FC Bayern: Und jetzt her mit Barça!

Der FC Bayern gewinnt auch das Rückspiel in Turin mit 2:0 und zieht dank Treffern von Mandzukic und Pizarro souverän ins Halbfinale ein. Dort wünscht sich Breitner den spanischen Top-Klub
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Die Bayern feiern den 2:0-Sieg gegen Juve
dpa Die Bayern feiern den 2:0-Sieg gegen Juve

Der FC Bayern gewinnt auch das Rückspiel in Turin mit 2:0 und zieht dank Treffern von Mandzukic und Pizarro souverän ins Halbfinale ein. Dort wünscht sich Breitner den spanischen Top-Klub

Turin - Uli Hoeneß hatte schon so eine Vorahnung. „Ich freue mich extrem, aber innerlich bin ich schon ein bisschen nervös“, hatte der Präsident vor dem Viertelfinal-Rückspiel des FC Bayern in der Champions League bei Juventus Turin gesagt. Tenor: Es wird keine Kaffeefahrt. Eher ein Gang durch die Hölle.

Den meisterten der frischgebackene deutschen Meister gestern letztendlich ohne gröbere Verbrennungen. 2:0 nach einer aufreibenden Stunde Kampf – der dritte Halbfinal-Einzug der vergangenen vier Jahre ist perfekt, der vorletzte Schritt auf dem Weg nach Wembley und zur Heilung der „klaffenden Wunde“ (Karl-Heinz Rummenigge) vom „Finale dahoam“.

Richtig wohl fühlen konnten sich die Bayern in Turin allerdings nie. Zu Spielbeginn hatten die 40 823 aufgeputschten Tifosi eine Botschaft parat: „Niemals aufgeben!“, stand da in großen schwarzen Lettern hinter Manuel Neuers Tor, „denn wenn man denkt, es ist alles vorbei, kommt der Moment, in dem alles anfängt.“ Sie wollten, die Turiner, trotz des 2:0-Sieges der Bayern im Hinspiel acht Tage zuvor. „Ein guter Vorsprung, aber nicht allzu beruhigend“, sagte Franz Beckenbauer bei „Sky“.

Heiß waren sie – und grimmig. Juventus-Stürmer Mirko Vucinic hatte das Spiel am Wochenende als „Krieg“ bezeichnet – was nicht gut ankam. So spielte Vucinic dann auch, schlug im Spiel alsbald die Hand auf Javi Martínez’ Nase und traktierte kurz darauf auch Daniel Van Buyten – der schrankgroße Belgier wankte schließlich noch vor der Pause mit Sehstörungen vom Feld.

Wie heißt es doch? Im Krieg und der Liebe ist alles erlaubt. Und Küsse gab’s für die Münchner von der „Vecchia Signora“, der Alten Dame, keine. Das begann beim ohrenbetäubenden Lärm auf den Rängen, und hörte irgendwo bei einem eigenartigen Pult vor den Trainerbänken auf, hinter dem Bayern-Trainer Jupp Heynckes kaum hervor sah. Unter all diesen Umständen litt der FC Bayern zu Beginn gehörig. Allein Bastian Schweinsteiger spielte in den ersten fünf Minuten viermal den Ball zum Gegner. „Sie haben sich beeindrucken lassen, aber das ist halt kein Freundschaftsspiel“, sagte Beckenbauer zur Pause.

Juve-Spielmacher Andrea Pirlo hatte dagegen diesmal nicht ein untalentiertes Double geschickt wie noch in München. Seinen raffinierten Freistoß aufs Torwarteck entschärfte Neuer nur mit Mühe (23.). Zu allem Unglück hatte Bayerns Mario Mandzukic, formell vorderster Verteidiger, nach sieben Minuten vom schwachen Spanier Carlos Velasco Carballo schon Gelb gesehen – seine dritte, Sperre fürs Halbfinal-Hinspiel. Vors Tor kam Bayern selten: Als beste Chance ging im ersten Durchgang noch ein Fernschuss von David Alaba durch, den der von Beckenbauer schon zum „Rentner“ abgestempelte Gianluigi Buffon parierte (39.). Sonst war da wenig Durchkommen durch die Duracell-Hasen in Schwarz und Weiß.

Es bedurfte einer Leistungssteigerung nach der Pause – und die kam auch. Plötzlich stellte sich Bayern dem Kampf, konterte entschlossener. Arjen Robben ließ mit einem Effetschuss den linken Pfosten erzittern (57.). Sechs Minuten später war es dann so weit: Martínez’ Schuss nach einer Robbenflanke patschte Buffon nach vorne, Mandzukic nickte freistehend ein (64.). Erst das zweite Tor des Kroaten in der Champions League – aber sooo wichtig. Der Rest war Routine – inklusive 2:0 durch den eingewechselten Claudio Pizarro (90.).

Gedanklich war man da schon längst beim Freitag: der Auslosung in Nyon. Dortmund, Real oder Barcelona? „Am liebsten Barça!“, sagte Bayern-Legende Paul Breitner der AZ, „weil wir sie jetzt in zwei Spielen schlagen können“ – eher als im Finale. Ein Duell mit Dortmund will man bei Bayern dagegen nicht, auch Real schätzt Breitner stärker ein als in der Vorsaison, als Bayern die Madrilenen eben im Halbfinale ausschaltete. „Sie zeigen wieder das, was sie stark gemacht hat. Die 2:3-Niederlage in Istanbul ist für mich nicht relevant, das Duell war nach dem 3:0 im Hinspiel entschieden“, sagte Breitner. An Barça sei man dagegen „leistungsmäßig ganz nah dran. Und wenn sie ein bisschen wackeln, nicht ganz ihre Topform finden, dann können wir weiterkommen.“ Na dann: her damit.

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