FC Bayern will weiterhin Anthony Barry von Chelsea loseisen – macht es Nagelsmann möglich?

München - Bereits bei seiner Vorstellung machte Thomas Tuchel unmissverständlich deutlich, dass er seinen Co-Trainer aus Chelsea-Zeiten, Anthony Barry, auch bei Bayern an der Seite haben möchte. Die Londoner hatten zunächst jedoch keine Absichten, den 36-Jährigen ziehen zu lassen. Das könnte sich nun ändern!
Anthony Barry noch bei Chelsea unter Vertrag
Als Tuchel bei seiner Antritts-PK zu seinem Trainerteam gefragt wurde, bestätigte der 49-Jährige, dass ihm mit Zsolt Löw und Arno Michels seine beiden langjährigen Trainerkollegen zum FC Bayern folgen werden. Neben den beiden Assistenztrainern, mit denen Tuchel bereits seit zehn Jahren in einem Team zusammenarbeitet, wünscht er sich einen weiteren Mann an seiner Seite: Anthony Barry. Dieser ist vertraglich jedoch weiterhin an den FC Chelsea gebunden.

Der 36-Jährige stand bereits bei den Blues unter Vertrag, als Tuchel die Dienste von Frank Lampard übernahm. Seither arbeiteten beide erfolgreich miteinander zusammen und würden sich über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit freuen. Gemeinsam gewannen sie 2021 die Champions League.
Nach Potter-Entlassung kommt Bewegung in die Verhandlungen
Die Zeiten des Erfolgs sind an der Stanford-Bridge jedoch schon lange vorbei. Auf das Aus von Thomas Tuchel zu Beginn der Saison folgte Graham Potter, der für eine Ablösesumme von über 17 Millionen Euro von Brighton and Hove Albion losgeeist wurde. Unter dem englischen Trainer sollte alles gut werden und so stattete man ihn mit einem langfristigen Vertrag bis 2026 aus. Nur knappe sieben Monate später setzte der FC Chelsea jetzt auch Graham Potter vor die Tür.

Das Kapitel Potter entpuppt sich also wie das Nagelsmann-Intermezzo beim FC Bayern als teures Missverständnis. Geschätzte elf Millionen Euro schuldet der Fußballclub aus London seinem ehemaligen Cheftrainer noch und ein Nachfolger für Potter wird ebenfalls noch gesucht. Hier könnte der FC Bayern ins Spiel kommen.
Berichte: Nagelsmann Favorit auf Potter-Nachfolge
Medienberichten zufolge befindet sich nun ausgerechnet Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann in der Poleposition im Rennen für den Job an der Themse. Nach Informationen des Pay-TV-Senders Sky führen die Chelsea-Verantwortlichen aktuell Gespräche mit Nagelsmann und anderen Trainer-Kandidaten.
Der 35-Jährige soll sich ebenfalls ein Engagement an der Stamford-Bridge vorstellen können. Das Problem aufseiten Nagelsmanns: Er wurde beim deutschen Rekordmeister nur freigestellt und steht somit weiterhin beim FC Bayern unter Vertrag.

Wird Nagelsmann zur Schlüsselfigur im Barry-Poker?
Sowohl Bayern als auch Chelsea sind also an Trainern interessiert, die beim jeweils anderen Verein unter Vertrag stehen. Der FC Bayern könnte in den Verhandlungen um Barry mit Nagelsmann nun ein entscheidendes Ass im Ärmel haben. Der deutsche Rekordmeister könnte darauf hoffen, Anthony Barry vom FC Chelsea loseisen zu können und im Gegenzug dazu Nagelsmann zu überschaubaren Bedingungen an den FC Chelsea ziehen zu lassen. Denn Stand jetzt müsste der FC Chelsea eine Ablösesumme für seinen Wunschkandidaten hinlegen.
Das wollen die Londoner vor allem aufgrund der ausstehenden Zahlungen an Graham Potter verhindern, was sich im Buhlen der Bayern um Barry als Vorteil erweisen könnte. Damit könnte Tuchel womöglich doch bald seinen "absoluten Wunsch" – wie er Barry bei seiner Antritts-PK betitelte – an seiner Seite haben. Die Zeit wird es zeigen.