FC Bayern: Unfall oder Methode – Neuers Blackouts häufen sich

Erneut patzt der Keeper des FC Bayern bei einem seiner Ausflüge, wie diese Saison schon in Bochum, Barcelona und bei Aston Villa. Läutet Manuel Neuer mit solchen Fehlern seinen Abschied selbst ein?
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
FC-Bayern-Torwart Manuel Neuer
FC-Bayern-Torwart Manuel Neuer © IMAGO / Sven Simon

München - Sie hält zusammen, die Bayern-Familie. Auch Julian Nagelsmann breitete den Mantel des Schutzes über den Unfallverursacher aus. Bayern-Torhüter Manuel Neuer erfuhr am Abend sowie am Tag nach seinem verhängnisvollen Ausflug samt Roter Karte im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen großen Zuspruch.

Das Herauslaufen sei "immer eine Millimeterentscheidung", so der Bundestrainer. Herbert Hainer, der Bayern-Präsident, meinte nachsichtig: "Das sind Entscheidungen von Millisekunden, da kann man ihm keinen Vorwurf machen." Zu zehnt hatten Neuers Münchner über mehr als 70 Minuten gegen den Double-Gewinner nicht standhalten können, schieden durch das 0:1 aus dem Pokal aus. Der erste Titel – futsch.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

FC Bayern: Neuers erste Rote Karte nach 866 Profi-Spielen

Die Aura von Manuel Neuer – auch futsch? Hat der 38-Jährige nicht mehr das richtige Timing bei seinen Ausflügen aus dem eigenen Strafraum als mitspielender Libero, als "sweeper keeper", der seinen Innenverteidigern Dayot Upamecano und Min-jae Kim zur Hilfe zu kommt, wenn sie überspielt oder überlaufen werden?

Fakt ist: Neuer sieht in der Szene nicht gut aus, als Jeremie Frimpong nach dem langen Schlag von Jonathan Tah Richtung Strafraum stürmt - eskortiert, aber nicht attackiert von Konrad Laimer. Der Kapitän kommt zu spät, wird vom Retter in der Not zum Rambo ohne Not. Er sieht alt aus. Wie ein Autofahrer, der sehenden Auges auf eine Kreuzung zufährt, kurz zögert, weil die Ampel schon auf Rot springt und dennoch rasch drüberfährt – Crash. Seine erste Rote Karte in 866 Profi-Spielen.

Manuel Neuer bereits mit mehreren Fehleinschätzungen in dieser Saison

Jedoch nicht Neuers erste Fehleinschätzung solcher Situationen in dieser Saison. Bei Aston Villa stimmt das Timing gegenüber Jhon Duran nicht, der ihn per Heber überwinden kann – das entscheidende 0:1. In Barcelona kommt er gegen Fermin Lopez zu spät, der auf Robert Lewandowski ablegt – das 1:2 beim 1:4. Beim 5:0 in Bochum läuft er gegen Moritz Broschinski ins Leere, auch um eine Kollision zu vermeiden. Kim bügelt den Patzer seines Torhüters auf der Linie gerade noch aus. Andererseits stehen auf Neuers Plus-Liste sieben Zu-Null-Erfolge der Bayern von Ende Oktober bis zum 1:0 gegen Paris Saint-Germain vor etwas mehr als einer Woche.

Unterm Strich stehen viele Fragezeichen. Läutet der Weltmeister von 2014, der bei eben jener WM in Brasilien das Torwartspiel mit seinen waghalsigen und richtig temperierten Ausflügen auf ein neues Level hob, mit solchen Aussetzern wie gegen Leverkusen seinen Abschied selbst ein? Sein Vertrag bei Bayern läuft noch bis zum Saisonende. Die Tendenz an der Säbener Straße geht dahin, dass die Bosse und Trainer Vincent Kompany, ein Fan dieser Spielweise, Neuer ein weiteres Jahr vertrauen möchten. Auch, damit Alexander Nübel (28), Kronprinz und designierter Nachfolger mit Langzeit-Vertrag bis 2029 in München, sich noch eine weitere Saison (2025/26) beim VfB Stuttgart bewähren und wertvolle Erfahrungen sammeln kann.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nach Blackout: Neuer bekommt Zuspruch von Toni Kroos

Unmittelbar nach Spielende hatte sich Neuer uneinsichtig gezeigt und zu seiner Roten Karte erklärt: "Es war keine richtig aktive Aktion, bei der ich versuche, ihm wehzutun, aber das Problem ist, dass ich nicht richtig den Ball berühre." Hat er überhaupt nicht. Daher könne er "die Entscheidung nachvollziehen", so Neuer. Der Platzverweis tue "natürlich weh", das sei "spielentscheidend gewesen". Noch in der Nacht, als er sich die Szene sicher einige Male angeschaut hatte, zeigte er sich reumütig und schrieb bei Instagram: "Leider komme ich in der Situation, in der ich versucht habe zu helfen, zu spät. Nach meinem Platzverweis war es für die Jungs mit einem Mann weniger natürlich extrem schwer, aber sie haben wirklich alles versucht. Tut mir leid."

Was Weggefährte Toni Kroos darunter so kommentierte: "Hör auf dich zu entschuldigen!" Der Ex-Nationalspieler setzte dahinter das Ziegen-Emoji als Ausdruck dafür, dass für ihn Neuer der Torhüter-GOAT (Greatest of All Time) ist. Der Größte aller Zeiten? Seine Aura bröckelt. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Play Fair am 05.12.2024 09:08 Uhr / Bewertung:

    "unfall oder methode?"
    methode?
    wirklich: METHODE?
    was soll denn das heissen?
    abenteuerlich.

  • Mechthild S.-L. am 04.12.2024 21:34 Uhr / Bewertung:

    Die Frage war immer, wann so was passiert. Das "ob" war eigentlich schon immer klar.

    Neuers Problem ist, dass er sich für einen Feldspieler hält, warum sonst rennt er immer soweit von seinem eigentlichen Arbeitsplatz, dem Tor, entfernt herum. Teilweise bis zur Mittellinie. Selbst schuld!

  • Play Fair am 05.12.2024 13:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mechthild S.-L.

    wie wärs, wenn man keine ahnung hat, einfach mal die....

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.