FC Bayern: Volle Attacke auf Barcelona

Diese Marschroute gibt Matthias Sammer aus. Auch Trainer Jupp Heynckes warnt seine Stars vor dem Rückspiel. Und er kündigt an, seine beste Elf ran zu lassen – trotz sechsfacher Sperren-Gefahr
Filippo Cataldo |
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München - Wenn die Maschine LH2570 am Dienstag um 10.45 Uhr mit dem Bayern-Tross an Bord Richtung Barcelona abhebt, sind es noch 34 Stunden bis zum zweiten Showdown, dem Halbfinal-Rückspiel beim FC Barcelona. Das Programm ist eng getaktet: Um 14 Uhr wird es im Erdgeschoss des Hotels „Hesperia Tower” die letzte Pressekonferenz mit Trainer Jupp Heynckes geben, um 18 Uhr ist Abschlusstraining im Camp Nou. Am Mittwoch (20.45 Uhr, ZDF und Sky live) dann gilt’s.

Ihre Hausaufgaben haben Bayern und Barça gemacht – zumindest haben sie es versucht. Denn wahrscheinlich wären die Spanier froh gewesen, wenn sie ihr eigenes Liga-Spiel wie die Bayern mit einem knappen 1:0 wenigstens gewonnen hätten. Doch Barça verpatzte die Generalprobe. Durch das 2:2 gegen Bilbao verpassten die Katalanen fünf Spieltage vor Schluss den vorzeitigen Titelgewinn.

Einzig das Comeback von Lionel Messi, der nach seiner Einwechslung erst mit seinem 44. Saisontreffer gleichzeitig das 100. Barçelonas in der Liga erzielte (67.) und zwei Minuten später auch das Tor von Alexis einleitete, gab Barça ein wenig Hoffnung. Beim Hinspiel in München am Dienstag hätte man ja fast den Eindruck gewinnen müssen, dass statt des besten Fußballers des Planeten dessen Cousin Emanuel Biancucchi, der hin und wieder beim TSV 1860 mitwirken durfte, auf dem Platz gestanden hätte. Nun aber scheint Messi wieder einigermaßen fit. Zumindest für eine halbe Stunde. Doch ob das reicht, ein 0:4 aus dem Hinspiel wettzumachen? Und das gegen diese Bayern, die gerade dabei sind, alle sportlichen Grenzen zu sprengen und es unter der Eroberung der Welt nicht mehr machen zu wollen scheinen.

Heynckes kündigte nach dem glanzlosen Arbeitssieg gegen Freiburg, bei dem er seine Mannschaft auf zehn Positionen (!) verändert hatte im Vergleich zum Dienstagsspiel, jedenfalls an, in Barçelona wieder die bestmögliche Mannschaft spielen zu lassen und „keine Rücksicht” auf drohende Gelb-Sperren nehmen zu wollen.

Dass in Dante, Mario Gomez, Luiz Gustavo, Philipp Lahm, Javi Martínez und Bastian Schweinsteiger sechs seiner Männer gelb-vorbelastet sind und bei einer weiteren Verwarnung drohen, das Finale zu verpassen? Dass Bayern-Ikone Paul Breitner der Meinung ist, dass bis auf „Lahm, Ribéry und Schweinsteiger in seiner jetzigen Form jeder Spieler im Kader im Grunde gleichwertig ersetzt” werden könne und Heynckes sich eine kleine Rochade also durchaus erlauben könnte? Pah! Eben drum!

Zur Not müssen im Finale eben die anderen ran.

„Letzte Saison war der Kader in der Tiefe noch nicht so aufgestellt. Diese Saison sollten wir uns diese Sorgen um mögliche Gelb-Sperren nicht machen”, erklärt Sportvorstand Matthias Sammer. „Der Fokus in Barçelona sollte auf der Leistung und nicht auf dem Ergebnis liegen”, so Sammer. Das heißt also: Volle Attacke auf Barça, und das ohne Rücksicht auf Verluste, auch nicht auf welche in den eigenen Reihen.

„Wir wissen nach wie vor, dass Barcelona die beste Mannschaft der Welt ist und zu Hause schon riesige Ergebnisse erzielt und Rückstände aufgeholt hat”, warnt Heynckes. „Wir sind noch nicht fertig”, sekundiert Franck Ribéry. Und da auch Barça sich noch nicht aufgeben will, können sich die Fans auf ein weiteres Spektakel im Camp Nou einrichten. Im besten Fall mit selbem Ausgang.

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