FC Bayern: Und täglich grüßt das Triple

Einen Tag nach dem fulminanten 6:1-Rekordsieg im Pokal-Halbfinale dreht sich schon wieder alles ums Gigantenduell mit Barça. Nebenbei werden die Rathaus-Partys geplant
P. Strasser, F. Bogner |
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München - Zwischendurch kamen die Fans durcheinander am Dienstagabend. Akuter Zustand: euphorische Überforderung. Von links schwappte die Welle durch die Allianz Arena, aus einem anderen Rang waberte „La Ola“ plötzlich auch von rechts. Auf und nieder – zwischendrin diese Tore! Wie steht’s? 5:1? Was, jetzt schon 6:1? Hat der Gomez jetzt zwei oder drei Treffer erzielt? So viele wie der Pizarro neulich gegen den HSV? Ach, das waren ja deren vier.

Sie kollidieren momentan beim FC Bayern. Die Welle und ständiger Torjubel. Exemplarisch die Doppeljubelfaust von Präsident Uli Hoeneß, der auf der Ehrentribüne vor lauter Stolz beinahe seinen Glückshormonkörper nach vorne kippen ließ. Das Pokalfinale am 1. Juni ist erreicht, das Triple-Fieber steigt. Die Bayern überfordern derzeit alle – ihre Gegner sowieso, jetzt auch ihre Fans. Selten war die Atmosphäre in Fröttmaning mitreißender und berauschender als am Dienstag. Und das gegen Wolfsburg! Nur sieben Tage vor dem Saison-Höhepunkt gegen den FC Barcelona, dem ersten Heimspiel am Dienstag, das nur die Grundlage für das Saisonhyperspiel werden soll: am 25. Mai in London.

Seit Wochen überschlagen sich die Ergebnisse, übertreffen sich die Stürmer – 9:2, 4:0, 6:1. Macht gegen den HSV, Nürnberg, Wolfsburg 19:3.
Geht’s noch? Ein Verein berauscht sich selbst. Und täglich grüßt das Triple. Noch 45 Tage bis zur Ewigkeit.

Wer kommt da noch mit? Der Bayern-Fan schüttelt sich. Gerade noch in Turin, dieses souveräne 2:0. Mit Mandzukic, dem Nimmermüden. Letzten Samstag das bayerische Derby. Die B-Elf samt einiger Teenies (Can, Höjbjerg) schießt den Club ab. Und am Dienstag Wolfsburg. Der höchste Halbfinal-Sieg seit 30 Jahren, dank Mario Gomez der schnellste Bayern-Hattrick seit ewigen Zeiten.

Schnell, schneller, Bayern. Nur 14 Stunden nach dem 6:1-Fest geht es an der Säbener Straße nur noch um Barcelona. Riesen-Auftrieb, zig Reporter aus Spanien, tausend Fragen – Europa blickt nach Harlaching.

Wie geht’s immer weiter, immer weiter? Eine irre Taktung. Rathausbalkon, Londoner Wembley-Stadion, Berliner Olympiastadion. Alle sind infiziert. Hola, Wahnsinn!

DIE FANS
Über 200.000 Karten-Bestellungen für das erste Champions-League Halbfinale gegen Barcelona lagen nach dem Weiterkommen in Turin vor, das Berliner Endspiel (1. Juni) ist bereits fünffach überbucht. Und all die Marienplatz-Termine im Kalender: Am 11. Mai schon mal sicher, nach dem Augsburg-Heimspiel, samt Schale. Am 26. Mai? Mit Wembley-Helden samt Pott? Schließlich am 2. Juni mit allen drei Trophäen. Rathausglücksstress.

DIE SPIELER
Eine dem Erfolg verschriebene Clique. Gewachsen, selbstbewusst, dicht dran und einfach an der Reihe. Angst vor Barcelona? Dem Vorbild-Klub? Ehrfurcht vor Messi? 2009 gab es ein demütigendes 0:4. „Damals war Barcelona sehr viel besser als wir“, sagt Franck Ribéry, „aber wir haben jetzt eine neue Mannschaft, wir können sie schlagen. Wir sind jetzt viel weiter, viel stärker. Jetzt haben wir das gleiche Niveau.“ Dante: „Klar wollen wir alle Titel holen.“

DER TRAINER
Gelassen im Finish-Sturm, souverän im Getose der Welten zwischen Triple-Chance und Guardiola-Zukunft. „Man sieht, dass unsere Arbeit und meine Ideen von modernem Fußball Früchte tragen“, sagte er cool. „Jupp ist dabei, Pep Guardiola ein schweres Erbe zu hinterlassen“, findet  Ex-Profi Mehmet Scholl als ARD-Experte. Guardiola habe in Barcelona etwas Großes aufgebaut – wie Heynckes in München, samt Nachwuchsförderung.

Eine erste Verneigung  vor ( Triple-)Jupp.
 

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