, der vertraglich bis 2026 an Bayern gebunden ist und trotz seines Comebacks in der Startelf im Sommer gehen könnte. Kürzlich erst hat Goretzka seine Berateragentur gewechselt.

Die Verträge von Serge Gnabry und Thomas Müller laufen 2026 bzw. 2025 aus.
Die Verträge von Serge Gnabry und Thomas Müller laufen 2026 bzw. 2025 aus. © IMAGO/Lackovic

All diese möglichen Einnahmen würden Bayern helfen, um neben der angestrebten, sehr kostspieligen Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala über 2026 hinaus auch dessen DFB-Spezl Wirtz zu verpflichten. "Es muss immer das Interesse des FC Bayern sein, die besten deutschen Spieler bei sich zu haben", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen zuletzt im AZ-Interview. Ganz im Sinne von Klub-Patron Hoeneß gehe es aber zugleich darum, "wirtschaftlich vernünftig" zu handeln. Und genau diesen Spagat müssen die Bosse bei Wirtz meistern.

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