FC Bayern: Wer fliegt raus?

Vor dem Pokal-Duell in Regensburg tobt der Konkurrenzkampf bei den Bayern: Sogar ein Topstar wie Thomas Müller muss um seinen Stammplatz bangen
von  Patrick Strasser

Vor dem Pokal-Duell in Regensburg tobt der Konkurrenzkampf bei den Bayern: Sogar ein Topstar wie Thomas Müller muss um seinen Stammplatz bangen

München - Der FC Bayern ist im DFB-Pokal unbesiegt – gegen Jahn Regensburg. Ein 4:1 nach Verlängerung 1968 in der Oberpfalz und zwei Jahre später ein 4:0 im Grünwalder Stadion. Die guten, alten Zeiten.

Denn die aktuell frischeste Pokalerinnerung ist eine ganz üble: das 2:5 vom Mai im Finale gegen Borussia Dortmund. Nur ja keine bösen Gedanken! Also sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes vor dem Erstrundenkick bei Zweitligist Jahn Regensburg am Montag (20.30 Uhr, ARD/Sky live) geradezu beschwörend: „Ich spüre bei den Spielern, dass das, was vorbei ist, zurückliegt und abgehakt ist. Wir haben wieder Kraft und Motivation geschöpft, um neue Ziele anzugehen.“

Das soll auch für Bastian Schweinsteiger gelten. Der Vize-Kapitän wird zum Kader gehören, womöglich von Beginn an Spielpraxis sammeln dürfen – selbst beim Ernstfall Erste Pokalrunde. Schweinsteiger benötige „noch einige Spiele und Trainingseinheiten, um wieder zu alter Stärke zu finden“, so Heynckes. Was für Schweinsteiger gilt, gilt ebenso für die neuen Bayern.

Man hat sich geschüttelt, über den Sommer sortiert und stellt sich nun neu auf. Mit Schweinsteiger als Nachzügler, mit Javi Martínez als prominentestem und teuersten Neuzugang (siehe nächste Seite). Nie war der Konkurrenzkampf größer, der große Kader mit jetzt 27 Profis ist der Erkenntnis geschuldet, dass im Endspurt die zu eng besetzte Bank in das Vize-Triple mündete. Aktuell sind nur sechs Stammplätze vergeben. Für Torhüter Neuer, Rechtsverteidiger Lahm, Innenverteidiger Badstuber, die Flügelspezialisten Robben und Ribéry sowie für Mandzukic, der den operierten Mario Gomez noch bis September in der Sturmmitte ersetzt.

Die AZ zeigt, um welche Positionen gekämpft wird. Das Motto: Wer fliegt raus?

BOATENG ODER DANTE?
Der zweite Platz in der Innenverteidigung dürfte ein Duell zwischen zwei konträren Typen werden. Hier der ruhige, zurückhaltende Berliner, dort der Frohmut-Wuschelkopf aus Brasilien, zuletzt angeschlagen. Kandidat drei, Daniel van Buyten, leidet unter muskulären Problemen, bleibt in München. Prognose: Boateng ist vorne – noch.

GUSTAVO ODER CAN?
Bis David Alaba (Ermüdungsbruch) zurückkehrt, ist die Planstelle links hinten vakant. Emre Can überraschte auf fachfremder Position, der Brasilianer ist routinierter. Und wird im defensiven Mittelfeld gebraucht bis Schweinsteiger wieder fit ist. Dann ist Luiz Gustavo wohl raus – wie wohl auch Toni Kroos, wenn 40-Millionen-Mann Martínez spielt.

MÜLLER ODER SHAQIRI?
Thomas Müller hatte einen guten Start, traf im Supercup gegen Dortmund (2:1). Letztes Jahr hatte er als hängende Spitze nur Kroos als Konkurrenten, falls Heynckes einen Spielmacher-Typen wünschte. Nun macht der kecke Schweizer Xherdan Shaqiri, einer der Gewinner der Vorbereitung, ebenfalls Druck auf Müller. Tendenz: Der WM-Held von 2010 stürmt – auf Bewährung.

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