FC Bayern: Von der Sonne geküsst

Trainer Heynckes erfreut sich an der Wärme. Im Trainingslager in Doha ist der Kader komplett – das sorgt für Konkurrenzkampf.
Filippo Cataldo |
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Doha - Seit 32 Jahren ist Jupp Heynckes Trainer. Aus der Fassung bringt ihn nichts mehr. Dass die Kataris für eine Milliarde Euro ein Sportzentrum mit sieben Fußballplätzen mitten in die Wüste gebaut haben? Dass die Bayern direkt daneben in einem Hotel schlafen, das aussieht, als stamme es von französischen Zuckerbäckern und sicher besser nach Versailles, Potsdam oder Disneyland passen würde als in diese Ex-Beduinenstadt? Heynckes sagt: „Ich habe schon vor einiger Zeit aufgehört, mich zu wundern. Das ist hier einfach so. Für uns ist alles optimal: Trainingsplätze, Hotel, Anreise.”

Sogar das Wetter stimme: „Es ist schön sonnig, aber es weht auch immer ein leichter Wind. Die Spieler bekommen genug Sauerstoff. Die letzten zwei Jahre war ich mit Leverkusen zu dieser Zeit in Deutschland: eisige Bedingungen. Ich bin froh, dass wir hier sind.” Tatsächlich wirkt Heynckes an diesem ersten Tag in Katar gelöst, wie von der Sonne geküsst. Er ist in Plauderlaune. 43 Minuten nimmt er sich zwischen den beiden Trainingseinheiten Zeit für die Reporter, geplant waren 15. Natürlich redet es sich leichter, wenn die Temperaturen freundlich sind und einen keine Probleme plagen.

Dieses Trainingslager in Doha könnte zum ersten Mal seit langem für die Bayern reibungslos verlaufen. Die Reizthemen, so wirkt es zumindest, scheint Louis van Gaal mitgenommen zu haben. Unter Jupp Heynckes herrscht Harmonie, sozusagen: eitel Sonnenschein. Und das ist auch gut so, meint er. Die Gründe für die gute Stimmung am Golf:


Keine Ausfälle:
Heynckes steht in Katar der gesamte Kader zur Verfügung. Bis auf Rafinha, der wegen seiner Visaprobleme erst am Mittwoch mittrainieren kann (siehe rechts), können alle Spieler von Anfang an jede Übung mitmachen. „Ich habe den Spielern bei meiner Ansprache am Montag gewünscht, dass sie alle gesund bleiben. Und das habe ich ernst gemeint”, sagt Heynckes, „es stehen große Aufgaben an. Wir müssen fit sein im Februar, März und April. Die Grundlagen dafür holen wir uns hoffentlich hier."

Konkurrenzkampf neu entfesselt
: Bastian Schweinsteiger hat seine Schulterverletzung überwunden, natürlich wird er wieder in die Mannschaft zurückkehren. Doch Heynckes scheint in der Rückrunde noch mehr rotieren zu wollen als zuletzt. Selbst dem lange verletzte Breno macht Heynckes Hoffnung auf Einsätze in der Rückrunde. Auch Ivica Olic, ebenfalls lange verletzt und unzufrieden ob geringer Einsatzzeiten, könnte „wieder eine so wichtige Rolle spielen wie vor seiner Verletzung", so Heynckes.

Der Erfolgshunger
: Schon vor dem Abflug hatte Schweinsteiger am Montag einen Einblick auf das neue Selbstverständnis der Bayern gegeben. „Die Champions League hat dieses Jahr noch größere Priorität als die Meisterschaft", hatte er gesagt. So klar will Heynckes dies nicht formulieren, doch auch er hat festgestellt, dass seine Spieler in diesem Jahr noch ein wenig schärfer auf Titel sind als sonst schon. „Man muss Hunger haben auf Erfolg, sonst gibt es nichts zu ernten im Fußball heutzutage", sagt Heynckes, „wir haben viele Spieler, die richtig hungrig sind und das vorleben. Bastian Schweinsteiger verkörpert das zum Beispiel, Thomas Müller, Philipp Lahm, Toni Kroos, auch Arjen Robben und Franck Ribery. Toll, großartig. Wir können sehr erfolgreich sein in dieser Saison. Das geht hier los."

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