FC Bayern: Verjuppt nochmal!

Der FC Bayern wollte – mit Heynckes auf der Bank – endlich mal von Beginn an oben stehen. Doch das 0:1 gegen Gladbach war ein klassischer Fehlstart.
Jochen Schlosser, Patrick Strasser |
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Bundesliga-Auftakt daheim für die Bayern: Die besten Bilder vom Spiel gegen Gladbach.
dapd Bundesliga-Auftakt daheim für die Bayern: Die besten Bilder vom Spiel gegen Gladbach.

Der FC Bayern wollte – mit Heynckes auf der Bank – endlich mal von Beginn an oben stehen. Doch das 0:1 gegen Gladbach war ein klassischer Fehlstart. 

München - Nein, reden wollte er nicht. Hatte sich Uli Hoeneß am Freitagabend in Dortmund noch in Plauderlaune präsentiert und Borussias herrliche Ballstafetten beim 3:1 gegen den HSV gelobt (siehe unten), so ging der Bayern-Präsident am Sonntagabend verstimmt durch den Seitenausgang in Richtung Auto. 0:1 hatten sich die mit Einkäufen für über 40 Millionen Euro runderneuerten Bayern, die sein alter Freund Jupp Heynckes zu alten Höhen führen soll, soeben gegen die kleine Borussia, jene aus Mönchengladbach, blamiert.Ein Fauxpas des neuen Torhüters Manuel Neuer (siehe nächste Seite) beim Gegentreffer von Igor de Camargo, ein nicht gegebenes Abseitstor von Thomas Müller – und viel „zu wenig Kreativität” (Kapitän Philipp Lahm): Verjuppt nochmal! Der Saisonauftakt ging exakt so schief, wie er es nie hätte tun sollen.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte vor der Partie in „BamS” gesagt: „Im letzten Jahr haben wir den Start völlig verpennt. In dieser Phase ist unser gesamtes Saison-Problem entstanden. Das gilt es diesmal zu verhindern.” Damit endlich wieder Titel gefeiert werden können. Und jetzt? Das nächste Spiel ist die Auswärtspartie am Samstag bei Felix Magaths Wolfsburgern. „Da müssen wir gewinnen, keine Frage”, stellte Arjen Robben fest. Und Lahm meinte: „Klar, da brauchen wir drei Punkte.”Wohl wahr, denn gestern haben die Bayern Rummenigges Auftrag in keinster Weise erfüllt. Sie kontrollierten das Spiel, verfingen sich aber immer wieder „im Spinnennetz der Gladbacher” (Trainer Heynckes). Zu durchschaubar waren die Offensivaktionen, zu gleichmäßig das Tempo. Immer wieder ging es über außen, immer wieder segelten unpräzise Flankenbälle in die Mitte. Arjen Robben sagte dazu: „Vielleicht haben wir zu wenig kreiert.” Es hakte vor allem im Angriff. „Wenn man gegen solch einen Riegel anspielt, muss man flexibler spielen und das Tempo erhöhen”, analysierte Heynckes.

„Ich wusste, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt”

Doch während Thomas Müller total verärgert war („Ich bin sauer, hab’ so ’ne Krawatte!”), wirkte der Trainer gefasst. „Ich wusste, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt”, meinte Heynckes. „Vielleicht wird nun im Umfeld des Vereins der eine oder andere bescheidener.”
Bescheidener? Zweifelt da einer an der Titelmission? Franz Beckenbauer war „ernüchtert”. „Man sieht die Hilflosigkeit der Bayern, dass sie aus der Spielüberlegenheit nichts machen konnten”, sagte er bei „Sky”. Die Bayern seien eben sehr stark von Einzelaktionen abhängig, von Robben und Franck Ribéry. „Das sind absolute Weltklassespieler”, so Beckenbauer, „und da merkt man, wenn sie nicht zu 100 Prozent fit sind.”

Es ist an Heynckes, sich etwas einfallen zulassen. Denn außer Dortmund dürfte in der Allianz Arena kaum eine Mannschaft offensiv agieren. Besteht nun also Grund zur Sorge? „Ich glaube nicht, dass man die gleichen Probleme bekommen wird wie in der letzten Saison”, erklärte Beckenbauer, „dafür ist die Mannschaft zu stark besetzt.”
Dennoch wirkte Karl-Heinz Rummenigge gereizt. „Am Ende des Tages war das definitiv zu wenig”, nörgelte er. Und dann fügte er mit Leidensmiene hinzu: „Jetzt müssen wir wieder hinterherlaufen. Das wollten wir vermeiden. Jetzt ist das schon wieder so.”

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