FC Bayern: Wie RB Leipzig zum Wilderergebiet des Rekordmeisters wurde

Holt der FC Bayern nun Lukas Klostermann von RB Leipzig als Ersatz für Benjamin Pavard? Es wäre nicht das erste Mal, dass der Blick der Bayern-Bosse nach Sachsen geht.
von  Matthias Kerber
Wird Lukas Klostermann (li., im Duell mit Jamal Musiala) zum nächsten Leipziger, der sich das Trikot des FC Bayern überstreift?
Wird Lukas Klostermann (li., im Duell mit Jamal Musiala) zum nächsten Leipziger, der sich das Trikot des FC Bayern überstreift? © IMAGO / MIS

München - Einer dürfte zurzeit der allergrößte Fan von Nationalspieler Lukas Klostermann sein – wenn auch nur aus Eigeninteresse. Die Rede ist von Verteidiger Benjamin Pavard, der für sich mit dem FC Bayern abgeschlossen hat.

Denn: Wie die AZ erfuhr, haben sich die Bayern und der Champions-League-Finalist Inter Mailand, Pavards Sehnsuchtsverein, auf einen Wechsel des französischen Weltmeisters von München nach Milano geeinigt. Die Ablöse soll 30 Millionen Euro, plus mögliche Boni-Zahlungen betragen. Aber – und das ist ein großes Aber – der Abgang Pavards ist von den Bayern an eine Bedingung geknüpft.

Falls Lukas Klostermann kommt: Darf Benjamin Pavard den FC Bayern verlassen?

Und da kommt eben Klostermann ins Spiel. Der deutsche Rekordmeister will Pavard, der sich gerade in der Rolle des Null-Bock-Fußballers gefällt, nur dann ziehen lassen, wenn sie auch einen Ersatz gefunden haben, der sowohl Rechtsverteidiger (Bayerns defensive Achillesferse) als auch Innenverteidiger spielen kann.

Klostermann, der momentan seine Euro bei RB Leipzig verdient, würde dieses Anforderungsprofil bestens erfüllen. Der 27-Jährige wurde schon 2020 als möglicher Neuzugang beim Rekordmeister gehandelt.

Klostermann ist ein Defensiv-Allrounder, sein Vertrag läuft – wie der von Pavard – bis Ende der Saison 2023/24. Ob es was wird? Leipzig wird immer mehr zum bayerischen Wilderergebiet. Denn der FC Bayern bedient sich seit einiger Zeit in (un-)schöner Regelmäßigkeit am Personal des Brause-Vereins.

Laimer und Sabitzer: Bayern trifft Leipzig ins Mittelfeld-Herz

Konrad Laimer: Der österreichische Nationalspieler ist der – bisher – letzte Leipzig-Spieler, der den Verlockungen des Ruhmes, der Titel und des Geldes aus München erlegen ist. Der 26-jährige Mittelfeld-Spieler gilt als Mentalitätsmonster (Zitat Lothar Matthäus), er soll zusammen mit Joshua Kimmich das Zentrum bei Bayern stellen.

Der eine kam, der andere ging: Die Ex-Leipziger Marcel Sabitzer (li., nun auch Ex-Münchner) und Konrad Laimer im Trikot des FC Bayern.
Der eine kam, der andere ging: Die Ex-Leipziger Marcel Sabitzer (li., nun auch Ex-Münchner) und Konrad Laimer im Trikot des FC Bayern. © IMAGO / Lackovic

Marcel Sabitzer: Dass der Weg zu Bayern keineswegs automatisch ein Karrieresprung ist, musste der 29-Jährige erfahren. Bei RB Leipzig war der österreichische Nationalspieler Kapitän, doch in München kam Sabitzer ab 2021 nie recht in Tritt. Er wurde zu Manchester United ausgeliehen und dann an Borussia Dortmund verhökert. Sabitzer löschte danach auf seinem Instagram-Account alle Bilder mit Bayern-Bezug.

Upamecano und Nagelsmann: Nicht alle Ex-Leipziger werden bei Bayern glücklich

Dayot Upamecano: Der französische Nationalspieler (24) wurde 2021 von den Bayern als Mann der Zukunft in der Innenverteidigung geholt. Doch neben tollen Auftritten unterliefen ihm haarsträubende Fehler. Bayern reagierte und holte mit Matthijs de Ligt und Kim Min-jae ein neues Abwehrbollwerk. Upamecano droht die Bank.

Dayot Upamecano riskierte gegen seinen Ex-Verein mehrmals die Ampelkarte. Beim FC Bayern droht ihm ein Platz auf der Bank.
Dayot Upamecano riskierte gegen seinen Ex-Verein mehrmals die Ampelkarte. Beim FC Bayern droht ihm ein Platz auf der Bank. © Augenklick/Marcel Engelbrecht

Julian Nagelsmann: Auf der Münchner Trainerbank saß er von 2021 bis zum März 2023. Die Bayern gaben ihm einen Fünf-Jahresvertrag, zahlten eine stolze Ablöse. Der jetzt 35-Jährige sollte die Bayern über viele Jahre leiten.

Doch mit seiner nassforschen Art machte er sich nicht nur Freunde im Verein der Großkopferten. In der ersten Saison holte er nur die Meisterschaft, in der zweiten Spielzeit feuerten ihn die Bayern-Bosse wenig stilvoll, obwohl zu dem Zeitpunkt das Triple noch möglich gewesen wäre.

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